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Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Titel: Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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Ares.
    »Dann nutz das aus«, sagte Gregor.
    Ares begann den Fluch wild zu umkreisen. Schon bald verlor der Fluch die Orientierung, torkelte hin und her, doch er kämpfte immer noch erbittert. Gregor schaffte es, ihn an den Pfoten leicht zu verletzen, das war aber auch schon alles.
    »Wenn ich ihn töten will, muss ich näher ran!«, sagte Gregor.
    »Halt dich fest!«, sagte Ares, und plötzlich überschlugen sie sich mehrmals in der Luft, bis Gregor sich direkt unter dem Vorderbein des Fluchs befand. Er rammte das Schwert in das weiche Fleisch. Der Fluch stieß einen erstickten Schrei aus und sprang zurück, befreite sich von dem Schwert.
    »Weg!«, schrie Gregor. »Ares, flieg weg!« Plötzlich hatte er große Angst. Ihre Position war nicht gut, sie waren dem Fluch zu nah. Noch ehe Ares die Flügel ausbreitete, wusste Gregor, dass sie den Krallen nicht entkommen konnten. Er stieß das Schwert in die Richtung der weißen Ratte, aber zu spät. »Ares!«, schrie Gregor. »Nein!« Alles schien in Zeitlupe abzulaufen, als der Fluch Ares am Flügel packte, ihn herumdrehte, bis er genau vor ihm war, und ihn zu sich heranzog. Gregor ließ Solovets Dolch fallen und umklammerte das Schwert mit beiden Händen. In dem Moment, als der Fluch die Zähne in Ares’ Hals schlug, durchbohrte Gregor sein Herz. Einen Moment lang hingen sie so da, durch Zähne, Krallen und Schwert miteinander verbunden. Dann stieß der Fluch einen schaurigen Laut aus und rammte Gregor die freie Pfote in die Brust. Gregor verlor das Schwert, als er nach hinten geschleudert wurde und auf den Steinboden prallte. Er fuhr sich mit der Hand ans Brustbein. Die Krallen hatten die Rüstung aufgerissen, in seiner Brust klaffte ein heißes nasses Loch. Sein Herz pochte heftig, bis in die Fingerspitzen.
    Über ihm hing Ares immer noch aus dem Maul des Fluchs. Die Ratte öffnete das Maul und Ares fiel leblos zu Boden. Der Fluch machte sich an dem Schwert in seiner Brust zu schaffen, er versuchte es herauszuziehen. Dann rührte er sich nicht mehr und sank langsam auf alle viere, dann auf die Seite, schließlich auf den Rücken.
    Gregor wusste, dass sie tot waren. Beide, Ares und der Fluch. Denn nur einer hier atmete und das war er selbst.
    Obwohl er es wusste und obwohl er Schmerzen hatte, schleppte er sich zu seiner Fledermaus. Ares lag auf dem Rücken, die Flügel seltsam verdreht. Die ganze Kehle war herausgerissen. Gregor presste das Gesicht an Ares’ blutgetränkte Brust, hoffte vergebens auf einen Herzschlag, eine Möglichkeit, ihn zum Leben zu erwecken. »Ares? Ares? Nicht sterben, Ares, ja? Nicht.« Aber er war schon tot. Niemand konnte eine solche Verletzung überleben. »Ares?« Gregor streckte die rechte Hand aus und fasste Ares’ Fuß.
    Ares der Flieger, mein Los ist deins.
    Die Worte gingen ihm durch den Kopf, aber er konnte sie nicht aussprechen. Jetzt nicht mehr.
    Gregor hielt Ares’ Fuß umfasst und drehte sich auf den Rücken. So war er in Ares’ Flügel geschmiegt. Er spürte, wie schnell das Blut aus seinem Körper strömte, es vermischte sich mit Ares’ Blut, dann floss es auf den Boden wie das Blut des Fluchs.
    Das war’s, dachte Gregor. Das ist das Ende. Das Blut strömte zu schnell und keiner, der ihm hätte helfen können, wusste auch nur, wo er war. Sandwich hatte recht gehabt. Also doch. Der Fluch starb, Gregor starb, und Ares gab es noch als Zugabe. Hier würde man sie schließlich finden, begraben in einem düsteren Loch tief unter der Erde.
    »Es ist gut«, flüsterte Gregor. »Es ist gut. Denk an den Ritter.« Er erinnerte sich an die ruhige, gelassene Miene des Ritters im Museum, an das Gesicht, das von irdischem Schmerz befreit war,und da senkte sich ein Gefühl des Friedens auf ihn. Ihm wurde klar, dass sein Tod nicht nur in Ordnung war, es war besser so. Er würde sowieso nie wieder nach New York zurückkehren. Das war nur ein lächerlicher Traum gewesen. Wie konnte er zurück, nach allem, was passiert war? Nach dem, was aus ihm geworden war? Wo konnte ein zwölfjähriger Junge, ein Krieger, ein Mörder, überhaupt zu Hause sein? Nicht im Überland. Und im Unterland? Nein, hier würde er so enden wie Ripred. Wie Ares. Ein gefährlicher Typ. Verdächtig. Einer, der sich irgendwo in der Einöde sein Leben zusammenkratzen musste. Im Krieg kam er den Leuten hier ja ganz gelegen, aber wer wollte ihn ansonsten schon um sich haben? Es gab für Gregor keinen Platz. Weder oben noch unten noch dazwischen.
    Eigentlich unterschied er sich

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