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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Bürgermeister fort. »Ednoth hatte recht; Ihr seid ein Narr!«
    Im Unterschied zu den Männern am Pferch und auf der Treppe unter dem Vorbau waren die Armbrustschützen keine Städter, die mit Drohungen und Prügeln in Schach gehalten wurden. Und es waren auch nicht Mencks ehemalige Handlanger oder Stadtschläger. Einige sahen sehr nach den Banditen aus, die die Bergpatrouille seit fünf Jahren jagte. In anderen erkannte ich Schläger von der Prügelei im Kupferschwein wieder, einschließlich des Schankkellners Bram. Ihre Gesichter wirkten hart und fast etwas gelangweilt, als sie locker mit ihren Armbrüsten auf uns zielten. Bram zielte direkt auf Jusson.
    »Er ist vor allem ein komischer Mann!« Rosea trat näher zur ersten Stufe des Vorbaus, und ihre grünen Augen glitzerten, als sie Jusson musterte. »Aber Ihr seid gar kein Mann, richtig, Jusson vom Hause Iver? Hase sieht gut aus, selbst mit seinem albernen Zopf und der Feder, Ihr dagegen seid wunderschön wie ein Elf. Ebenso schön wie der Feuerzauberer.« Ihre Zunge zuckte hervor, erstaunlich rot und beweglich, und sie leckte sich die Lippen, während sie Wyln von Kopf bis Fuß musterte. »Was für Delikatessen. Ich bin sicher, wir werden uns gegenseitig genießen.«
    Jetzt war es an Jusson, Gelassenheit an den Tag zu legen. Er nickte Thadro zu, der erneut ein Zeichen gab, und im nächsten Moment traten zwei königliche Gardisten vor, die eine wohlbekannte Kiste trugen. Ihnen folgte ein weiterer Gardist mit einem kleinen Tisch. Er stellte ihn auf den freien Platz vor dem Rathaus, breitete ein seidenes Tuch darüber und stellte die Kiste mit den Segnungsutensilien darauf. Dyfrig, der einsam daneben stand, erstarrte.
    Jusson hatte seinen eigenen Hinterhalt vorbereitet.
    Rosea klatschte wieder in die Hände. »Oh, erleben wir einen Exorzismus? Wie aufregend! Aber wartet, sagtet Ihr nicht, dass Eure Heiligen Männer alle getötet worden wären?«
    Dyfrig trat langsam zu dem improvisierten Altar, während die Glocken an seinem Amtsstab leise bimmelten. Gawells Wangen schwabbelten, als er den Doyen anstarrte, und Ednoth glotzte ihn mit offenem Mund an. Heltos Gelassenheit verpuffte, und Roseas weißes Gesicht wurde ausdruckslos.
    »Dyfrig?«, fragte Ednoth. »Sind Sie das?«
    »Entgegen Ihren Plänen«, erklärte Jusson, »hat er überlebt.«
    Gawell plusterte sich beleidigt auf. »Ihr beschuldigt uns, unsere eigene Kirche angegriffen zu haben?«
    »Allerdings«, erwiderte Jusson.
    »Wie könnt Ihr es wagen!«, schrie Gawell voller Entrüstung. »Ihr Hexer hat den Auferweckten beschworen. So wie er auch Menck ermordet hat. Vier Morde in nur zwei Tagen, und das alles, seitdem er von diesem gottverlassenen Ort zurückgekehrt ist …«
    Roseas schockierter Seufzer unterbrach Gawells Beschuldigungen. »Hase ein Hexer? Aber nein, nein! Das kann nicht wahr sein! Er ist ein guter Sohn der Kirche!«
    »Lord Hase ist den Schwarzen Künsten verfallen, teure Lady«, sagte Helto. Er hatte seine Jovialität wiedergewonnen und schüttelte jetzt den Kopf. »Er konnte gestern Nacht nicht einmal in die Kirche kommen, sondern wurde von einem Anfall niedergestreckt, während er sich den Kirchentüren näherte. Als er fiel, kam der Auferweckte heraus, hervorgelockt von den Schreien seines Herrn.«
    »Der Auferweckte kam, um seinen Meister zu beschützen? Nur um dann von ihm vernichtet zu werden? Was für eine tragische Gestalt, selbst im Tode.« Rosea tat, als hüllte sie sich in ihren Umhang, und ihr grüner Blick war plötzlich dunkel und wissend. »Der arme Rodolfo. Seine größte Rolle, und er war nicht einmal dabei.«
    Unsere zusammengewürfelte Armee war während des Wortwechsels zwischen Jusson und den Leuten unter dem Vordach ruhig geblieben. Aber bei Heltos und Roseas Worten brandete Gebrüll auf, die Städter schrien durcheinander, und selbst die unnatürliche Stille konnte ihre Trauer und ihren Ärger nicht dämpfen. Viele brüllten diejenigen an, die unter dem Vordach standen, aber einige richteten ihren Ärger gegen mich, und unter die Schreie »Mörder!« und »Verräter!« mischten sich »Hexer!«-Rufe. Jeff und Arlis stellten sich dichter zu mir, ebenso wie die Königstreuen; mit besorgten Mienen beobachteten sie die Menge. Ich jedoch achtete nicht auf die Rufe und die geballten Fäuste. Stattdessen starrte ich Rosea an, und meine Nackenhaare sträubten sich, als sie mit den Augen des toten Rodolfo auf mich herabblickte. Vor meinem Ring aus Königstreuen fletschte Laurel

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