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Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Titel: Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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damals im Dschungel gegen die Ameisen. Da hatte Ares in Regalia im Krankenhaus gelegen, lebensgefährlich erkrankt an der Pest. Doch sie hatten viele Stunden zusammen in der Arena trainiert, und sie waren oft genug in kritischen Situationen zusammen gewesen, um zu wissen, dass sie sich hundertprozentig aufeinander verlassen konnten.
    Ares flog auf die angreifende Ratte zu und neigte sich leicht zur Seite, damit Gregor möglichst nah herankommen konnte. Die Ratte sprang gerade auf ihr Opfer zu, als Gregors Schwert ihr ein Ohr abschnitt. Mit einem wütenden Zischen drehte sie sich zu ihm herum.
    »Das hat sie gemerkt«, sagte Gregor und Ares machte einen Looping rückwärts, um erneut anzugreifen.
    Die Ratte sah erschrocken aus, als sie Gregor und Ares erkannte. Selbst in diesem Durcheinander war eine so imposante Fledermaus wie Ares mit einem Überländer auf dem Rücken unübersehbar. »Der Überländer ist hier! Der Krieger!«, schrie die Ratte.
    Gregor hörte, wie ein Kichern durch die Armee der Ratten ging, als sich die Nachricht verbreitete. Er wusste, dass die Ratten ihn wegen einer Begegnung, die er vor ein paar Wochen unter der Stadt Regalia gehabt hatte, ausgelacht hatten. Twirltongue, die Ratte mit den unglaublichen Überredungskünsten und Ratgeberin des Fluchs, hatte zwei ihrer Gefolgsratten auf Gregor gehetzt. Gregor hatte sich tapfer gehalten, bis eine der Ratten ihm die Taschenlampe zerschlagen hatte. In der Dunkelheit war er völlig hilflos gewesen; er war im Tunnel herumgekrabbelt wie eine Maus, die von einer Katzenbande in die Enge getrieben worden ist, und hatte nur knapp seine Haut retten können.
    Na gut, dachte Gregor. Sollen sie ruhig lachen. Denn hier gab es so viele Fackeln, dass er ganz sicher nicht ohne Licht dastehenwürde. Jetzt hatte er gesehen, was sie den Mäusen angetan hatten. Jetzt war alles anders.
    Die Fledermaus, der Gregor und Ares zu Hilfe gekommen waren, hatte die verletzte Frau hochgehoben und weggeflogen und Gregor konzentrierte sich wieder auf das Kampfgeschehen. Eine Gruppe von etwa acht Ratten hatte sich unter ihm versammelt, zweifellos erpicht darauf, ihn als Trophäe nach Hause zu tragen. Ares hätte leicht woanders hinfliegen können, aber Gregor wollte sehen, wie hoch die Ratten springen konnten. Ares neigte sich tiefer und alle Ratten unter ihnen sprangen in die Höhe. Die sportlichste von ihnen schaffte es gut fünf Meter hoch. Gregors Schwert traf zwei Krallen, die es auf Ares’ linken Flügel abgesehen hatten.
    »Pass auf deine Flügel auf«, sagte Gregor.
    »Das ist das Schwierige«, sagte Ares. »Um gegen sie zu kämpfen, müssen wir nah heran, doch sind wir zu nah, kann ich ihnen nicht ausweichen. Wenn es schnell geht, wirst du einfach auf meine Entscheidungen vertrauen müssen.«
    Gregor begriff, was Ares meinte. Im Eifer des Gefechts würden sie sich nicht immer groß darüber absprechen können, wen sie als Nächstes angreifen wollten. Die meisten Entscheidungen musste Ares allein treffen und Gregor musste ihm einfach folgen.
    »Ganz gleich, was du vorhast, ich bin dabei«, sagte Gregor.
    Und damit stürzte Ares sich in die Schlacht. Wohin sie sich auch wandten, überall wurden sie von wütenden Ratten erwartet. Es ging weniger darum, anzugreifen, als darum, den Angriffen der Ratten zu begegnen. Gregor war umringt von zahllosen messerscharfen Krallen und gefährlichen Zähnen, die offenbaralle darauf aus waren, ihm eine Schlagader aufzureißen. Aber er hatte nicht vor, zu sterben. Nicht, solange der Fluch noch am Leben war. Wenn er schon den Abgang machen musste, dann wollte er wenigstens die Prophezeiung erfüllen und die weiße Ratte mit in den Tod nehmen.
    Das Wütergefühl durchströmte ihn, aber er schaffte es, sich ihm nicht ganz zu überlassen. Vielleicht halfen ihm die vielen Trainingsstunden in der Arena, sich zu konzentrieren. Die Bewegungen waren so vertraut. Immer wieder hatte Mareth ihnen in diesem Sommer die wichtigsten Tricks gezeigt – Sturzflug, rechts antäuschen, Flügelblockade, Looping rückwärts –, doch in der Arena hatte Gregor mit dem Schwert nur in die Luft geschlagen oder in strategisch aufgestellte Sandsäcke. Manchmal hatten sie mit toten Rindern geübt, die anschließend in die Küche wanderten. Mareth wollte, dass Gregor ein Gefühl dafür bekam, wie man das Schwert in einen richtigen Körper stößt. Es war viel schwerer, als es aussah. Das Schwert musste die Haut durchdringen, dann die Muskeln, und dann traf es manchmal

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