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Grazie

Grazie

Titel: Grazie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain
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ist Henry gegangen?«, fragte er, während er ins
Schlafzimmer schlenderte und sich aufs Bett setzte.
    Debbie ging ins Badezimmer und begann, sich die Zähne zu
putzen. »Vor einer Viertelstunde«, sagte sie mit der Zahnbürste im
Mund. Sie schöpfte mit der Hand Wasser und spülte den Mund aus. »Ich
soll dich von ihm grüßen.«
    Er betrachtete ihr Spiegelbild. Sie war wunderschön. Sara
würde genauso schön sein, wenn sie groß war. Das braune Haar, die
Sommersprossen, die wachen Augen. Debbie spülte ihre Zahnbürste aus und
trocknete sich den Mund mit einem weißen Handtuch ab. Dann bemerkte
sie, dass er sie beobachtete, und drehte sich um.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Nichts.«
    »Ich bin froh, dass es dir gut geht«, sagte sie leise.
    Archie zuckte die Achseln. »War wohl nur der Stress«, sagte er.
    »Du hast mir einen Schrecken eingejagt.«
    »Tut mir leid«, sagte er. Alles, fügte er in Gedanken an.
    Sie schenkte ihm ein sorgenvolles, schiefes Lächeln. Debbie
würde ihn überleben. Es würde schwer für sie werden. Aber sie würde es
schon schaffen. Die Kinder auch. Auf lange Sicht waren sie
wahrscheinlich besser dran ohne ihn.
    »Warum siehst du mich so an?«, fragte Debbie.
    Er streckte ihr die Arme entgegen. »Komm her«, sagte er.
Vielleicht lag es nicht an den Pillen. Vielleicht war er wirklich
glücklich.
    Sie ging barfuß zu ihm, und er knotete den Gürtel des
Bademantels auf. Dann schob er die Hand unter den Stoff und tastete zur
Rundung ihrer Hüfte hinunter.
    Sie sog die Luft scharf ein und biss sich auf die Lippen. »Ist
lange her«, sagte sie. Archie küsste sie auf den Hals und atmete ihren
Duft ein. »Was du nicht sagst.« Er streifte den Bademantel über ihre
Schultern, er fiel hinter ihr zu Boden.
    Er kannte ihren Körper. Ihre Brüste, von denen die linke eine
Idee größer war als die rechte. Die Konstellation der Leberflecke auf
ihrem blassen Bauch. Das kleine Kissen Schwangerschaftsspeck am
Unterleib.
    Er küsste sie auf den Mund, legte sich aufs Bett zurück und
zog sie auf sich. Sie schmeckte nach Pfefferminz-Zahnpasta. Sie stöhnte
und begann die Gürtelschnalle seiner Hose zu öffnen. Er hielt sie auf,
indem er ihr Handgelenk fasste und die Hand zu seinem Mund führte,
damit er ihre Finger küssen konnte. Er wollte mit ihr schlafen.
Unbedingt. Er liebte sie wirklich. Aber sein Körper widersetzte sich.
So war es seit Gretchen immer gewesen. Er wusste nicht, ob es an dem
physischen Trauma lag, oder ob er von seinem Verlangen nach Gretchen
einfach so vergiftet war, dass sein Körper sie nicht betrog, dass er
für keine andere Frau mehr hart wurde.
    Er würde mit seiner Frau schlafen. Ein letztes Mal würde er es
tun. Selbst wenn er dafür ein bisschen schummeln musste. Deshalb
beschloss er, Gretchen in seinen Kopf zu lassen, nur für eine kleine
Weile. Er schloss die Augen. Und da war sie. Gott, sie war so schön,
das blonde Haar und die milchweiße Haut, der offene Mund, der sich nach
ihm verzehrte. Er schmeckte Debbies Ohrläppchen, und es war Gretchens
Ohrläppchen. Er fuhr mit den Händen durch Debbies Haar, und es war
Gretchens Haar. Er wurde augenblicklich hart. Er spürte, wie Gretchen
seine Hose aufknöpfte, die Hand in seine Unterhose schob, ihn hielt. Es
tat gut. Er fragte sich, warum er das nicht schon früher gemacht hatte.
Sie bedeckte seinen Hals mit Schmetterlingsküssen, wie es Debbie früher
getan hatte. Aber das war nicht das, was er wollte. Er hielt mit einer
Hand ihren Kopf fest und schob seine Zunge in ihren Mund, und mit der
andern zog er seine Hose herunter, drehte sie auf den Rücken und stieß
in sie. Er war grob, und seine Gewalt ließ sie laut Atem holen. Das
brachte ihn noch mehr auf Touren. Er stieß so hart und tief in sie, wie
er konnte. Er konnte nicht anders. Er wollte sie härter ficken, als es
irgendwer jemals getan hatte. Von all den Männern, die sie gehabt
hatte. Von den Männern, die für sie getötet hatten. Die sie getötet
hatte. Er wollte zu ihrer Mitte vorstoßen.
    Von irgendwo weit entfernt hörte er seine Frau sagen: »Du tust
mir weh.«
    Und dann kam er. Sein ganzer Körper bebte, seine Rückenmuskeln
zuckten in Krämpfen. Alle Wut, aller Stress und alle Trauer, die er
unter Verschluss gehalten hatte, waren verzerrt in seinem Gesicht zu
lesen. Er öffnete die Augen.
    »Großer Gott, Archie«, sagte Debbie. Sie zitterte, ihre Augen
waren vor Entsetzen geweitet.
    Archie glitt aus ihr heraus, rollte von ihr herunter aufs
Bett. In seinem

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