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Greifenmagier 1 - Herr der Winde

Greifenmagier 1 - Herr der Winde

Titel: Greifenmagier 1 - Herr der Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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mit diesem Menschen zu reden. Ich denke, wenn unser König mit dem Sendboten des Königs von Farabiand spricht, könntest du ebenso gut dabei sein, kleines Feuerkätzchen.«
    »Oh ...« Kes zuckte ein wenig zusammen bei der Vorstellung, zwischen dem Herrn von Feuer und Luft und dem Mann zu stehen. Nur ... nur gefiel ihr die Vorstellung noch viel weniger, dass der Mann hier in der Halle der Greifen erwachte und sich gänzlich allein fand, umgeben von diesen Kreaturen. Das wäre hart für ihn. Besonders, nachdem er gesehen hatte, wie die Greifen alle seine Gefährten töteten ... »Einverstanden«, sagte sie schließlich. »Ich verstehe mich allerdings nicht darauf ... mit Botschaftern und großen Herren zu reden.«
    »Du wirst das schon ganz gut machen«, versicherte ihr Kairaithin trocken. »Bin ich nicht dein Lehrer?« Er streckte die Hand aus.
    Kes warf noch einen Blick auf den Schlafenden, trat dann auf den Greifenmagier zu und gestattete ihm, sie an der Hand zu nehmen.
    Diesmal waren tatsächlich nicht viele Greifen verletzt worden. Und wie Kairaithin ihr schon gesagt hatte, ging es den meisten Betroffenen nicht allzu schlimm. Sie waren sehr viel einfacher zu heilen als der Mann; und Kes stellte fest, dass sie kaum mit den Gedanken dabei sein musste. Das überraschte sie nicht wirklich. Es schien nur zu verständlich, dass es ihr leichtfiel, das Volk des Feuers zu heilen, nachdem sie den Kampf geführt hatte, es bei einem Menschen der Erde zu schaffen.
    Was Kes aber schon überraschte, war, wie viele der Greifen sie mit dem Namen grüßten - ihrem Feuernamen. Diesmal behandelten sie sie nicht als unsichtbar, und es attackierte sie auch keiner. Diesmal war es ihnen nicht peinlich, dass Kes sie verletzt und schwach erlebte - zumindest deutete Kes ihr Verhalten so, soweit eine Menschenfrau in der Lage war, es zu begreifen. Diesmal kannten die verletzten Greifen sie und redeten mit ihr, und nicht nur die Verwundeten selbst, sondern auch deren Iskarianere. Mit wilden, freudigen Stimmen begrüßten sie sie als Keskainiane Raikaisipiike. Kes fragte sich, was dieser Name eigentlich bedeutete. Aus irgendeinem Grund gefiel ihr der Gedanke nicht, Kairaithin danach zu fragen - denn wenn dieser Name teilweise auf seinem beruhte, dann war es vielleicht zu persönlich, sich bei ihm danach zu erkundigen? Vielleicht fragte sie später Opailikiita ...
    »Wann gedenkt Esterire Airaikeliu die Halle aufzusuchen?«, wollte sie von Kairaithin wissen; ihre Stimme klang recht nervös. »Dauert es noch lange? Sind noch viele weitere Greifen zu heilen?«
    Kairaithin blickte zur Sonne hinauf, die nach wie vor heiß und hoch über der Wüste stand - noch ein gutes Stück über deren westlichem Rand. »Nicht mehr sehr lange«, antwortete er. »Aber das war ohnehin der Letzte.«
    Rings um sie kippte und verschob sich plötzlich die Welt. Feurige Winde peitschten Sand durch die Luft und legten sich wieder. Erneut standen die beiden in der Halle aus Stein und Sand hoch über der Wüste. Der Mann lag nach wie vor dort, wo Kes ihn zurückgelassen hatte, obwohl sein Kopf jetzt auf einem Fuß Opailikiitas ruhte. Die junge Greifin hatte nicht nur eine Schwinge über ihm ausgebreitet, sondern noch auf andere Art für Schutz gesorgt. Kes fiel auf, dass die Wüstenhitze weniger drückend auf dem schattigen Stein mit dem Mann lag.
    An einer Seite der Halle lagen - hier einen Fuß und dort eine Schwinge lässig über den Felsrand hängend - der Herr von Feuer und Luft, sein Iskarianere Eskainiane Escaile Sehaikiu und ihre Gefährtin, die rote Greifin namens Esterikiu Anahaikuuanse. Dazu kam ein weiterer Greif von reinem leuchtendem Weiß, dessen Namen Kes nicht kannte. Alle betrachteten forschend den Menschenmann. Kes fand, dass sich Opailikiita sehr tapfer verhielt, indem sie bei dem Menschen blieb und ihn nicht nur vor der kräftigen Wüstenhitze abschirmte, sondern auch vor diesen machtvollen Blicken, die zumindest bei Anahaikuuanse und dem weißen Greifen ein großes Maß an Feindseligkeit ausdrückten.
    Jetzt wandten der König und seine drei Gefährten alle die Köpfe und betrachteten Kairaithin eine ganze Weile lang, um dann alle gleichzeitig diese unerbittliche Aufmerksamkeit auf Kes zu richten. Sie widerstand dem fast übermächtigen Impuls, zurückzuweichen und sich in Kairaithins Schatten zu verstecken.
    Keskainiane Raikaisipiike, sagte der König.
    »Herr«, gab Kes zögernd zurück, nachdem sie kurz zu Kairaithin geblickt und dabei

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