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Gregor und der Schlüssel zur Macht

Gregor und der Schlüssel zur Macht

Titel: Gregor und der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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unglaublich. Du müsstest sie mal sehen, wenn sie loslegt. Sie wusste vielleicht nicht, was ein Strudel ist. Aber sie konnte von der Arena aus sagen, welche Farbe Boots’ T-Shirt hatte, und dabei war Boots im Palast! Und ich glaube, wenn wir erst mal in diesem Irrgarten sind, ist sie die Einzige, die uns zum Fluch führen kann!« Jetzt sprudelte es aus ihm heraus, er konnte die Worte nicht ordnen. »Und … und … Ripred hat sie gebracht. Vikus hat mir mal gesagt, dass er Weisheit besitzt … einzigartige Weisheit, also, mehr Weisheit als … praktisch alle. Und wenn er sie gebracht hat, dann heißt das, dass wir sie brauchen. Und überhaupt, ganz abgesehen davon … abgesehen davon … ist es nicht richtig, Luxa!« Er hielt inne, um seine Gedanken zu sortieren. »Es ist nicht richtig, im Boot zu sitzen und zuzugucken, wie sie ertrinkt.«
    Gregor biss von dem Sandwich ab, vor allem um nicht mehr reden zu müssen. Diese ganze Geschichte mit denRatten und den Menschen war so verwirrend. Die Ratten hatten Luxas Eltern umgebracht und womöglich noch viele andere, die ihr nahe standen. Da kam ihm noch ein Gedanke. »Wenn du einer Ratte hilfst, bist du deshalb noch lange nicht wie Henry.«
    »So siehst du es. Andere sehen es vielleicht anders«, sagte sie.
    Schweigend saßen sie da, während er sein Sandwich aß. In diesem Punkt konnte er ihr nicht widersprechen.

15. Kapitel
    G regor fand vorn im Boot ein Plätzchen und baute sich aus Decken ein Bett. Ares ließ sich auf einem Sitz daneben nieder.
    »Hallo, Ares«, sagte Gregor. »Was gibt’s?«
    »Ich bin beunruhigt über deine Rettung der Ratte«, sagte Ares.
    Na toll, dachte Gregor. Jetzt fängt der auch noch an. Aber er hatte sich getäuscht.
    »Ich konnte das Boot nicht loslassen. Ich wäre hinabgeflogen, dich zu retten, doch hätte ich das Boot losgelassen, wären alle hinausgefallen«, sagte Ares und flatterte bedrückt auf der Stelle.
    »Das weiß ich doch«, sagte Gregor. »Natürlich konntest du nicht loslassen. Das hab ich auch nicht erwartet.«
    »Du sollst nicht denken, ich würde dir nicht zu Hilfe eilen«, sagte Ares. »So wie ich auch Henry nicht zu Hilfe eilte.«
    »Das denke ich nicht. Du bist mir schon viel öfter zu Hilfe gekommen als ich dir«, sagte Gregor. »Ich weiß, dass du nicht anders konntest.«
    Gregor saß auf seinem improvisierten Bett. Boots kletterte auf seinen Schoß und gähnte herzhaft. »Ich müde.«
    »Ja, ich auch. Lass uns mal ein Nickerchen machen, ja?« Er legte sich hin, Boots in der Beuge seines gesunden Arms, und zog die Decke hoch.
    »Wir Nickerchen«, sagte Boots und kuschelte sich an ihn.
    Gregor hatte vergessen, ihr die Schwimmweste wieder anzulegen. Er glaubte sowieso nicht, dass sie damit schlafen könnte. Aber angenommen, sie bekamen es wieder mit Tintenfischen oder einem Strudel oder so etwas zu tun?
    »Du, Ares«, sagte er. »Du musst mir was versprechen für den Fall, dass noch mal irgendwas Schlimmes passiert.«
    »Was soll ich dir versprechen?«, fragte Ares.
    »Dass du Boots rettest. Ich meine, du sollst sie eher retten als mich. Ich weiß, dass wir miteinander verbunden sind, aber trotzdem«, sagte Gregor.
    Ares überlegte einen Moment. »Ich werde euch beide retten.«
    »Aber wenn du dich entscheiden musst, wen von uns beiden du rettest, entscheide dich für Boots, ja?«, sagte Gregor. Er bekam keine Antwort. »Bitte, Ares.«
    Die Fledermaus seufzte. »Sollte ich wählen müssen, werde ich sie vor dir retten, wenn du es so wünschst.«
    »Ich wünsche es so«, sagte Gregor. Jetzt konnte er sich beruhigt schlafen legen. Es war ein gutes Gefühl zu wissen, dass Ares da war und auch auf Boots aufpasste. Gemeinsam konnten Ares und er und natürlich Temp sie vielleicht beschützen.
    Als Gregor Stunden später erwachte, spürte er einen warmen Körper, der sich an sein Bein geschmiegt hatte. Er zog seinen Arm, der eingeschlafen war, unter Boots’ Kopf hervor und setzte sich auf. Im Schein von Photos Glimm-Glimms Glühlämpchen sah er Twitchtip neben sich liegen. Er zuckte überrascht zusammen, und sie schlug die Augen auf.
    Twitchtip wirkte peinlich berührt und rückte etwa zwanzig Zentimeter zur Seite, mehr ließ die Enge des Boots nicht zu. Gregor war sich ziemlich sicher, dass sie nicht bloß im Schlaf zu ihm herübergerollt war. Sie musste sich irgendwann absichtlich an sein Bein gekuschelt haben. Wie kontakthungrig musste Twitchtip sein, um sich an ihn zu schmiegen? Einen Menschen? Einen Menschen, von

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