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Gregor und der Schlüssel zur Macht

Gregor und der Schlüssel zur Macht

Titel: Gregor und der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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schon fast Ares’ Schwanz. Sie würden ihn auffressen! Er würde von Insekten verspeist werden und sein Skelett würde ins Wasser fallen und … und … Nein, Moment! Das war’s!
    »Tauch unter, Ares!«, schrie Gregor. »Unter Wasser!« Erst war Gregor sich nicht sicher, ob Ares ihn gehört hatte. »Tauch!«, kreischte er.
    Und als die Mücken Ares’ Schwanz erreicht hatten, stürzte er sich ins Wasser. Gregor wusste nicht genau, was er sich davon versprach, aber er wusste, dass man ins Wasser laufen konnte, um Insekten abzuschütteln. Jedenfalls Bienen und so. Wenn Ares im Wasser war, konnten sie ihn nicht kriegen, weiter dachte Gregor nicht. Der Erfolg warfragwürdig, früher oder später würde Ares wieder auftauchen müssen, um Luft zu holen. Doch es sollte sich zeigen, dass Gregor den richtigen Gedanken gehabt hatte, denn in diesem Moment kamen die Fische – all die wunderbaren Fische – an die Wasseroberfläche und begannen die Mücken zu verspeisen. Die Wolke machte Halt und griff nun die Fische an. Als Ares hochkam und nach Luft schnappte, hatten die Mücken ihn vergessen. Sie kämpften schon gegen einen neuen Feind und hofften auf eine weitere Mahlzeit.
    »Flieger! An die Seile!«, befahl Mareth. Aurora und Andromeda fassten die Schlaufen vorn am Boot und begannen, es durchs Wasser zu ziehen. Ares holte sie ein, fasste hinten an und sie erhoben sich in die Luft. So ließen sie die Insel schon bald weit hinter sich. Mehrere Meilen mussten sie fliegen, ehe Mareth ihnen erlaubte, das Boot wieder ins Wasser zu lassen und zu verschnaufen.
    Ares ließ das Heck ins Wasser, gesellte sich jedoch nicht gleich wieder zu ihnen. Immer wieder tauchte er ins Wasser und kam erst etwa zwanzig Minuten später triefnass, zitternd und erschöpft zurück ins Boot. »Die Mücken«, erklärte er. »Einige haben sich gehalten und fraßen an mir herum. Jetzt dürfte ich sie alle ertränkt haben.«
    »Geht es?«, fragte Gregor und tätschelte ihn unbeholfen.
    »Ja, es geht mir gut«, sagte Ares. »Ich habe nur einige kleine Wunden. Nicht wie …« Er unterbrach sich selbst. Sie alle wussten, wen er meinte.
    Gregor trocknete Ares ab. Luxa half ihm das schwarze Fell Zentimeter für Zentimeter abzusuchen und an den Stellen, wo die Mücken ihm ins Fleisch gebissen hatten, eine Salbe aufzutragen. Sie entdeckten viele Wunden, doch Ares hatte Recht: Die Insekten hatte er alle abgewaschen.
    »Das war gut, Überländer. Deine Idee zu tauchen«, sagte Ares.
    »Ja, es war sehr klug vorauszusehen, dass die Fische Jagd auf die Mücken machen würden«, sagte Luxa.
    »Hm, so weit hatte ich eigentlich gar nicht gedacht«, gestand Gregor. »Aber ich bin natürlich froh, dass sie da waren.«
    Als sie Ares verarztet hatten, schmiegten sich Aurora und Andromeda an ihn und die drei Fledermäuse schliefen ein. Gregor war erleichtert, dass Andromeda seine Fledermaus nicht länger schnitt. Vielleicht war ihr klar geworden, dass Aurora eher zu Ares halten würde als zu ihr und dass sie dann allein dastehen würde. Ganz gleich, was der Grund war, Ares konnte jetzt wirklich Gesellschaft gebrauchen.
    Mareth hatte alle Hände voll damit zu tun, das Boot zu steuern, deshalb kümmerten sich Gregor und Luxa, so gut es ging, um Howard. Er war immer noch bewusstlos. Sie bauten ihm ein Bett, deckten ihn zu und hielten ihm abwechselnd kalte Lappen an die geschwollene Wange.
    »Sollen wir versuchen ihn zu wecken?«, fragte Gregor.
    Luxa schüttelte den Kopf. »Er kann noch sein ganzes restliches Leben um sie trauern.«
    An diesem Tag waren sie alle sehr still. Die Fledermäuse schliefen einen unruhigen Schlaf, Twitchtip starrte aufs Wasser hinaus, Mareth steuerte, Boots und Temp spielten ein bisschen, die Glühwürmer flüsterten auf dem Bug miteinander und beklagten sich nicht.
    Gregor und Luxa saßen nebeneinander und schauten Boots und Temp zu. Lange Zeit sagten sie nichts. Gregor sah immer wieder Pandoras schrecklichen Tod vor sich, und Luxa ging es vermutlich nicht anders.
    Als könnte sie es nicht länger ertragen, brach Luxa schließlich das Schweigen. »Erzähl mir vom Überland, Gregor«, sagte sie.
    »Na gut«, sagte er. Er konnte selbst etwas Ablenkung gebrauchen. »Was möchtest du wissen?«
    »Ach, irgendwas. Erzähl mir … wie ein Tag aussieht, vom Erwachen bis zum Zubettgehen«, sagte sie.
    »Hm, das kann aber ganz unterschiedlich sein, je nachdem, wer man ist«, sagte Gregor.
    »Dann erzähl mir von einem deiner Tage«, sagte Luxa.
    Also tat

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