Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
Vom Netzwerk:
Pech an den
Hacken kleben! – mit einem Köder versehen hatte,
und schlimmstenfalls … Brett wollte nicht mal darüber nachdenken, wie entsetzlich alles ausgehen
konnte. Außerdem war der größte Teil der Lebensmittel- und Trinkwasservorräte von Lachrymae Christi verbraucht, und sie waren von neuem auf die
Wiederaufbereitung angewiesen, auf Proteinwürfel
und aufbereitetes Wasser. Und auf dem ganzen
Schiff fand man nichts von auch nur entfernt medizinischer Art, was er hätte trinken, schnupfen oder
schlucken können. Brett war davon überzeugt, denn
er hatte wirklich angestrengt gesucht. Dabei brauchte
er etwas! Schon Roses Gesellschaft reichte derzeit,
damit er ausrastete.
Seit er entdeckt hatte, dass die Gedankenverbindung, die seine ESP zwischen ihm und Rose hergestellt hatte, in beiden Richtungen funktionierte und
ihn Rose ebenso beeinflusste wie er sie, traute er den
eigenen Gedanken und Gefühlen nicht mehr. All dieses Kämpfen und die Kunst des Schwertkampfes sahen ihm gar nicht ähnlich. Er war vielleicht ein feiger, unzuverlässiger, egoistischer Gauner, aber das
war er wenigstens gewöhnt. Er wusste, wo er stand.
Inzwischen stellte er jedoch, wenn Rose in der Nähe
war, alle möglichen gewalttätigen, abenteuerlichen
und regelrecht gefährlichen Sachen an – indem er
zum Beispiel die Stellung hielt und gegen die Schurken kämpfte, anstatt das einzig Vernünftige zu tun
und schnurstracks zum nächsten Horizont zu rennen.
Brett empfand Widerwillen gegen alles, was seinem
sensibel eingestellten Gefühl für Selbsterhaltung in
die Quere kam. Und schlimmer noch: Rose schien
das alles ausgesprochen amüsant zu finden! Er funkelte sie über die Brücke hinweg an, und sie erwiderte den Blick gelassen, ein Todesengel in blutroter
Lederkluft.
Und immer wieder wollte sie über Sex reden …
»Ich weiß gar nicht, worüber du dich so aufregst«,
sagte sie. »Du warst recht froh darüber, als ich mich
verändert habe und dir ähnlicher geworden bin. Warum sollte es nicht in beiden Richtungen funktionieren?«
»Weil ich hier der Vernünftige bin!«, raunzte
Brett.
»Ansichtssache«, fand Jesamine.
»Natürlich bin ich vernünftig! Ich bin unglaublich
vernünftig und zielstrebig, weil man auf diesem
Schiff keinen verdammten Rest mehr von irgendwas
findet, das mir dabei helfen würde, mich anders zu
fühlen!«
»Habt Ihr deshalb den letzten Rest von meinem
Gesichtspuder geschnupft?«, wollte Jesamine wissen.
Brett schauderte. »Erinnert mich nicht daran! Ich
musste so heftig husten, dass ich schon glaubte, die
Lungen kämen heraus.«
Jesamine schenkte ihm einen der schärfsten vernichtenden Blicke, die sie draufhatte, und wandte
sich erneut Lewis zu. Der Todtsteltzer betrachtete
nach wie vor den näher rückenden Planeten. Lewis’
hässliches Gesicht zeigte dabei grimmige Linien der
Entschlossenheit. Er hielt noch Jesamines Hand, war
jedoch mit den Gedanken woanders, als hätte er sie
ganz vergessen. Jesamine spürte, wie sich eine kalte
Hand um ihr Herz schloss, ein kalter Schauer der
Vorahnung. Was immer dort unten auf Haden geschehen sollte, sie wusste, dass es jetzt Lewis’ Show
war. Der Rest von ihnen war nur noch Zuschauer.
Das Labyrinth des Wahnsinns war eine Todtsteltzer-Geschichte.
»Das Labyrinth ängstigt dich, nicht wahr?«, fragte
er auf einmal, ohne sich umzudrehen.
»Natürlich ängstigt es mich, Lewis. Das tut es von
jeher. Nicht nur, weil es die letzten zehntausend
Menschen, die es betraten, gefressen und wieder
ausgespuckt hat, sondern weil … selbst als Owen
und seine Gefährten hineingingen und wieder zum
Vorschein kamen, sie nicht mehr dieselben waren
wie vorher. Das Labyrinth hatte sie neu geschaffen,
sie umgeformt. Es zerstört, was man ist, um den Betreffenden in jemand anderen oder etwas anderes zu
verwandeln. Etwas, das nicht mehr von menschlicher
Natur ist. Und dabei spielt keine Rolle, ob man sich
die Legende oder die Geschichte ansieht – übermenschlich zu sein, das hat weder Owen noch einen
der anderen glücklich gemacht.«
»Owen hat es aus Pflichtgefühl getan«, sagte Lewis. »Der ganzen Menschheit zuliebe. Um das Imperium vor denen zu retten, die es zerstören wollten.
Kann ich dahinter zurückstehen und mich trotzdem
Todtsteltzer nennen?«
»Aber warum musst du es sein, Lewis?«
Endlich drehte er sich zu ihr um und lächelte locker, der Blick freundlich, aber fest. »Ich könnte dich
nicht halb so lieben, liebte ich die Ehre

Weitere Kostenlose Bücher