Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)
lachte Ilenaewyn, als er aufstand und sich den Staub aus den Kleidern klopfte. »Na, das war ein schöner Knall.« Die anderen Ratsmitglieder lachten ebenfalls, während sie mir verächtliche Blicke zuwarfen. Einige spähten über den Rand des umgekippten Tisches. »Es scheint so, als wurde dieser Menschling überschätzt!«, knurrte der Elf. »Vom Rest seiner Rasse weiß ich es jedenfalls.« Er hob sein Schwert vom Boden auf, drehte sich um …
Und stand einem schwarzen Drachen gegenüber, dessen Flügel golden schimmerten. Der Elf ließ sein Schwert fallen, das Suiden mit einer Klaue auffing, während er Kenalt in der anderen hielt. Der Drachenprinz zeigte seine ausgezeichnet gepflegten Zähne, während Flammen aus seinen Nüstern züngelten, und Ilenaewyn wich entsetzt in eine Ecke des Saals zurück. Mit einem mächtigen Schwung seiner Arme und Schwingen trieb der Hauptmann-Drache den Rest des Rates ebenfalls in die Ecke, wo sie sich neben den Nordelf kauerten.
Ich zog die eisernen Handschellen ab, ließ sie auf den Boden fallen und befreite mich von den Fußfesseln. Der Eisenkragen folgte ihnen klappernd. Dann blickte ich hoch, erwartete, einen wütenden Wind in der Halle zu hören, aber es war still. Ich blickte in meine Hand. Die Rune war dunkel.
»Euer Luftaspekt ist blockiert, Zweibaums’sohn«, sagte Molyu und berührte zögernd meinen Arm.
Ach ja, richtig! Ich runzelte die Stirn und sah mich um.
Laurel hatte das Podest erreicht und stand dem Magus gegenüber. Beide zielten mit Hand und Tatze aufeinander – ein vielleicht nicht ganz klassisches Patt. Wyln stand ebenfalls mit erhobener Hand da, während um ihn und den Feuerdrachen Flammen züngelten. Ein grauer Wolf mit einem geschwollenen Auge lief vor Gherat auf und ab und knurrte drohend, sobald der Lord von Dru sich bewegte und versuchte, um den Wolf herum an seinen Dolch zu gelangen, der auf dem Boden lag. Im Schatten des Podestes sah ich zwei Paar glühende Augen, eines blau wie das eines Schneewolfs, das andere braun wie das eines Rotfuchses. Obruesk rutschte verstohlen auf das Messer zu, das Esclaur hatte fallen lassen, und sofort fletschte der Schneewolf seine Fänge und knurrte ihn an. Der Erzdoyen zuckte hastig zurück.
Ich blickte in die andere Richtung, wo ein schwarzer Panther vor Allwyn kauerte. Seine goldenen Augen waren auf die Stadtwachen gerichtet, und er rührte sich nicht. Nur die Spitze seines Schweifs zuckte. Allwyn stand hinter der Raubkatze und hielt ein Schwert in der Hand. Hinter ihnen befand sich der Kreis der Zeugen, vor dem Thron des Fyrst. Als ich über die Ketten trat und dorthin lief, folgte mir der Kristall des Jenseits, und ich schlug ihn erneut weg. Meine nackten Füße klatschten auf dem Marmorboden, bis ich abbremste und in den Kreis trat, je einen Fuß auf eine der Waagschalen gesetzt. Aber die Runen blieben dunkel.
»Ihr lasst diese Entweihung zu?«, fragte Pellan, dessen hohe Stimme durch die Halle hallte. »Diese Anmaßung?« Die Stadtwachen, die vor dem großen Langschwert des Fyrst zurückgewichen waren, zischten, zückten ihre Waffen, und einige von ihnen wollten sich auf mich stürzen. Als Laurel ihnen einen Seitenblick zuwarf, überlegten sie es sich anders. Der Magus nutzte die Unaufmerksamkeit des Faena, bewegte seine Hand und murmelte etwas.
Ich griff erneut nach dem Wind, fühlte Widerstand und drehte mich zu der Sylphide herum, die immer noch an der Wand klebte. Da ich jetzt im Runenzirkel stand, konnte ich den dünnen Faden sehen, der von ihr zu einem dichten Gewebe um mich herum führte, das fast wie Gaze wirkte. Ich legte den Stab in meine Armbeuge, packte das Gewebe mit beiden Händen und zog.
»NEIN!« Kareste schleuderte mir erneut seine Hand entgegen.
Etwas riss, und die Sylphide kreischte, wand sich krampfhaft. Es knallte in meinen Ohren, und ich war von weißem Licht umgeben, als die Runen aufglühten, ihre Symbole als Lichtzeichen an die hohe Decke warfen. Ich hob meine Hand, während die Rune der Wahrheit auf meiner Handfläche so hell ergleißte wie die Sonne, und der Bann des Magus’ wurde in den Boden abgelenkt. Der Marmor knackte und brach.
»Vierundsechzig Linien zu einem Elfenkönig«, erklärte der Fyrst.
»Rassenmischung!«, schrie Pellan. »Eine unheilige Vermischung mit einer niederen Rasse!«
Es fauchte und rauschte, als der Wind in die Halle strömte und mich umwirbelte, seine Wut und seine Frustration herausheulte, weil man ihn von mir ferngehalten hatte. Mein Körper
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