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Greifenmagier 1 - Herr der Winde

Greifenmagier 1 - Herr der Winde

Titel: Greifenmagier 1 - Herr der Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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Unrecht vorstellen, als die wilden Greifen mit den strahlenden Herzen in den Dienst von Menschen zu zwingen - egal wie verzweifelt Farabiand diesen Dienst benötigte. Er hatte von stürmischen Winden und Seen aus geschmolzenem Stein geträumt: Um was drehten sich seine Träume noch, wenn er die Greifen wie Ochsen zähmte und unters Joch zwang? Oder wenn er sie alle in einem kühlen grünen Land in den Tod trieb, dort, wo ihr Feuer nicht zu brennen vermochte?
    Schließlich erwiderte er: »Wer könnte das besser vollbringen als du, hochverehrter Magier?«
    Kairaithin senkte den Kopf, wich einen Schritt weit zurück - und wartete ab, wie Bertaud bemerkte, ob ihm wirklich erlaubt wurde zu gehen. Nach wenigen Augenblicken versetzte sich Kairaithin durch den Raum in das ferne Herz der Wüste.
    Bertaud ließ den Atem entweichen. Lässig, als hätte er mit keinerlei Widrigkeit zu ringen gehabt, sagte er zu Iaor: »Er wird, denke ich, sein Bestes tun, sei es auch nur, um den Stolz Casmantiums zu brechen. Ich denke, er hegt einen Groll, weil man sein Volk als Werkzeug gegen uns benutzt hat.«
    Der König nickte heftig. »Das kann ich mir sehr gut vorstellen.« Er warf einen Blick nach vorne und setzte mit deutlich größerer Inbrunst hinzu: »Erde und Eisen, findet diese verfluchte Wüste nie ein Ende?«
    Kes, die Bertaud mit beunruhigender Schärfe gemustert hatte, wandte sich jetzt dem König zu. »Erkennt Ihr diese Felsnadel mit der flachen Oberseite? Die mit dem doppelten Bogen an der Ostseite? Die Grenze verläuft genau dort.« Als der König sie mit hochgezogenen Brauen ansah, fügte sie hinzu: »Ich spüre das immer.« Ihre Stimme klang beinahe wehmütig. »Aber könnt Ihr es nicht erkennen? Die Grenze ist dunkel, wie der Übergang der Nacht in den Tag.«
    Bertaud glaubte, sie zu erkennen. Iaor schüttelte nur den Kopf.
    »Es ist nicht weit«, sagte Kes und entfernte sich einfach. Sie ging zu ihrer Greifin hinüber, als hätte sie den König oder seinen Rang einfach vergessen. Dabei bewegte sie sich mit dieser seltsamen Anmut, die sie leichter als Luft wirken ließ; und Bertaud überlegte, dass sie weniger Iaors Rang vergessen hatte als dazu neigte, sich nach Art der Greifen nicht darum zu scheren.
    Die Kreatur hatte geduldig auf Kes gewartet. Sie senkte den Schnabel, strich damit über das Haar des Mädchens und drehte sich, damit Kes aufsteigen konnte. Dann breitete die Greifin ihre dunklen Schwingen aus und warf sich in die Luft. Bertaud blickte ihnen nach. Mit Unbehagen wurde ihm bewusst, dass er sich genau vorstellen konnte, wie es war, wenn man Flügel ausbreitete und die geschwungene Treppe des Windes erstieg. Er wusste ganz genau, wie sich das anfühlte.
    »Ich wünschte, wir könnten fliegen und unsere Füße schonen«, murrte Iaor. »Oder dass die Pferde es könnten, um so ihre Kraft zu schonen. Gleich dort drüben, ja? Nun, ich vermute, ich erkenne es jetzt, wie das Mädchen gesagt hat. Wird aber auch Zeit! Gib die Nachricht weiter, Bertaud - die Männer sollen sich formieren, sobald wir diese Grenze überschritten haben. Dort findet man überall Wasser, und wir werden versuchen, die von der Sonne geschwächten Männer wieder auf die Beine zu bringen. Aber da Eles möglicherweise unter dem Druck dessen steht, was auch immer der Arobarn an Kräften ins Feld geführt hat, dürfen wir nicht zögern.«
    »Lass diejenigen zurück, die einen Sonnenstich haben, damit sie auf die casmantischen Gefangenen aufpassen«, empfahl Bertaud.
    Der König nickte knapp. »Ja, das wird gehen. Das ist eine Aufgabe, für die sie noch ausreichend in Form sein müssten. Die Pferde ... Ich denke, sie werden alles gegeben haben, was noch an Kraft in ihnen steckt, wenn sie uns bis zur Grenze tragen. Du bist diesen Weg kürzlich schon geritten. Wie weit ist es von der Wüstengrenze bis Minasfurt?«
    »Ein halbstündiger Ritt, mehr nicht.«
    »Und die Greifen? Werden sie uns wirklich helfen?«
    »Ja«, antwortete Bertaud mit Nachdruck, fügte dann aber mit größerer Zurückhaltung hinzu: »Ich denke, dass sie es tun, mein König.«
    »Na ja, wir dürfen uns nicht davon abhängig machen. Wir müssen das Überraschungsmoment haben ... Mach Uol ausfindig und sag ihm, er soll Späher vorausschicken, damit wir erfahren, was uns erwartet ... Wenn wir wissen, wie der Gegner aufgestellt ist, können wir wenigstens diesen Vorteil nutzen ... Erde und Stein, Bertaud!« Anschließend fuhr er in einem ganz anderen Tonfall fort: »Wie sollen

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