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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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»Du zuerst.«
»Wir werden heiraten«, sagte Douglas so natür
lich, wie er es fertig brachte. »Wir könnten das jetzt
nicht mehr aufhalten, selbst wenn wir wollten. Zu
viele Menschen möchten es. Es ähnelt einer Firmen
fusion, die von den Aktionären gebilligt wurde, und
zum Teufel mit den Wünschen der Vorstände. Es ist
jetzt unausweichlich.«
»Darling, du sagst wirklich die romantischsten Sa
chen! Aber ja, mir ist das klar. Die Show muss wei
tergehen. Verstehe ich das richtig, dass der Champi
on an der heutigen Debatte nicht teilnehmen wird?«
»Nein«, sagte Douglas. »Ich habe beschlossen,
dass er an anderer Stelle dringend gebraucht wird.
Und er wird andernorts dringend gebraucht bleiben,
bis wir sicher verheiratet sind.«
»Ich habe das Hochzeitskleid gesehen. Es ist wirk
lich sehr reizend. Praktisch ein Kunstwerk.«
»Lewis ist mein bester Freund.«
»Ich werde jeden Zentimeter wie eine Königin
aussehen. Wir werden ein schönes Paar abgeben.«
»Ich hätte ihn nie zum Champion berufen dürfen.
Ich selbst hätte das Amt des Paragons nie aufgeben
dürfen. Damals waren wir glücklich. Unser Leben
ergab Sinn. Ich wollte nie König sein.«
»Du könntest abdanken«, sagte Jesamine vorsich
tig. »Es ist keine Freiheitsstrafe.«
»Nein, das kann ich nicht. Ich werde gebraucht.«
»Dann sei auch König, verdammt! Tue deine Ar
beit und blicke nicht zurück. Genau wie ich nicht zu
rückblicken werde. Wir werden König und Königin
sein. Nichts anderes bedeutet etwas.«
Douglas nickte langsam. »Ich dachte … wir neh
men denselben Chor, wie ihn Vater für meine Krö
nung ausgesucht hatte. Er klang schön.«
»Ein bisschen schwach im Sopran, und der Leitte
nor ist nicht annähernd so gut, wie er selbst glaubt,
aber ja, der Chor ist in Ordnung. Wer wird Trauzeu
ge des Bräutigams? Das kann ja Lewis nicht mehr
übernehmen.«
»Nein, Lewis nicht. Ich dachte, möglicherweise
Finn Durandal. Er war schließlich jahrelang mein
Partner, und es hilft vielleicht, mich mit ihm zu ver
söhnen, nachdem ich ihn nicht zum Champion beru
fen habe.«
»Ja, der Durandal. Eine gute Wahl! Er wird gut
aussehen, wie er es immer tut, und die Medien wer
den begeistert sein. Vielleicht sollte ich Emma Stahl
zu meiner Brautjungfer ernennen – vorausgesetzt,
wir können sie überreden, dass sie Schwert und Pis
tole zu Hause lässt. Schon eine Idee, wo wir die Flit
terwochen verbringen sollten? Ich habe gehört, dass
die Singenden Berge auf Magelion zu dieser Jahres
zeit sehr schön sein sollen.«
»Ich dachte: vielleicht die Schwarzen Seen auf
Hali«, sagte Douglas zaghaft. »Sie sind heute wirk
lich ein toller Urlaubsort und eine echte Sehenswür
digkeit.«
»Oh ja, Süßer! Hinreißende Aussicht, und jede
Menge feinste Gesellschaft, auf die wir herabsehen
können!«
Und dann brachen sie ab und musterten einander
ausgiebig. In den drei Tagen seit dem Aufstand der
Neumenschen und dem Nachspiel auf der Krankensta
tion des Parlaments hatten Douglas und Jesamine viel
Zeit zusammen verbracht und daraus eine große Show
für die Öffentlichkeit gemacht, aber nach wie vor
blieb vieles zwischen ihnen ungesagt. Dinge, die jetzt
gesagt werden mussten – und sei es auch nur, damit es
nie wieder nötig wurde, darüber zu diskutieren.
»Wir können es immer noch zum Erfolg führen«,
sagte Jesamine schließlich. »Wir können als König
und Königin zusammen glücklich sein. Und als
Mann und Frau.«
»Wir bringen dazu die besten Voraussetzungen
mit«, bestätigte Douglas. »Wir haben viel gemein
sam, arbeiten gut zusammen … Dabei ist gar nicht
wichtig, dass du mich nicht liebst.«
»Aber das tue ich … Ich mache mir etwas aus dir,
auf meine eigene Art. Du bist ein starker Mann, tap
fer und ehrlich, und hast ein gutes Herz. Vertraue
mir: Man trifft im Showgeschäft nicht viele Men
schen deines Schlages. Wir werden gute Partner sein.
Und ich möchte Königin werden. Das habe ich mir
immer gewünscht. Und du wirst ein hervorragender
König sein. Dabei ist gar nicht wichtig, dass du mich
nicht liebst.«
»Aber das tue ich«, sagte nun Douglas leise und
kläglich. »Ich liebe dich wirklich, Jesamine. Das ist
ja das Problem.«
»Oh Gott!«, sagte Jesamine. »Douglas … das
wusste ich gar nicht! Das – wird alles fürchterlich
kompliziert machen, nicht wahr?«
»Wahrscheinlich«, bekräftigte Douglas. »Ich liebe
dich, Jes. Und Lewis ist mein bester Freund. Er
kennst du jetzt, warum …«
»Natürlich, ja.

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