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Gregor und der Schlüssel zur Macht

Gregor und der Schlüssel zur Macht

Titel: Gregor und der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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ihre Nase wieder ins Moos.
    Solovet zog die Augenbrauen hoch. »Sie ist eine Duftseherin?«
    »Ja, ihr Geruchssinn ist so außergewöhnlich entwickelt, dass sie sogar Farben riechen kann. Das kommt einmal unter einer Million vor. Eine Missbildung. Eine Laune der Natur. Sie ist eine Ausgestoßene, weil ihre eigene Rasse diese Gabe so beunruhigend findet. Doch für dich, meine liebe Solovet, dürfte sie überaus nützlich sein«, sagte Ripred.
    »Eine schlechte Kämpferin kann sie auch nicht sein. Wenn sie allein im Land des Todes überlebt hat.« Zum ersten Mal lächelte Solovet. »Kannst du zum Essen bleiben, Ripred?«
    »Ich könnte mich überreden lassen«, sagte Ripred. »Sag ihnen, sie sollen das Zeug mit den Garnelen machen, ja? Und die Sahne bitte nicht zu knapp.«
    »Die Sahne nicht zu knapp«, willigte Solovet ein.
    »Und gebt Twitchtip reichlich zu essen, aber möglichst pur. Fasst es so wenig wie möglich an. Sie ekelt sich vor eurem Geruch«, sagte Ripred.
    Solovet gab Befehl, Twitchtip in eine entlegene Höhle außerhalb Regalias zu bringen, wo die Gerüche der Stadt sie nicht so quälen würden.
    Ehe sie aufbrachen, wandte Solovet sich an Gregor. »Ich hatte noch keine Zeit, dich angemessen zu begrüßen, Gregor. Wie ich hörte, hast du heute beim Unterricht großes Aufsehen erregt.«
    »Das ist wohl wahr«, sagte Gregor.
    »Er hat alle auf einen Streich getroffen«, sagte Solovet zu Ripred.
    »Wirklich?« Ripred betrachtete Gregor interessiert. Plötzlich kam Ripreds Schwanz aus dem Nichts auf Gregor zugepeitscht. Zu seiner Überraschung hatte er den Rattenschwanz plötzlich fest in der Hand. In einem Reflex hatte er ihn nur wenige Zentimeter vor seinem Gesicht abgefangen.
    »Tja, so was kann man nicht lernen«, sagte Ripred und zog den Schwanz aus Gregors Faust.
    Um keine Panik in der Stadt auszulösen, kehrten Solovet und Ripred durch einen Geheimgang zurück zum Palast.
    Ares flog Gregor zurück. An der Hohen Halle wurde Gregor von den Wachen gegrüßt, und nach einem Moment peinlichen Schweigens grüßten sie auch Ares. Vielleicht hatte Aurora Recht. Vielleicht würde Ares es leichter haben, jetzt, da er mit jemandem verbunden war, der so viele Blutbälle treffen konnte.
    Im Bad schrubbte Gregor wie verrückt an dem unechten Blut herum, aber auf seiner Haut blieben immer noch rote Flecken zurück. Er gab es schließlich auf in der Hoffnung, dass sie verschwinden würden, bis er wieder zurSchule musste – wenn die weiße Ratte tot war oder was auch immer.
    Er ging zum Kinderzimmer, um Boots abzuholen, und traf dort zu seiner Freude Dulcet, das nette Kindermädchen, das sich auch bei seinem ersten Aufenthalt im Unterland um Boots gekümmert hatte. »Wie war’s?«, fragte er.
    »Oh, Boots hatte einen sehr schönen Tag. Ich fürchte nur, für Temp war es ein wenig beschwerlich«, sagte Dulcet mit einem Kopfnicken in eine Ecke des Raums.
    Erst jetzt bemerkte Gregor den Riesenkakerlak. Eine Gruppe kleiner Kinder hatte ihn mit Kleidern herausgeputzt. An jedem Fuß trug er einen anderen Schuh. Sein Kopf schaute aus einem langen lila Abendkleid heraus, das sich um seinen Hals bauschte. Rosa Schleifen schmückten die herabhängenden Fühler. Boots knallte ihm einen fusseligen Hut auf den Kopf, und alle Kinder hüpften vergnügt quietschend auf und ab.
    »Temp hat Hut! Temp hat Hut!«, rief Boots strahlend, als Gregor auf sie zukam.
    »Ohhh«, machte Temp düster. »Ohhh.«
    »Da hast du Recht«, sagte Gregor. »Und er sieht auch echt super aus. Aber jetzt ist es Zeit fürs Abendessen, Boots.« Er kniete sich hin und flüsterte Temp zu: »Keine Sorge, Kumpel. Ich hol dich hier raus.« Während er sich das Lachen verbiss, begann er den armen Kakerlak von den Kleidern zu befreien. Er war selbst oft genug Opfer von Boots’ Verkleidungsspielen gewesen und wusste deshalb,wie das war. Das hier ging wahrscheinlich schon seit Stunden so.
    Unglücklicherweise erwies sich das Abendessen als eine Art Wiedersehensfeier der grauen Prophezeiung – jedenfalls der Teilnehmer, die die Reise überlebt hatten. Von den acht Überlebenden fehlte nur Gregors Vater. Gregor, Boots, Luxa, Aurora, Ares, Temp und Ripred, alle waren sie da, mit Solovet und Vikus als Gastgebern. Vielleicht hatte Vikus gedacht, ein solches Treffen könnte tröstlich sein. Doch wenn die Erinnerung an die Toten, die dadurch geweckt wurde – an die beiden Spinnen Gox und Treflex, an den Kakerlak Tick und Luxas Cousin Henry –, für Gregor schon

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