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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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Arena? Oder hatten sie es mit einem weiteren
Selbstmordattentäter der Neumenschen zu tun? Alles
hier wirkte ruhig und friedlich, soweit er erkennen
konnte, aber er traute Emmas Instinkten. Er zog eben
falls Schwert und Pistole und rannte ihr weiter nach,
während sie Kurs auf die Gepäckzone nahm.
    Und dort kam sie schließlich schlitternd zum Ste
hen, die Pistole auf zwei entgeisterte Gepäckträger
angelegt, die nicht rechtzeitig die Hände heben konn
ten. Lewis stoppte neben ihr und musste einen Au
genblick lang Luft holen, ehe er ein Wort herausbe
kam. Emma atmete nicht mal schwer.
    »Ihr seid beide verhaftet!«, erklärte sie forsch.
»Hände auf die Köpfe, und denkt nicht mal im
Traum daran zu fliehen, oder ich puste Euch die
Kniescheiben weg. Hab Ihr wirklich geglaubt, Ihr
kämt direkt vor meiner Nase damit durch?«
    »Womit denn durchkommen?«, wollte Lewis ein
bisschen wehleidig wissen. »Wo liegt das Problem?
Ich dachte, wir hätten es mit Terroristen zu tun. Das
sind doch nur Gepäckträger! In Ordnung, zuzeiten
war mir durchaus danach zumute, auch sie zu erschie
ßen, wenn meine Koffer mit der kompletten Wäsche
auf einem anderen Planeten landeten, aber …«
    »Die ziehen hier ein Ding durch«, entgegnete
Emma. »Und auch noch ein recht offenkundiges. Die
Koffer wandern durch den tragbaren Scanner dort,
um Wertgegenstände zu entdecken, und erhalten im
positiven Fall ein Geheimzeichen, das nur unter UVLicht sichtbar wird. Jemand am anderen Ende fängt
die markierten Koffer ab, ehe sie den Verteiler im
Terminal erreichen, und die Erträge werden später
geteilt. Ich sagte Euch ja, dass ich in der Umgebung
eines Raumhafens aufgewachsen bin. In solcher
Umgebung gibt es keinen Betrug oder Trick, den ich
nicht erkenne.«
    »Und das ist alles? All das für ein paar Betrüger?«
Lewis schüttelte den Kopf und steckte die Pistole
weg. »Jesus, ich habe beinahe einen Herzinfarkt be
kommen! So schnell bin ich nicht mehr gelaufen, seit
dieser Bombenexperte nur noch oh Scheiße sagte und
sich aus dem Fenster warf. Und Ihr glaubt ja nicht,
wo diese Lederrüstung überall scheuert! Emma, das
ist Arbeit für die Friedenshüter. Darum muss sich
kein Paragon kümmern. Falls Ihr so was seht, teilt es
dem Raumhafen-Sicherheitsdienst mit; soll der sich
darum kümmern.«
    »Werdet erwachsen, Todtsteltzer«, erwiderte Em
ma. »Der Sicherheitsdienst ist an dem Schwindel be
teiligt. So funktioniert der.«
    Emma trieb ihre zitternden Gefangenen mit vorge
haltener Waffe zu den Arrestzellen des Raumhafens,
wo sie dann darauf achtete, dass offiziell Anzeige
erstattet wurde und man die Beschuldigten sicher
einschloss; Emma verband das noch mit der strengen
Warnung an alle Anwesenden, dass sie später zu
rückkommen und kontrollieren würde, welchen Fort
gang die Ermittlungen nahmen. Lewis lief ihr nach
und kam sich eindeutig überflüssig vor.
    »Ihr braucht Euch wirklich nicht persönlich um
geringere Vergehen wie solche zu befassen«, erklärte
er später, nachdem sie Emmas kleines bisschen Ge
päck eingesammelt und das Terminal verlassen hat
ten. »Ihr seid jetzt Paragon von Logres. Was bedeu
tet, dass Ihr keinen Schweiß über Kleinigkeiten zu
vergießen braucht. Andernfalls habt Ihr weder Zeit
noch Kraft für echte Probleme übrig, sobald die sich
einstellen. Ihr müsst das größere Bild betrachten.«
    »Echte Probleme?«, fragte Emma sofort und spitz
te die Ohren.
»Elfen, Teufel, Meuchelmörder des Schattenhofes.
Von den Neumenschen angezettelte Unruhen. In sol
chen Fällen ruft man uns, wenn die Friedenshüter
damit nicht mehr fertig werden. Das ist die Aufgabe
von Paragonen.«
»Jedes Verbrechen und jede Ungerechtigkeit geht
mich etwas an«, entgegnete Emma munter, die ihren
einzelnen Koffer mit einer Hand trug, als wöge er
überhaupt nichts. »Besonders wenn jemand dumm
genug ist, es vor meiner Nase zu tun.«
Lewis unterdrückte mannhaft ein weiteres Seuf
zen. Er war genauso gewesen, als er damals auf Lo
gres eintraf.
Auch ihm hatte damals niemand etwas erzählen
können. Hoffentlich brauchte Emma nicht so lange
wie er, um zu lernen, dass man die Kleinigkeiten
entweder delegierte oder in ihnen ertrank.
»Ihr werdet sehr beschäftigt sein«, sagte er diplo
matisch.
    Lewis begleitete Emma zu der ihr zugeteilten Para
gon-Wohnung. Das war eine für eine Person recht
geräumige Unterkunft in recht netter Umgebung. Auf
dem Weg dorthin verhaftete Emma drei

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