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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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gewesen wäre.«
    Jeff, Cais und ich sahen ihn ausdruckslos an. Ganz sicher würden wir mit dem Faena nicht über den Lordkommandeur diskutieren.
    »Genau.« Laurel lachte fauchend, ging zu einem Bassin auf dem Waschständer und roch daran.
    »Heute war kein guter Tag, Laurel«, sagte ich, während ich meinen Stab ebenfalls an die Wand lehnte. Ich zog die Handschuhe aus, löste die Spangen meines geliehenen Umhangs, und im selben Moment trat Cais neben mich, um mir beides abzunehmen. Dabei bemerkte ich, dass jemand fehlte. »Wo ist Arlis?«, erkundigte ich mich.
    »Er wurde losgeschickt, um Lord Wyln zu holen«, erwiderte Jeff, der seinen Umhang ebenfalls ablegte. Er blinzelte, als Cais auch ihm das Kleidungsstück abnahm.
    »Tatsächlich?«, fragte ich. »Wieso war Wyln nicht bei Euch, Laurel?«
    »Der Garnisonskommandeur hat uns unterschiedliche Quartiere zugewiesen.« Laurel warf einen Blick unter den Waschständer. »Offenbar hat Kommandeur Ebners Großvater im letzten Krieg gekämpft und Geschichten über die Faena erzählt. Der ehrenwerte Ebner wollte mich nicht bei seinen Soldaten unterbringen, also wies er mir eine Unterkunft so dicht wie möglich am Tor zu, mit Wachen, die sich um all meine Belange kümmern.«
    »Klar«, antwortete Jeff. »Und Ebner wollte auch keinen Elfenzauberer so dicht an die von ahnungslosen Menschen bewohnte Stadt lassen, also hat er Lord Wyln ans andere Ende der Garnison verfrachtet. Obwohl Arlis die Wachen kannte, die vor Wylns Quartier postiert waren, wollten sie ihn ohne Ebners ausdrücklichen Befehl nicht passieren lassen. Er musste ins Büro des Kommandeurs gehen und sich die Erlaubnis holen.«
    Als wir gestern Nachmittag in Freston angekommen waren, hatte ich mich so auf meine vertraute Pritsche in meiner vertrauten Baracke gefreut, dass ich weder darauf geachtet hatte, wo meine Lehrer untergebracht wurden, noch mich gewundert hatte, wie leicht ich heute Morgen ihrer Leine entkommen war. Jetzt jedoch machte ich mir Sorgen. Laurel schien zwar seine Wachhunde in der Garnison abgeschüttelt zu haben, aber ich konnte nicht glauben, dass Wyln sich ebenso forsch gezeigt hatte, da er nicht nur von Laurel und mir getrennt worden war, sondern auch noch menschliche Wachen am Hals hatte. Ich runzelte die Stirn, setzte mich und zog meine Stiefel aus. Sofort war Cais mit Hausschuhen zur Stelle.
    »Wenn Sie erlauben, Mylord.«
    »Klar«, antwortete ich.
    »Vermutlich ist Arlis mit Lord Wyln beim König, und der Lordkommandeur ist jetzt dazugestoßen«, meinte Jeff, der zum Kamin getreten war und sich die Hände wärmte. Er grinste, als er meine Miene sah. »Schon klar, aber wenigstens muss er keine mittels Magie umgebrachten Leute sehen …« Er unterbrach sich und sah rasch zu Cais hinüber.
    »Keine Sorge, Jeffen«, meinte Laurel, während er in der großen Garderobe herumwühlte. »Ich bin sicher, dass der ehrenwerte Cais das volle Vertrauen Jusson Iversons genießt.«
    »Meine Familie dient dem Haus Iver seit seiner Gründung, Meister Laurel«, stimmte Cais ihm zu. Er half mir, Wams und Hemd auszuziehen. »Meinen Neffen haben Sie ja bereits kennengelernt, Lord Hase.«
    »Habe ich?« Ich hielt inne.
    »Finn«, erklärte Cais.
    »Oh.« Ich dachte an meine Zeit in Iversly zurück. »Es dienen noch andere Verwandte am Hofe, richtig? Im Palast und in der Garde?«
    »Brüder.« Cais lächelte trocken. »Keine Sorge, Mylord. Wir hatten im Lauf der Jahrhunderte genügend Zeit zu lernen, wie man Geheimnisse bewahrt.«
    Mir schoss durch den Kopf, dass Cais und seine Familie von etlichen Dingen erfahren haben mussten, und ich sah den Haushofmeister an, der mir in einen Morgenmantel helfen wollte. Meinen Morgenmantel, aus violettem, rotem und blauem Stoff. Ich warf einen Blick zum Kleiderschrank, neben dem drei Truhen an der Wand standen. Die Garnison mochte ja geschlossen sein und scharf bewacht werden, aber jemand hatte es offenbar geschafft, Jeffs, Arlis’ und meine Truhen herauszuholen. Ich wollte gerade fragen, ob diese Person Gelegenheit gehabt hatte, mit Suiden oder Javes zu sprechen, als es an der Tür klopfte. Angespannt drehte ich mich um.
    »Es ist alles in Ordnung, Mylord.« Cais legte mir den Morgenmantel um, ging zur Tür und öffnete sie. Sein Neffe Finn wartete mit einem Servierwagen, und einen Moment überflutete mich ein albernes Gefühl der Erleichterung, dass es nicht Thadro war. Dann stiegen mir gewisse Düfte in die Nase, und mein Hirn war wie leergefegt.
    »Sie hatten einen

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