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Gregor und der Fluch des Unterlandes

Gregor und der Fluch des Unterlandes

Titel: Gregor und der Fluch des Unterlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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Familie wartete nur auf die Rückkehr der Mutter. Sobald sie konnte, würde sie alles zusammenpacken und mit ihnen nach Virginia ziehen.
    »Du meinst, dass wir dich nach dieser Reise nicht wiedersehen werden?«, fragte Luxa.
    »Wahrscheinlich nicht«, sagte Gregor. Es kam ihm unwirklich vor, dass er die Unterländer ab morgen womöglich nicht mehr sehen würde. Aber seine Mutter würde ihm hier nie mehr vertrauen, wenn sie erfuhr, dass er Boots mit auf das »Picknick« genommen hatte.
    »Hätten wir das gewusst, hätten wir nicht erlaubt, dass du uns begleitest!«, sagte Luxa. Sie lief ständig weg und stürzte sich in gefährliche Abenteuer, und nie hatte das irgendwelche ernsthaften Konsequenzen. Aber Gregor war keine Königin, und er war im Unterland nicht zu Hause. »Aber Moment, Gregor, du irrst dich sicher. Was ist mit der Proph…«
    Luxa verstummte, aber Gregor wusste, was sie sagen wollte. Was ist mit der »Prophezeiung der Zeit«? Der Prophezeiung, über die ihm niemand etwas verraten mochte. Die davon handelte, dass er »möglicherweise« bald den Fluch töten würde. Er überlegte, ob er nachhaken sollte, aber Nerissa hatte gesagt, es könnte ihm oder denen, die er liebte, schaden, wenn er etwas über die Prophezeiung wüsste. Hatte sie Angst, dass er, wenn er von der Prophezeiung wüsste, abhauen und irgendeine Dummheit machen würde? Er dachte daran, wie besessen er von der Prophezeiung des Bluts gewesen war und wie er herauszufinden versucht hatte, was sie bedeutete … Aber das hatte zu nichts geführt … und doch nagte das Wissen um diese neue Prophezeiung an ihm. Er beschloss, Luxa nicht danach zu fragen; wenn er allerdings wieder in Regalia war, wollte er Vikus darauf ansprechen. Was genau stand darin? Handelte die Prophezeiung eindeutig von Gregor? Denn wenn es so war, musste er im Unterland bleiben, um sie zu erfüllen, und damit wäre seine Mutter niemals einverstanden. Fürs Erste beschloss er, Luxas Bemerkung einfach zu überhören.
    »Weißt du, ich wäre sowieso bald von hier weggegangen, selbst wenn ich nicht mit euch gekommen wäre«, sagte Gregor. »Aber ich wollte mitkommen. Um gemeinsam mit euch herauszufinden, was mit den Huschern passiert ist.«
    »Was uns noch immer nicht gelungen ist«, sagte Howard. »Wir wissen weder, was mit ihnen passiert ist, noch, wo sie jetzt sind. Auf jeden Fall wurden sie nicht hier getötet. Und sie wurden auch nicht in den Fluss geworfen, denn dann hätten ihre Leichen nach Regalia getrieben werden müssen.«
    »Dann sind sie also tiefer in die Tunnel hineingegangen«, sagte Luxa.
    »Das ist möglich«, sagte Howard. »Doch wie konnte eine ganze Huscherkolonie den Kundschaftern vom Quell entgehen? Sie überwachen dieses Gebiet.«
    »Wo könnten sie dann hin sein?«, fragte Gregor.
    »Ich kann mir nur eine Möglichkeit denken. Den Stollen«, sagte Howard.
    »Was ist das?«, fragte Gregor.
    »Ein Tunnel, der von den Höhlen aus unter dem Fluss verläuft«, sagte Luxa. »Howard, weißt du, wo der Eingang ist?«
    »Ja. Ich hatte Freunde unter den Huschern, die ihn mir gezeigt haben. Ich habe den Stollen einmal durchquert. Und ich habe das sichere Gefühl, dass wir dort einige Antworten finden werden«, sagte Howard. »Doch ich möchte Gregor nicht in Schwierigkeiten bringen.«
    »Vergiss es. Noch mehr Ärger kann ich sowieso nicht kriegen«, sagte Gregor. »Ob wir nun den Stollen durchqueren oder nicht, ich werd sowieso nach Hause geschickt.«
    »Was kann es schaden, Howard? Wir sind ohnehin alle in Ungnade gefallen«, sagte Luxa.
    Wenige Minuten später hatten sie die Öffnung des Stollens ausfindig gemacht und rutschten mehr oder weniger den steilen Tunnel hinunter. Der Tunnel war so groß, dass die Fledermäuse hätten hindurchfliegen können, aber da sie hofften, etwas über den Verbleib der Huscher herauszufinden, fanden sie alle, dass ein langsamer Fußmarsch sinnvoller war als ein schneller Flug.
    Das Durchqueren des Stollens erinnerte Gregor an eine Fahrt mit der U-Bahn von der 14th Street in Manhattan nach Brooklyn. Sie führte unter dem East River hindurch. Es dauerte nicht lange, nur ein paar Minuten, aber ungefähr nach der Hälfte wurde Gregor jedes Mal ein wenig nervös. Es war nicht ohne, einen ganzen Fluss über sich zu wissen. Hätte man nicht besser eine Brücke bauen können?
    Schließlich war der Weg nicht mehr so steil, und sie gingen auf ebenem Grund. Erst jetzt konnte Gregor sich auf etwas anderes konzentrieren als auf seine Füße.

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