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Gregor und der Schlüssel zur Macht

Gregor und der Schlüssel zur Macht

Titel: Gregor und der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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hören, doch letztendlich wirst du einsehen, dass ich Rechthabe. Aber wenn du die Gelegenheit hast, solltest du vielleicht mit Ripred darüber sprechen.«
    »Mit Ripred? Wieso mit Ripred?«, sagte Gregor, der dachte, er könnte wohl eher einen Therapeuten gebrauchen.
    »Weil er auch ein Wüter ist«, sagte Twitchtip. »Aber im Gegensatz zu dir hat er gelernt, sich zu beherrschen.«
    Ripred. Keine Frage, wenn irgendwer eine Mordmaschine war, dann er. Gregor erinnerte sich, wie Ripred mit dem Schwanz auf ihn gezielt hatte, um seine Reflexe zu testen, und gesagt hatte: »Tja, so was kann man nicht lernen.« Hatte er da schon vermutet, dass Gregor ein Wüter war? Und Solovet auch?
    »Ich geh jetzt wieder schlafen«, sagte Gregor und legte sich hin. Er zog Boots an sich, um sich zu trösten, und starrte in die Finsternis. Er merkte, dass er sich auf die Lippe biss, um nicht zu weinen. Ja. Wenn er lebend hier rauskam, musste er mit Ripred sprechen.
    Stunden vergingen, allmählich erwachten sie einer nach dem anderen, und es begann das, was im Unterland einem Tag entsprach. Gregor hatte den Überblick verloren, wie lange er jetzt schon hier unten war. Er könnte Luxa fragen, aber wollte er es überhaupt wissen? Jeder Tag hier unten war ein Tag, an dem seine Familie leiden musste. Bilder dieses Leids kamen ihm in den Kopf – die sich verschlimmernde Krankheit seines Vaters, die schlaflosen Nächte seiner Mutter, die Verwirrung seiner reizenden Großmutter und Lizzies Angst. Was machten sie wohl? Ging seine Mutter immer noch jeden Tag zur Arbeit? Ging Lizzie zur Schule, versuchte sie sich um den Vater und die Großmutter zu kümmern und Mrs Cormaci weiszumachen, er und Boots hätten die Grippe? War schon bald Weihnachten? Alles Schlimme wurde in den Ferien noch schlimmer, das wusste er noch von den Jahren, in denen sein Vater verschwunden war. Dann war man von lauter gut gelaunten Leuten umgeben und der eigene Kummer wurde nur noch größer. Jetzt, da sein Vater wieder da war, hatte Gregor gedacht, sie könnten mal wieder so richtig mit der ganzen Familie Weihnachten feiern, auch wenn sie keinen Haufen Geld für Geschenke hatten. Aber nun war er hier, kilometerweit unter seinem Zuhause, er sollte eine weiße Riesenratte töten und gleichzeitig versuchen, seine kleine Schwester zu beschützen, während seine Familie oben darauf wartete, dass die Zeit verging. Hahaha.
    Außerdem trieben sie sich hier an Bord gegenseitig in den Wahnsinn. Schon in zwei Booten war es für die unterschiedlichen Wesen – Mensch, Fledermaus, Ratte, Kakerlak und Glühwurm – nicht einfach gewesen, miteinander auszukommen. In einem Boot wurde es richtig schlimm.
    Andauernd kam es zu Streitereien, vor allem ums Essen. Viele Vorräte waren im zweiten Boot gewesen und im Strudel verloren gegangen. Mareth verwaltete den Rest und teilte allen strenge Rationen zu. Doch Photos Glimm-Glimm und Zack bestanden darauf, weiterhin ihre Riesenportionen zu bekommen. Als sie erfuhren, dass das nicht ging, jammerten sie unaufhörlich, bis Twitchtip bemerkte, sie könne auch Glühwürmer essen. Von da an schmollten sie und leuchteten nur noch, wenn ihnen danach war.
    »Warum kriegen das Mädchen und ihr Flieger unser Essen?«, murmelte Zack Photos Glimm-Glimm zu. »Das sind doch nur blinde Passagiere!«
    Und natürlich konnte Gregor Boots kein Essen abschlagen. Wenn das Mittagessen herumgereicht wurde, futterte sie ihr Brot und ihren Käse in Rekordgeschwindigkeit auf und zeigte dann auf Gregors. »Ich Hunger!« Ihm blieb nichts anderes übrig, als ihr die Hälfte seiner Ration zu geben. Aber nachdem sie das und die Hälfte von Temps Ration gegessen hatte, war sie immer noch nicht satt.
    »Ach, hier, gib ihr das«, sagte Twitchtip und warf Boots ein Stück Käse zu. Boots knabberte sofort begeistert daran. Alle starrten Twitchtip an, die wütend knurrte. »Es riecht nach Mensch, ich kriege es sowieso kaum runter!« Und alle wandten den Blick ab. Aber Gregor war sich ziemlich sicher, eine Premiere erlebt zu haben – eine Ratte, die einem Menschen etwas zu essen gab.
    Howard machte sich am wenigsten Sorgen über das Nahrungsproblem. »Wir sind umgeben von Essen, wir brauchen bloß zuzulangen«, sagte er. Er ließ Netze ins Wasser und schickte die Fledermäuse aus, nach Fisch zu tauchen. Er hatte Recht. Es dauerte nicht lange und siehatten einen ordentlichen Batzen gefangen. Leider gab es keine Möglichkeit, den Fisch zu kochen. Das war für niemanden ein

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