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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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mich klar genug ausgedrückt hatte und es jetzt Zeit war, in Deckung zu bleiben. Ich schlich zum Kochfeuer, um nachzusehen, ob noch etwas vom Frühstück übrig war.
    »Ich habe Ihnen ein paar Eier reserviert, Leutnant«, meinte Basel strahlend. »Ich mach schnell Rührei. Hab auch noch ein paar Kräuter, aus meinem Garten. Frisch gepflückt, bevor wir ausgerückt sind.«
    »Es ist nicht Ihr Garten, Basel«, erwiderte ich gereizt. »Es ist der Garten der Garnison, und was dort wächst, ist nur für Offiziere …« Ich brach ab, und Basels Grinsen verstärkte sich.
    »Jawohl, Leutnant, Sir. Ich habe auch Ihr Wasser fertig, wenn Sie sich rasieren wollen.«
    Nachdem ich gefrühstückt und mich rasiert hatte, mischte ich mich unter die Truppe, beobachtete die Neuankömmlinge und tat so, als wäre ich die ganze Zeit hier gewesen. Aber sobald ich sah, wer mit dem Boten zurückgekommen war, verfinsterte sich meine Miene.
    »Wirklich, Suiden, einen großartigen Ausblick haben Sie hier«, verkündete Hauptmann Javes. Er war abgestiegen und sah sich durch sein Lorgnon um. Er trug seine Paradeuniform und ein Schwert mit feiner Ziselierung am Griff, der vermutlich beim ersten Schlag abbrechen würde. Hauptmann Suiden und Leutnant Groskin standen in ihren Felduniformen vor ihm. Von Laurel war nichts zu sehen.
    »Sieh mal, Hase«, meinte ein Reiter. »Eine verwandte Seele.«
    »Wohl kaum«, antwortete Jeff näselnd, bevor ich etwas sagen konnte. Er betrachtete Hauptmann Javes’ blankpolierte Stiefel. »Habbs auf dem Land? Teuflisch schlechte Manieren.«
    Ich lachte schnaubend und musterte die Abteilung, bis ich Leutnant Slevoic sah, der höhnisch in die Morgensonne grinste. Ich runzelte die Stirn. Slevoic war nicht Javes’ üblicher Leutnant.
    »Meine Güte«, fuhr Javes fort, »jetzt habe ich doch meinen wichtigsten Text vergessen.« Er reichte Hauptmann Suiden eine Meldertasche, die mit so vielen Siegeln und Bändern versehen war, dass sie wie ein Schmuckstück aussah. Selbst Slevoic hätte sie nicht öffnen können, ohne eine Spur zu hinterlassen.
    Hauptmann Suiden nahm die Tasche entgegen, hieß die Neuen willkommen und lud Hauptmann Javes zu einem Tee ein. Dann drehte er sich um und verschwand in seinem Zelt. Leutnant Groskin sah mich und kam auf mich zu. Die Reiter um mich herum lösten sich in Luft auf.
    »Ich nehme an, wir werden den Magischen begleiten«, sagte der Leutnant, als er neben mir stand.
    Eine ziemlich naheliegende Annahme, angesichts der Packpferde, die den Pfad herauftrotteten. Als das letzte den Kamm erreichte, drehte ich mich um und warf Leutnant Slevoic einen Seitenblick zu. Er war abgestiegen und stand mit zwei anderen Reitern zusammen. Während ich sie beobachtete, trat Ryson zu ihnen und mischte sich in ihr Gespräch. »Verflucht«, murmelte ich und sah dann rasch zu Groskin hinüber. »Ehm, Sir.«
    Groskin knurrte zustimmend. »Ja, verflucht trifft es genau.« Er sah mich an und grinste. Seine Eckzähne leuchteten weiß. »Und nennen Sie mich nicht ›Sir‹. Nur die Hauptleute sind für Sie ›Sir‹.« Er sah Slevoic an. »Auch wenn einige ›unberührbar‹ scheinen …«
    Unberührbar? Slevoic musste wahrscheinlich nicht mal baden, weil nichts an ihm hängen zu bleiben schien.
    »… stehen Sie im Rang genauso hoch wie alle anderen, Hase, und lassen Sie sich nichts anderes weismachen. Ganz gleich, wie gut deren Beziehungen sein mögen.«
    Jetzt sah ich Groskin stirnrunzelnd an. »Sir … ich meine, welche Beziehungen?«
    »Politik, Hase. Slevoic hat Verwandte, die dem König nahestehen. Aber die haben Sie auch.« Damit drehte er sich auf dem Absatz herum und ging in Hauptmann Suidens Zelt.
    Ich drehte mich auch um und ging zu meinem Zelt. Ein kleines Nickerchen vor dem Mittagessen war jetzt genau das Richtige. Ich schlug die Klappe zurück, trat ein – und wäre fast wieder herausgesprungen. Laurel saß da, an Jeffs Bettzeug gelehnt. Er hatte meine Feder in der Hand.
    »Ich entbiete Euch einen guten Morgen, Lord Hase«, sagte er.
    Ich trat in das Zelt und ließ die Klappe hinter mir zufallen.
    »Guten Morgen, Laurel Faena«, sagte ich, setzte mich auf mein Bettzeug und wartete.
    »Ich habe mich hierher zurückgezogen, um niemandem im Weg zu sein, bis der gute Hauptmann sich entschlossen hat, mich den Neuankömmlingen vorzustellen«, erklärte Laurel und hielt die Feder hoch. »Ich habe aus Versehen Eure Satteltaschen umgestoßen, und dies hier ist herausgefallen.«
    Ich erinnerte mich daran, was

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