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Gregor und der Schlüssel zur Macht

Gregor und der Schlüssel zur Macht

Titel: Gregor und der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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über den Wasserweg, ehe die Fledermäuse die Boote ins Wasser ließen und bis auf drei zurück nach Regalia flogen: Howards Fledermaus landete in dem Boot, in dem Twitchtip saß, Ares ließ sich im zweiten Boot nieder, ebenso Mareths Fledermaus.
    »Das ist Andromeda. Sie ist mit mir verbunden«, sagte Mareth, während er den Flügel seiner gold-schwarz gesprenkelten Fledermaus berührte. Gregor erinnerte sich, dass Mareth auch beim Kampf gegen die Ratten am Kristallstrand auf ihr geflogen war. Sie war dabei so schwer verwundet worden, dass sie auf die Reise der grauen Prophezeiung nicht mitkommen konnte. Gregor fühlte sich für diesen Kampf immer noch verantwortlich, weil er ihn durch einen Fluchtversuch ausgelöst hatte.
    »Hey, schön dich kennen zu lernen«, sagte er. Ob sie ihm wegen damals immer noch Vorwürfe machte?
    »Auch für mich ist es eine Ehre, dir zu begegnen, Überländer«, sagte sie. Vielleicht hatte sie ihm ebenso verziehen wie Mareth.
    Mareth machte Gregor auch mit Howards Fledermaus bekannt, Pandora, einem anmutigen Tier mit schönem rostroten Fell. Sie ließ sich nur zu einem »Sei gegrüßt« herab.
    Vikus war ihnen nachgeflogen, um sie zu verabschieden. »Gregor, ich vergaß, dir dies zu überreichen«, rief er. Seine große graue Fledermaus sauste über Gregors Kopf hinweg, und etwas fiel ins Boot. Gregor hob eine Rolle auf und sah, dass es eine Kopie der Prophezeiung des Fluchs in Nerissas edler Handschrift war.
    »Fliegt hoch!« Vikus flog zurück in Richtung Regalia und winkte ihnen aufmunternd zu. Gregor brachte immerhin ein Nicken zustande.
    Boots zappelte wie verrückt und versuchte sich aus Gregors Armen zu winden. Er hatte Angst, sie einfach so im Boot herumlaufen zu lassen, aber er konnte sie auch nicht tagelang festhalten. Er setzte sie auf den Boden und gab ihr die strikte Anweisung, im Boot zu bleiben.
    Zum Glück war das Boot so tief, dass sie sowieso nicht rauskonnte. Wenn Gregor sich in der Mitte hinstellte, reichten ihm die Bootswände bis zu den Schultern. Das etwa sieben Meter lange Boot bestand aus einem Rahmen aus Knochen, über den eine Tierhaut gespannt war. In der Mitte war ein Durchgang von einem guten halben Meter.Im vorderen Drittel richtete Mareth einen Holzmast auf und befestigte ihn unten in einer Halterung. Nach der Tür zu Sandwichs Raum war der Mast das zweite Teil aus Holz, das Gregor im Unterland sah. In dem Boot waren ein paar Ledersitze und jede Menge Vorräte.
    »Sollen wir das alles essen?«, fragte Gregor.
    »Nicht allein. Aber die Leuchter werden sehr viel zu essen benötigen«, sagte Mareth.
    »Die Leuchter?«, sagte Gregor.
    »Hat Vikus dir nichts davon erzählt?«
    Gregor fragte sich, wie oft er diesen Satz in den nächsten Tagen noch zu hören bekommen würde.
    »Auf langen Reisen zu Wasser können wir nicht genug Brennstoff für Licht mitnehmen. Daher heuern wir die Leuchter an«, sagte Mareth. »Sie müssten gleich hier sein – ja, sieh … da kommen sie schon.«
    Gregor schaute in die Dunkelheit und sah in der Ferne zwei Lichtpunkte. Sie erloschen und leuchteten dann wieder auf. Als die flackernden Lichter immer näher kamen, konnte er die Umrisse fliegender Insekten ausmachen. Zwei Riesenkäfer ließen sich auf dem Bug der Boote nieder, und da erkannte Gregor, was es war.
    »Oh, Glühwürmchen!«, sagte er. Auf der Farm der Familie seines Vaters in Virginia konnte man sie abends an den Waldrändern fliegen sehen. Ihre kleinen blinkenden Lichter gaben dem Wald etwas Magisches. Die ein Meter großen Exemplare, die jetzt vor ihnen auf den Bootenhockten, waren nicht halb so bezaubernd. Aber wenn ihre Hinterteile aufleuchteten, spendeten sie ein wenig Licht, das musste man ihnen lassen.
    »Seid gegrüßt, Leuchter«, sagte Mareth mit einer Verbeugung.
    »Seid gegrüßt, ihr alle«, sagte einer der Glühwürmer mit einem hohen, fürchterlich winselnden Stimmchen. »Ich bin Photos Glimm-Glimm und das ist Zack.«
    »Ich war dran mit Vorstellen«, jaulte Zack. »Photos Glimm-Glimm hat es letztes Mal gemacht.«
    »Aber du weißt so gut wie ich, dass ich als Männchen den Menschen besser gefalle«, sagte Photos Glimm-Glimm, dessen Hinterteil in vielen verschiedenen Farben leuchtete. »Zack kann nur in einer Farbe leuchten, in Gelb.«
    »Du Mistkerl!«, kreischte Zack.
    Und Gregor wusste, dass ihm die längste Reise seines Lebens bevorstand.

11. Kapitel
    G regor hatte noch nie an den Fingernägeln gekaut, aber keine fünf Minuten nach Ankunft der

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