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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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ich.
    Suiden und Javes fuhren bei meinem Ruf herum und rissen ebenfalls ihre Augen auf, als der Wachmann den Hebel packte, der an dem Pfosten montiert war. Suiden brüllte: »Verrat und Tücke!«, während Javes »Hinterhalt!« schrie. Der Rest unserer Leute, der ebenfalls sah, was passierte, schrie auch und zog die Schwerter, während Laurel brüllte und seinen Stab hob.
    Alles zu spät.
    Der Soldat schrak zusammen, sah uns einen Moment an und lächelte schwach, bevor er den Hebel zog; ein Räderwerk rumpelte, und die Brücke über den Schlossgraben öffnete sich in der Mitte, als sich ihre beiden Hälften absenkten. Im gleichen Moment donnerte der Rest der Abteilung des Majors aus einer Seitenstraße und bildete eine Barriere hinter uns, während die Männer des Majors dasselbe vor uns machten. Wir waren auf der Brücke gefangen, Pferde und Männer stolperten, als sie ihren Halt verloren und auf den Spalt zurutschten, der sich ständig verbreiterte. Mein eigenes Pferd stolperte ebenfalls und riss mir die Zügel aus den Händen. Ich blickte hinunter, sah die spitzen Pfähle, die Zähne der Raubfische, die mich erwarteten, und schloss die Augen – als der Wind mir erneut zuflüsterte.
    Flieg.
    Einverstanden , erwiderte ich ebenfalls flüsternd. Aber nicht nur ich.
    Natürlich nicht, antwortete der Wind.
    Die Brücke senkte sich ganz, Wasser spritzte gegen meine Habbs, und ich seufzte. Die Attentäter, die Spinnen und jetzt dieses von Fischen verseuchte Wasser schienen dafür sorgen zu wollen, dass ich einfach kein anständiges Paar Stiefel mein eigen nennen konnte. Der Wind lachte leise, und ich öffnete meine Augen.
    Wir flogen nicht wirklich. Das heißt, wir bewegten uns nicht durch die Luft oder schwebten hoch über dem Boden. Andererseits landeten wir auch nicht im Burggraben bei den Fischen.
    Wir standen über dem Wasser und bildeten, zu Fuß und zu Pferde, den Bogen, den die Brücke über dem Graben gebildet hatte, bevor sie geöffnet wurde. Während die restlichen Männer und die Pferde noch dabei waren zu verarbeiten, dass sie offenbar auf dünner Luft standen, stieg Jeff ab und stach mit seinem Schwert in das, was uns trug. Glücklicherweise, jedenfalls für den Seelenfrieden der Truppe, gab es nicht nach.
    »Reiter Jeffen, hören Sie damit auf und steigen Sie wieder aufs Pferd«, befahl Suiden.
    Wir waren sicher erstaunt, aber die Truppen der Garnison und die Soldaten der Wache waren vom Donner gerührt. Einige konnten entkommen; sie rannten davon und schrien: »Hexerei!«, aber der Rest stand einfach nur mit offenem Mund da und ließ sich widerstandslos von der Leibgarde des Königs entwaffnen. Vielleicht half es auch etwas, dass Laurel mit seinem Stab auf sie zielte. Die Truppen hinter uns wehrten sich immerhin noch ein bisschen, aber Laurel, der immer noch seinen Stab auf die Soldaten vor uns richtete, hob seine Tatze in Richtung der Abteilung hinter uns. Die Rune leuchtete hell. Wir teilten uns in der Mitte, als hätte jemand mit einem Kamm einen Scheitel gezogen. Selbst Basels Geist trat hastig zur Seite. Die Soldaten der Garnison waren rasch der Meinung, dass es besser wäre, Ruhe zu geben und über ihre Sünden nachzudenken, bevor der Faena sie dazu brachte, sich selbst zu verschlingen.
    »Es kümmert sie nicht, wen sonst sie hätten töten können«, grollte Laurel und sah mich an. »Ihr habt einige recht gefühllose Feinde gegen Euch aufgebracht.«
    »Ja«, murmelte Esclaur. Seine blauen Augen waren fast schwarz vor Wut. »Vierzig Linien auf der einen und zweiunddreißig auf der anderen Seite machen ziemlich viele Leute ziemlich nervös. So viele Verbindungen nach Iversterre und zum Thron.«
    Ich runzelte die Stirn. »Aber ich will den Thron nicht …«
    »Diejenigen, denen nach etwas gelüstet, können nicht glauben, dass andere es nicht ebenfalls wollen«, gab Laurel zurück. »Bleibt hier, Ehrenwerte Leute.« Er folgte Hauptmann Javes zur Nachhut. Ein leises Stöhnen entrang sich den Soldaten der Garnison, das rasch zu entsetzten Schreien anschwoll, als sich Schlingpflanzen aus dem Burggraben erhoben. Einige von uns kreischten ebenfalls. Sie wanden sich zu Planken und Pfeilern empor, bis sie eine lebendige Brücke unter uns bildeten. Nach einem Moment sprossen überall Blüten, die fast sofort von Vögeln und Bienen umschwärmt wurden. Frühling in Iversterre.
    Ich sah Basel an. »Hast ein bisschen lange damit gewartet, hm?« Der Geisterhirsch zuckte mit seinem mächtigen Geweih.
    Mit den

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