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Gregor und die graue Prophezeiung

Gregor und die graue Prophezeiung

Titel: Gregor und die graue Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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Wunde und lehnte sich an die Wand. »Und wie geht’s jetzt weiter?«
    »Na ja, da jetzt offenbar niemand mehr ins Reich der Träume zurückkehrt, können wir uns genauso gut auf den Weg zu deinem Vater machen«, sagte Ripred und erhob sich.
    Gregor ging zu Boots, um sie auf den Rücken zu nehmen. Als er sie berührte, erschrak er. Ihr Gesicht glühte wie ein Ofen. »O nein«, sagte er hilflos. »Hey, Boots. Hey, Kleines.« Er rüttelte sie sanft an der Schulter. Sie wimmerte etwas im Schlaf, wachte jedoch nicht auf.
    »Luxa, mit Boots stimmt was nicht. Sie ist krank«, sagte er.
    Luxa legte Boots eine Hand auf die Stirn. »Sie fiebert. Sie hat sich im Land der Ratten irgendeine Pest eingefangen.« Pest. Gregor hoffte, dass es nicht so schlimm war, wie es sich anhörte. Luxa kramte in den Fläschchen, die Solovet ihnen dagelassen hatte, und hielt eines unschlüssig hoch. »Ich glaube, dieses ist gegen Fieber.«
    Ripred schnupperte daran und rümpfte die Nase. »Nein, das ist gegen Schmerzen.« Er tauchte die Schnauze in die Tasche und zog ein blaues Glasfläschchen hervor. »Das ist das Richtige. Gib ihr nur ein paar Tropfen. Mehr darf sie bei ihrer Größe nicht haben.«
    Es widerstrebte Gregor, Boots etwas von der unbekannten Medizin zu geben, aber sie war so heiß. Er gab ihr ein paar Tropfen zwischen die Lippen. Dann versuchte er sie hochzuheben und in die Trage zu setzen, doch sie stöhnte vor Schmerzen auf. Er biss sich auf die Lippe. »Sie kann nicht mit mir reisen. Es tut ihr weh.«
    Sie legten Boots auf eine Decke auf Temps Rücken. Gox webte ein Netz, damit sie nicht herunterrutschen konnte.
    Gregor fühlte sich elend vor Sorge.
    Und acht sind es noch, wenn wir die Toten zählen.
    Er durfte Boots nicht verlieren. Das durfte einfach nicht passieren. Er musste sie zurück nach Hause bringen. Er hätte sie in Regalia lassen sollen. Er hätte nie bei der Suche mitmachen sollen. Wenn Boots etwas zustieß, war es seine Schuld.
    Die Finsternis des Tunnels drang durch seine Haut und in seine Adern. Am liebsten hätte er laut geschrien, aber die Dunkelheit würgte ihn. Er hätte fast alles für einen winzigen Sonnenstrahl gegeben.
    Langsam schleppte sich die Gruppe dahin, geplagt von Schmerzen, Misstrauen und den Sorgen, die sie alle teilten, doch niemand sagte ein Wort. Sogar Ripred, mit Abstand der Zäheste von ihnen, schien von dem Ernst ihrer Lage niedergedrückt.
    Die allgemeine Verzweiflung war nur einer der Gründe dafür, dass sie die zwanzig Ratten erst bemerkten, als sie schon fast über ihnen waren. Wo es überall nach Ratten roch, konnte nicht einmal Ripred Ratten am Geruch erkennen. Die Fledermäuse hatten in dem niedrigen Tunnel, der auf den immer lauter werdenden Fluss zuführte, nichts bemerkt. Die Menschen konnten in der Dunkelheit nichts erkennen.
    Ripred führte sie vom Tunnel in eine riesige Höhle, die von einer tiefen Schlucht mit einem breiten, gewaltigen Fluss geteilt wurde. Eine schwankende Brücke führte über den Fluss. Sie musste in friedlicheren Zeiten mit den vereinten Kräften verschiedener Lebewesen erbaut wordensein. Dicke Seidentaue aus Spinnenfäden hielten dünne, von Menschen geschlagene Steinplatten. Auch die Flugkünste der Fledermäuse waren für den Bau der Brücke bestimmt zum Einsatz gekommen.
    Als Gregor mit der Taschenlampe zur Brücke leuchtete, um zu gucken, wie die Brücke befestigt war, sah er sie. Zwanzig Ratten saßen reglos auf den Felsen über der Tunnelöffnung. Sie warteten.
    »Lauf!«, schrie Ripred und schnappte mit den Zähnen nach Gregors Fersen. Gregor stolperte auf die Brücke und rannte los. Auf den abgetretenen Steinplatten der Brücke rutschte er hin und her. Er spürte Ripreds warmen Atem im Nacken. Henry und Luxa flogen ihm voraus und schossen über den Fluss.
    Er war schon auf halbem Weg, als ihm einfiel, dass Boots nicht auf seinem Rücken saß. Die ganze Zeit war sie bei ihm gewesen, sodass es ihm vorgekommen war, als wären sie unzertrennlich. Aber jetzt war sie auf Temps Rücken!
    Er drehte sich auf der Stelle um und wollte zurücklaufen. Als hätte Ripred genau das geahnt, drehte er Gregor herum und biss sich in der Trage fest. Gregor spürte, wie er von Ripred hochgehoben und in Höchstgeschwindigkeit zum anderen Ufer des Flusses befördert wurde.
    »Boots!«, schrie Gregor. »Boots!«
    Ripred rannte wie der Blitz. Als er am anderen Ufer angekommen war, ließ er Gregor fallen und lief zu Luxa undHenry, die verzweifelt versuchten die Seidentaue

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