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Gregor und der Spiegel der Wahrheit

Gregor und der Spiegel der Wahrheit

Titel: Gregor und der Spiegel der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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Tisch vor das Sofa. Mareth erhob sich zum Gehen.
    »Bleib doch. Hier ist massenhaft zu essen. Leiste mir Gesellschaft«, sagte Gregor.
    Mareth zögerte. Bestimmt machte er sich Sorgen, er könnte irgendeine Regel brechen. Wahrscheinlich war es nicht üblich, dass Soldaten in dem Prunkraum aßen.
    »Komm schon, Mareth, du hast doch garantiert Hunger. Jeder weiß, dass das Essen im Krankenhaus nicht schmeckt«, sagte Gregor. Wenn er seinen Freund Larry besuchte, der oft mit seinen Asthmaanfällen ins Krankenhaus musste, fand Gregor eigentlich immer, dass das Essen gar nicht so übel aussah. Doch die Patienten beschwerten sich andauernd darüber. Wenn man im Krankenhaus lag und es einem schlecht ging, hatte man vermutlich viel Zeit, sich über das Essen zu ärgern.
    Mareth grinste. »Es ist ein wenig fad«, gab er zu. »Doch man braucht nur an den rohen Fisch zu denken, den wir auf unserer letzten Reise aßen, schon weiß man ein einfaches Mahl zu schätzen.«
    »Dann bleib. Ich esse nicht gern allein«, sagte Gregor. »Bitte.«
    Mareth setzte sich wieder aufs Sofa und stellte seine Krücke ab. »Das ist das reinste Festmahl.«
    Das stimmte. Die Speisen sahen nicht weniger köstlich aus als das Essen zu Nerissas Krönung. Es gab eine appetitliche Eier-Käse-Quiche, gefüllte Pilze, Steak, winzige rohe Gemüse mit einem Dressing und ein Gericht, das Gregor in Regalia schon mehrmals begegnet war, Shrimps in Sahnesoße.
    Gregor zeigte auf die Shrimps. »Das ist Ripreds Leibgericht. Als ich das letzte Mal hier war, hat er das ganze Gesicht in die Schüssel gesteckt und sie leer geschlürft.«
    »Ich kann es ihm nicht verdenken«, sagte Mareth und nahm eine kleine Portion von den Shrimps.
    »Hey, du schaffst doch wohl mehr«, sagte Gregor und füllte Mareth noch einen großen Löffel voll auf. Er selbst nahm ein Stück von der Quiche. Sein Magen fühlte sich immer noch schwummrig und übersäuert an, aber er wusste, dass er vor der Reise etwas essen musste. Zum Glück schmeckte die Quiche ausgezeichnet.
    »Erzähl mal, Mareth, wieso wolltet ihr die Ratten aushungern?«, sagte er.
    Mareth brauchte eine Weile, ehe er antwortete. »Auf diese Weise wollte Solovet ihnen zeigen, dass es nicht ohne Folgen bleibt, wenn sie uns angreifen.«
    »Aber das heißt doch, dass auch die Rattenbabys verhungern. Und nicht nur die großen Ratten«, sagte Gregor. »Macht dir das nichts aus?«
    »Natürlich macht mir das etwas aus!« Mareth schüttelte den Kopf und seufzte. »Du hast keine Vorstellung, wie eshier für uns ist, Gregor. Wir sind in einer Welt aufgewachsen, in der man entweder tötet oder selbst getötet wird. Manchmal versuche ich mir vorzustellen, wie es wäre, wenn wir nicht jederzeit mit einem Krieg rechnen müssten. Wer würden wir sein? Was würden wir tun?«
    »Was würdest du denn tun?«, fragte Gregor.
    »Ich weißt nicht, wie es ist … ohne Krieg«, sagte Mareth. »Es scheint wie eine … Mär. Habt ihr so etwas im Überland?«
    »Märchen, ja«, sagte Gregor.
    »So scheint es mir«, sagte Mareth.
    Als sie aufgegessen hatten und ein Mann kam, um den Tisch abzuräumen, zeigte Gregor auf die restlichen Shrimps. »Kann ich das mitnehmen?«
    Der Mann schaute ihn verwirrt an. »Mitnehmen … wohin?«
    »Auf die Reise. Können Sie es in eine Tüte packen oder so?«, fragte Gregor.
    Der Unterländer stand mit der Schale da und starrte auf die Sahnesoße. »In eine Tüte packen?« Von Take-away-Food hatte man hier unten offenbar noch nichts gehört.
    »Vielleicht könntest du es in einen Weinschlauch füllen, Lucent, dann kann es nicht auslaufen«, sagte Mareth hilfsbereit. »Er lässt sich fest verschließen.«
    »O ja«, sagte Lucent erleichtert. »In einen Weinschlauch.«
    Gregor begleitete Mareth zurück zum Krankenhaus undbat ihn, dafür zu sorgen, dass seine Mutter den Brief bekam. Dann sagte ihm ein Arzt, er werde am Kai erwartet. Als er dort ankam, sah er, dass alle schon reisefertig waren.
    Vikus, Solovet und zwei Wachen saßen auf Fledermäusen.
    »Ich dachte, Sie kommen nicht mit«, sagte Gregor zu Vikus.
    »Um eurer Sicherheit willen werde ich euch zusammen mit den Wachen zum Tantalusbogen begleiten. Von dort aus werden nur die auserwählten Teilnehmer in den Dschungel ziehen«, sagte Vikus.
    Nike, die ohne Reiter war, putzte ihr schwarz-weiß gestreiftes Fell. Dulcet stand mit der schlafenden Boots im Arm neben ihr. Temp saß zu ihren Füßen. Gregor wollte gerade sagen: »Wo ist Ares?«, als es ihm wieder

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