Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
Vom Netzwerk:
…«
    »Aber du wusstest davon.«
    Der Schatten hob die Hand zum Gesicht. »Nicht, als wir Rosea das erste Mal begegnet sind, nein«, sagte er mit erstickter Stimme. »Da noch nicht. Aber später … Helto erwähnte es, als wir uns anschließend an diesem Abend trafen.«
    »Und um dich zu schützen, hast du nichts gesagt.« Ich hörte, wie Arlis Luft holte. »Nein«, kam ich ihm zuvor, »rechtfertige dich bloß nicht.«
    »Wir wollten Ihnen keinen Schaden zufügen, Mylord«, mischte sich Ratsherr Geram ein. »Sie sollten ein paar nette Tage haben, dann mit dem König verschwinden, und alle wären glücklich gewesen.«
    »Und wenn es Ihnen dabei gelang, mit Hilfe meines Cousins Einblick in meine Privatgemächer zu bekommen, war das nur umso besser, stimmt’s, Meister Geram?«, fragte Jusson.
    Geram antwortete nicht, und Jusson richtete den Blick seiner golden glühenden Augen auf Gwynedd. »Sie haben die Frage meiner Friedenshüterin gehört. Dieser Meister Hexer, der sich so dringend Hases bemächtigen will. Wer ist er? Und wo versteckt er sich?«
    »Vermutlich in der Alten Wache, bei dem Rest der Schauspieler, Sire«, meinte Ranulf, als Gwynedd hartnäckig schwieg. Er war so blass wie die Schauspielerin, und seine Sommersprossen hoben sich deutlich über seinem schwarzen Bart ab. Aber in seinen dunklen Augen glomm erneut ein rotes Licht. »Dort hat Friedenshüterin Chadde sie hingebracht.«
    »Wenn ja, dann ist er anschließend dorthin gegangen«, erwiderte ich. »Wer immer es war, er war weder mit den Schauspielern in der Taverne noch in der Kirche. Jedenfalls habe ich ihn dort nicht gesehen.«
    »Woher wissen Sie das, ibn Chause?«, fragte einer der Adligen. »Nach allem, was gesagt wurde, sind Sie diesem Hexer ja nicht Auge in Auge gegenübergestanden.«
    Ich schluckte den Haferschleim herunter und fletschte meine Zähne zu einem Lächeln. »Ich habe diesem verfluchten Perversen die Hand gebrochen, aber keiner der Schauspieler hatte Schienen oder Bandagen an den Händen.«
    »Gebrochene Knochen kann man verstecken, Cousin«, wandte Jusson ein. »Ich habe Ihnen eine Frage gestellt, Mistress Gwynedd. Und ich schlage dringend vor, dass Sie sie beantworten …«
    Der König brach erstaunt ab, als Gwynedd von ihrem Stuhl hochsprang. Sie kam jedoch nicht sonderlich weit, denn Gardist Hugh stoppte sie, indem er seine kräftige Hand auf ihre Schulter sausen ließ. Gwynedd landete mit einem heftigen Ruck wieder auf dem harten Holz.
    »Das war überraschend dumm«, meinte Jusson. »Denn dumm sind Sie eigentlich nicht.«
    Erneut funkelten Tränen in Gwnyedds Augen. »Es tut mir leid, Euer Majestät. Ich habe so große Angst.«
    Jusson hob die Brauen. »Die hatten Sie vorher nicht. Warum also jetzt?«
    »Ich wusste nicht, was er vorhatte, Euer Majestät. Keiner von uns wusste das. Er kam zu uns, machte uns alle möglichen Versprechungen …« Gwynedd schluckte. »Aber wir wurden hereingelegt …« Sie schluckte erneut, als ein Krampf sie schüttelte. »Genarrt ….« Ein weiterer Krampf packte sie, heftiger als der erste. Ihre dunklen Augen wurden himmelblau, dann verdrehten sie sich, bis man nur noch das Weiße ihrer Augäpfel sah.
    Zuerst sahen alle nur tatenlos zu und fragten sich, ob das eine weitere List war. Plötzlich schob Jusson jedoch seinen Stuhl zurück und sprang auf, als Gwynedd vom Stuhl fiel und ihr Körper auf dem Boden heftig zuckte.
    »Cais!«, schrie Jusson. Der Haushofmeister kam in die Küche gestürmt, Laurel auf den Fersen. Zuerst liefen sie auf mich zu, änderten jedoch die Richtung, als Jusson auf Gwynedd deutete, die sich am Boden wand. Beol lan war bereits bei ihr und hielt ihren Kopf, damit er nicht auf den Boden schlug, während er ihr eine zusammengerollte Serviette zwischen die Zähne schob, damit sie nicht ihre eigene Zunge verschluckte. Blutiger Schaum trat ihr über die Lippen, als sie um sich schlug. Ich wollte aufstehen, um zu helfen, aber Wyln hielt mich mit überraschender Kraft fest und zog mich wieder auf den Stuhl.
    »Nein«, flüsterte er. »Ich glaube nicht, dass Ihr oder irgendeiner von uns da noch etwas ausrichten können.«
    Cais kniete neben Beollan am Boden; in dem Licht, das aus der Messe auf das Gesicht des Haushofmeisters fiel, wirkten dessen Züge hart, und seine Augen nahmen eine violette Färbung an. »Sie hat einen Anfall, Euer Majestät«, sagte er.
    »Das sehe ich selbst, verdammt noch mal!«, knurrte Jusson. »Was hat ihn verursacht?«
    »Manche Menschen sind

Weitere Kostenlose Bücher