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Gregor und der Schlüssel zur Macht

Gregor und der Schlüssel zur Macht

Titel: Gregor und der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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sehr viel größeren Teil des Unterlands als vor dem Krieg, doch der Irrgarten befand sich in einem entlegenen Gebiet des Rattenlandes. Es war sogar so entlegen, dass selbst die meisten Ratten niemals dorthin kamen. Und wenn sie den Fluch dort versteckt hielten, war das Gebiet mit Sicherheit bewacht.
    »Bleibt nur noch der Wasserweg«, sagte Vikus mit gerunzelter Stirn. »Das ist nicht ideal, aber noch am wenigsten tückisch.«
    »Und was ist mit den Riesenschlangen? Ihre Paarungszeit naht«, sagte Howard. Gregor wusste nicht, weshalb Luxas Cousin zu der Versammlung zugelassen war. Er war doch nur zu Besuch.
    »Ein berechtigter Einwand«, sagte Vikus. »Und noch ein weiterer Grund, die Reise sogleich anzutreten. Vielleicht kann die Truppe an den Schlangen vorbeikommen, ehe sie erwachen.«
    Jippie, Riesenschlangen, dachte Gregor und erinnerte sich an den sieben Meter langen Schwanz, den er damals, als Ares sie nach Hause flog, aus dem Wasserweg hatte schnellen sehen. Er fragte sich, was wohl an dem Schwanz dranhing.
    »Da ist noch etwas, Gregor, worüber wir reden müssen«, sagte Vikus. »Der Rat ist der Meinung, dass Boots in unserer Obhut in Regalia bleiben sollte, während du Jagd auf den Fluch machst.«
    Darauf war Gregor gefasst gewesen. Es würde furchtbar gefährlich sein, Boots noch einmal mit durchs Unterland zu schleppen. Aber wie konnte er sie hier lassen, nachdem er gesehen hatte, wie mühelos Ripred und Twitchtip in die Arena eingedrungen waren? Zwar war Ripred außergewöhnlich gerissen, aber dumm schienen die Ratten alle nicht zu sein. Er und Boots würden zusammenbleiben, wie seine Mutter es ihnen immer eingeschärft hatte.
    »Entweder sie kommt mit oder ich bleibe auch hier. Keine weitere Diskussion«, sagte Gregor. Er wusste, dass das unverschämt klang, aber er war zu müde, um sich darum zu scheren.
    Eine Weile schwiegen alle und sahen sich an; sie waren sich einig, dass Gregor zu weit gegangen war. Doch was sollten sie machen?
    Vikus schickte ihn fort mit dem Auftrag, sich auf die Reise vorzubereiten. Gregor ging zum Museum und schaute sich nach Lichtquellen um. Das Museum war voller Sachen, die aus Gregors Welt heruntergefallen waren. Es gab eine Menge toller richtig alter Sachen, zum Beispiel ein Rad von einer Pferdekutsche, einen echten Köcher mit Pfeilen drin, einen silbernen Becher, eine Kuckucksuhr, einen Zylinder. Die neueren Gegenstände wie Brieftaschen, Schmuck und Armbanduhren lagen ordentlich nebeneinander. Es gab viele gute Taschenlampen, vermutlich weil jeder, der in den Tunneln unter der Stadt New York zu tun hatte, eine brauchte. Gregor suchte sich vier aus und fand jede Menge Batterien dazu.
    Sein Blick fiel auf zwei Schwimmwesten; die nahm er auch mit. Letztes Mal hatten sie sich durch Steintunnel fortbewegt. Diesmal würden sie vermutlich über den Wasserweg fliegen, und Boots konnte noch nicht schwimmen. Schließlich steckte er noch eine Rolle Klebeband und ein paar Schokoriegel ein, die nicht allzu alt aussahen.
    Als er ging, sah er seine und Boots’ Kleider in zwei ordentlichen Stapeln an der Tür. Offenbar hatte Vikus erlaubt, dass sie sie behalten durften. Gregor war es egal, wie sie rochen, er wollte seine Stiefel tragen.
    Als er am Spielzimmer vorbeiging, um Boots abzuholen, erfuhr er, dass Dulcet schon mit ihr am Fluss war. Dort sollte die Reise losgehen.
    Gregor fand das einleuchtend, denn wenn man den Fluss entlangflog, gelangte man bestimmt am schnellsten zum Wasserweg. Doch als er am Kai ankam, sah er eine Gruppe Unterländer zwei Boote beladen, die von Seilen auf Höhe der Kaimauer überm Fluss gehalten wurden. Die Boote waren lang und schmal, sie erinnerten ihn an die Boote, die er in New York im Museum gesehen hatte, Boote, die vor Hunderten von Jahren von den Ureinwohnern Amerikas benutzt worden waren. Doch unter jedem Boot war eine große graue dreieckige Flosse befestigt, die von einem riesigen Schwertfisch oder so etwas Ähnlichem stammen musste. An den Seitenwänden waren noch mehr Flossen festgebunden, die bei Bedarf ausgefahren und wieder eingezogen werden konnten. Am Heck der Boote war jeweils ein gebogener Knochen als Steuerruder befestigt.
    »Wozu die Boote?«, fragte Gregor Vikus, der Anweisungen beim Beladen gab. »Nehmen wir nicht die Fledermäuse?«
    »Ja, doch der Wasserweg ist unermesslich weit und bietet nur wenige Rastplätze. Keine Fledermaus verfügt über dieAusdauer, ihn zu überqueren, deshalb wird ein Großteil eures Weges übers Wasser

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