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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Gartenbewohner fern, die dich vielleicht besuchen wollen«, meinte er, als er wieder zu mir trat. Er nahm die Tasse. »Mehr?«
    »Ja, bitte«, flüsterte ich.
    Jeff goss noch eine Tasse ein und warf wieder Zuckerstücke hinein. »Also, was ist passiert? Der Hauptmann meinte nur, du wärst krank.« Er sah mir zu, wie ich die Tasse leer trank, und schenkte nach.
    »Die Hitze«, flüsterte ich.
    »Oh.« Jeffs Miene verriet mir, für wie schwach er mich hielt. »Es war ziemlich heiß, denke ich. Ich dachte, ich würde schmelzen, als ich gestern nach draußen gegangen bin.« Er sah meinen fragenden Blick. »Suiden hat mich mit zur Bank genommen, weil du ja unpässlich warst.« Er grinste, als er Zucker in die Tasse warf. »Ich habe noch nie so viel Marmor gesehen.«
    »Groskin ist nicht mitgegangen?«, flüsterte ich und nahm die Tasse. Ich leerte sie erneut in einem Zug.
    »Doch, ist er.« Jeff runzelte leicht die Stirn. »Ich dachte, er würde zurückkommen, um nach dir zu sehen, aber dann habe ich beobachtet, wie er mit Slevoic weggegangen ist.« Jeff tat die Angelegenheiten der Leutnants mit einem Schulterzucken ab und grinste wieder. »Du hättest dabei sein sollen, Hase. Der Bankier hat die ganze Zeit davon geredet, dass er keine Grenzlandwährung annehmen und dem Botschafter auch keinen Kredit einräumen könne. Es ging um gegenseitige …«
    »Gegenseitige Vereinbarungen. Die Grenzlande und Iversterre haben keine Bankverträge miteinander geschlossen«, fiel ich ihm ins Wort. Meine Stimme hatte sich ein bisschen erholt.
    »Genau.« Jeff füllte meine Tasse zum vierten Mal. »Der Botschafter ließ ihn reden, bis ihm die Worte ausgingen. Dann zog er einen Beutel aus seiner Tragetasche und schüttete einen Haufen Edelsteine vor den Bankier auf den Tisch.« Er reichte mir die Tasse. »Hauptmann Suiden meinte später, sie wären alle Erstes Wasser gewesen, was auch immer das heißen mag.«
    »Spitzenklasse«, sagte ich. Meine Stimme klang fast wieder normal. Ich leerte die Tasse wieder in einem Zug.
    »Wie auch immer. Als all diese Schönheiten vor ihm auf dem Tisch funkelten, sang der aufgeblasene Quatschkopf jedenfalls schnell ein anderes Liedchen.« Jeff schenkte nach.
    »Vermutlich stammen sie aus dem Schatz von Dragoness Moraina«, spekulierte ich.
    Jeff sah mich verblüfft an. »Die Edelsteine eines Drachen?«
    »Wahrscheinlich«, meinte ich. »Sie sind die Einzigen, die so viele Edelsteine haben, dass sie die Juwelen säckeweise verteilen können, ohne welche zu vermissen.« Ich hielt meine Tasse hoch. »Also, der Bankier war verblüfft?«
    Jeff goss den Rest Tee aus dem Topf in meine Tasse. »Er hätte fast da schon Herzflattern bekommen. Das kriegte er dann, als der Botschafter einen Kreditbrief aus dem Beutel zog.« Jeff beobachtete mich, während ich den letzten, recht kräftigen Tee trank. »Er stammte aus dem Qarant.«
    Ich nickte und schaffte es, mich vorzubeugen und die Tasse auf dem Tablett abzusetzen. »Handelspartner.«
    »Wie bitte?«
    »Die Stricksachen meiner Mutter können selbst einem erwachsenen Mann die Tränen in die Augen treiben, vor allem, wenn er sie tragen muss. Aber meine Schwestern, Harmony, Sage und Flussregen ….«
    »Himmel, Hase!«, warf Jeff ein.
    »… verkaufen ihre Arbeit an Händler, die sie entweder in die Städte weiterverkaufen oder in den Qarant.«
    »Städte?«, erkundigte sich Jeff. »Hierher?«
    »Nein. Grenzlandstädte. Meistens in die der Elfen.« Ich sah Jeffs Miene. »Wir leben nicht alle im Wald. Die Elfen bauen unglaubliche Städte.« Einschließlich Iversly, jedenfalls ihnen zufolge.
    Der Tee hatte meine Kopfschmerzen ein wenig gelindert und meinen Magen beruhigt, und ich richtete mich auf. »Also können wir auf den Königlichen Bankier zurückgreifen?«
    »Aber ja«, meinte Jeff. »Der alte Labersack hat nur noch geflötet und ist um den Botschafter herumgetanzt. Er wäre in die Irre geführt worden, alles wäre wunderbar und er könnte all unsere Wünsche erfüllen. Vor allem, als ihm Suiden seinen Brief vom Lordkommandeur präsentierte.«
    »In die Irre geführt?«, sagte ich.
    »Ja, darüber sind die Hauptleute ebenfalls gestolpert. Javes murmelte etwas darüber, dass Lord Gherat versuchte, dem Botschafter Knüppel zwischen die Beine zu werfen … und uns auch. Weil der Lordkämmerer den Lordkommandeur nicht mag, vor allem deshalb nicht, weil die Armee ihm für ihre Geldmittel keine Rechenschaft schuldig ist.« Jeff wollte das Tablett abräumen. »Wir haben

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