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Gregor und der Schlüssel zur Macht

Gregor und der Schlüssel zur Macht

Titel: Gregor und der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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Probleme.
    »Ja, doch, Vikus. Aber Vikus spricht mit jedem«, sagte Ares ohne große Begeisterung.
    Gregor hatte keine Ahnung gehabt, dass Ares in einer so schlimmen Lage war. Wenn er auch nicht physisch verbannt worden war, so war er doch aus seiner Welt verstoßen worden. Und dann war Gregor aufgetaucht und hatteihn nur herumkommandiert. »Hör mal, das gestern tut mir echt leid«, sagte er. »Ich war sauer und außer mir vor Sorge um Boots, und das hab ich an dir ausgelassen.«
    »Ich war auch erbost vieler Dinge wegen, die wenig mit dir zu tun hatten«, sagte Ares.
    Damit war der Streit beigelegt. Trotzdem war Ares für Gregor immer noch ein Fremder.
    »Wie bist du überhaupt an Henry geraten?«, platzte es aus ihm heraus. Es war vielleicht nicht sehr höflich, danach zu fragen, aber Gregor wollte es unbedingt wissen.
    »Henry erwählte mich, weil ich wild war und dafür bekannt, dass ich vielen Regeln meines Landes trotzte. Ich erwählte Henry, weil ich mich geschmeichelt fühlte, weil er königlicher Abstammung war und weil ich wusste, dass ich unter seinem Schutz von vielen Vergehen freigesprochen werden würde«, sagte Ares. »Es war nicht alles nur schlecht. Wir flogen gut zusammen und teilten viele Vorlieben. In vielerlei Hinsicht passten wir zusammen. Nur in einer nicht.«
    Dann war Ares unter den Fledermäusen also eine Art Rebell gewesen. Kein Wunder, dass Henry sich so einen ausgesucht hatte. Gregor hatte sich für Ares entschieden, weil er alles aufs Spiel gesetzt hatte, um ihm das Leben zu retten – aber hätte er ihn auch unter weniger spektakulären Umständen erwählt? Er wusste es nicht.
    Vom Eingang der Höhle her war ein Rascheln zu hören, und Aurora kam mit Luxa hereingeflogen.
    »Wir wussten, dass wir dich hier finden würden!«, rief Luxa. Sie sprang von Auroras Rücken, klatschte in die Hände und tanzte fast über den Boden. »War das nicht herrlich? Habt ihr das gesehen? Habt ihr Stellovets Gesicht gesehen?«
    »Als hätte sie in eine Zitrone gebissen«, schnurrte Aurora, offenbar auch bester Laune.
    »Warum?«, fragte Gregor.
    »Warum? Wegen dir und der Blutbälle!«, sagte Luxa, als wäre er etwas beschränkt. »Sie wollte dich zum Gespött machen, und stattdessen hast du sie alle auf einen Streich getroffen! Noch fast niemand hat das vollbracht, Gregor! Es war großartig!«
    Erst jetzt war Gregor auch ein kleines bisschen stolz auf seine Leistung. Er hatte vielleicht überreagiert, weil die Sache so blutig ausgesehen hatte. Vielleicht hatte er in Wirklichkeit etwas richtig Cooles gemacht, wie beim Poolbillard den Tisch abzuräumen oder den Ball beim Baseball so zu werfen, dass der Schlagmann ihn nicht trifft. »Echt?«, sagte er.
    »O ja! So verstimmt habe ich Stellovet seit dem Picknick nicht mehr gesehen!«, sagte Luxa und kicherte, als sie daran dachte.
    Beide Fledermäuse machten »höh, höh, höh«, und es dauerte einen Moment, bis Gregor begriff, dass sie lachten.
    »Ach Gregor, das hättest du erleben müssen. Vikus hat uns alle zu einem Picknick mit meinen Verwandten vomQuell gezwungen, weil er hoffte, wir könnten dabei unseren Zwist beilegen. Doch Stellovet gab die ganze Zeit vor, Ratten zu hören, um Nerissa zu ängstigen. Da hat Henry sie dazu gebracht, Mottenkokons zu essen. Den ganzen Nachmittag hat sie sich die Seide aus den Zähnen gepult und gesagt: ›Dath werde ich euch nie vergethen!‹« Es hörte sich tatsächlich so an, als hätte Luxa lauter Fusseln im Mund.
    »Sie hat Mottenkokons gegessen? Wie hat er das denn geschafft?«, fragte Gregor gleichzeitig belustigt und angeekelt.
    »Er erzählte ihr, sie seien eine Köstlichkeit, die Mitgliedern der königlichen Familie vorbehalten sei, deshalb könne er ihr nichts davon anbieten. Natürlich stahl sie sich eine Hand voll und stopfte sie sich in den Mund«, sagte Luxa.
    »Henry konnte ihr alles vormachen«, sagte Ares, gefolgt von noch mehr Höh-höh-höhs. Doch plötzlich erstarb sein Lachen. »Er konnte uns allen alles vormachen.«
    Es war, als würde sich eine dunkle Wolke auf Luxa und die beiden Fledermäuse senken. Ihnen hatte Henry noch viel übler mitgespielt als Stellovet.
    »Henry mag sich in vielem getäuscht haben, in unseren Verwandten vom Quell hat er sich nicht getäuscht«, sagte Luxa grimmig. »Insbesondere Stellovet. Sie sähe Nerissa und mich am liebsten tot, denn sie glaubt, dann würde Vikus König werden und sie als seine Enkelin wäre Prinzessin.«
    Eine Weile schwiegen alle, dann stimmte

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