Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
Vom Netzwerk:
nicht mehr.«
»Owen spricht das nur in der Oper Todtsteltzers
Klage«, erklärte Jesamine. »Ich bezweifle, dass er im
wirklichen Leben jemals etwas so Pompöses gesagt
hätte. Vergiss nicht, wie es ihm ergangen ist, Lewis –
und auch Hazel D’Ark und Jakob Ohnesorg und Ruby Reise. Keiner von ihnen hat das Goldene Zeitalter
noch erlebt, für das sie so hart gekämpft hatten.«
»Aber wir haben es erlebt. Dank ihnen ist es überhaupt zum Goldenen Zeitalter gekommen.« Lewis
seufzte schwer und ließ ihre Hand los. »Das ist unsere letzte Chance, Jes, unser letzter Würfelwurf. Indem wir das Labyrinth betreten, können wir uns in
Wunderwaffen gegen Finn und seine Bundesgenossen verwandeln, womöglich gar gegen den Schrecken. Wir können die Geschichte verändern, wie es
mein Ahnherr tat. Wir können zu etwas Großartigem
werden und leuchten wie Sonnen!«
»Was soll dieser Wir-Scheiß?«, verlangte Brett zu
wissen. »Es wird Euch nicht gelingen, mich auch nur
in die Nähe des Labyrinths zu bringen. Ich bin von
Selbstmordeinsätzen ausgenommen. Ich habe ein Attest.«
»Na ja, vielleicht kommt es gar nicht so weit«,
sagte Lewis und betrachtete wieder das Bild Hadens
auf dem Hauptmonitor. »Noch besteht Hoffnung,
dass wir dort unten Wegweiser oder eine Karte finden oder irgendetwas, was uns zu Owen führt. Und
dann braucht sich niemand von uns dem Labyrinth
zu stellen.«
»Glaubst du immer noch an die Chance, dass wir
ihn finden?«, erkundigte sich Jesamine.
Etwas in ihrem Ton veranlasste Brett, die Ohren
zu spitzen, und er stieß sich vom Wandschott ab und
funkelte Jesamine argwöhnisch an. »Jetzt mal langsam! Gibt es da womöglich etwas, was Ihr beide uns
anderen gar nicht verraten wolltet? Etwas, das Ihr
über Owen wisst und das wir nicht wissen?«
»Haltet die Klappe, Brett«, sagte Lewis nicht unfreundlich.
Samstag bewegte sich unruhig auf der Rückseite
der Brücke. Sie hatte sich zu einem so kleinen Ball
zusammengerollt, wie es einem fast zweieinhalb Meter großen Echsenwesen nur möglich war, und das
Schwanzende sogar um den eigenen Hals gewickelt,
aber sie schien keine Stellung zu finden, in der sie
sich für mehr als ein paar Minuten wohl fühlte. Inzwischen knirschte sie seit einiger Zeit mit den Zähnen, und das Geräusch ging allen anderen auf die
Nerven, auch wenn niemand so dumm war und das
laut aussprach. Was immer sie so nervös machte: Sie
hatte deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie nicht
darüber reden wollte. Brett konnte nicht umhin, kurze Blicke auf die Furchen zu werfen, die sie mit den
Krallen in den Stahlboden gezogen hatte. Rose ertappte ihn dabei und schenkte ihm ein beinahe boshaftes Lächeln.
»Mach dir keine Sorgen, Brett. Falls sie Liebeshunger entwickelt, beschütze ich dich.«
»Danke, Rose. Es kann wirklich nie so schlimm
werden, ohne dass dir nicht noch eine schlimmere
Alternative einfällt. Und ich rede nach wie vor nicht
mit dir.«
»Du bist echt süß, wenn du böse bist«, fand Rose.
»Oh Gott!«, sagte Brett. »Jemand möge mich bitte
jetzt erschießen und mich aus aller anderer Elend erlösen.«
»Führt mich nicht in Versuchung«, mahnte Jesamine.
»Ich muss etwas töten!«, meldete sich Samstag
plötzlich zu Wort, und alle drehten sich um und waren ganz Ohr. Die Echsenfrau streckte sich und stand
auf, wobei sie den mächtigen Schädel im letzten Augenblick einzog, um damit nicht an die Decke zu
stoßen und eine weitere Beule in den Stahl zu schlagen. »Ich hatte auf Shandrakor gerade etwas Spaß,
als Ihr mich gezwungen habt, wieder aufzuhören. Ein
ganzes Arsenal neuer Hormone wütet in mir, und ich
habe niemanden, um sie daran auszutoben! Da unten
auf Haden sollte lieber ein ganzer Haufen von Finns
Leuten warten. Ich brauche Aktion! Ich brauche
Kampf und Gemetzel! Ich muss mir einfach einen
Weg durch den Feind hacken und meine Arme bis zu
den Ellbogen in Blut tauchen! Ich muss einfach Leuten die Köpfe abbeißen und Schreckliches mit ihren
Innereien anstellen!«
»Weiblich zu sein hat Euch nicht gerade milder
gestimmt, nicht wahr?«, sagte Brett.
»Wie lange noch, bis wir auf eine Umlaufbahn gehen können, Oz?«, fragte Lewis, und alle hielten die
Klappe, um die Antwort nicht zu verpassen.
»Wir sind fast da!«, erklärte die Schiffs-KI munter. Von allen an Bord schien Ozymandias der Einzige, dem Haden offensichtlich keinen Kummer bereitete. Wahrscheinlich weil er als Schiffs-KI der Einzige war, der keinen Gedanken darauf zu

Weitere Kostenlose Bücher