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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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zurück.
    »Schändung«, sagte Dyfrig. Seine Lippen waren eine schmale Linie. »Was habt Ihr hierhergebracht, Euer Majestät? Was habt Ihr auf meine Bürger losgelassen?«
    »Diese Diskussion haben wir bereits hinter uns, Doyen«, erwiderte Jusson kühl. »Es ist mein Königreich, meine Stadt, mein Volk – und zwar die Lebenden und die Toten.«
    »Ich zähle zweiundachtzig Jahre«, antwortete Dyfrig, »von denen ich siebenundsechzig als Diener der Kirche von Freston verbracht habe. Euer Besuch ist das erste Anzeichen von königlichem Interesse, das ich bislang erlebt habe. Nie zuvor gab es das. Nicht einmal vor fünf Jahren, als Euer Cousin in dieser Abfallgrube auftauchte, die man Garnison nennt.«
    Ich hatte Laurel bei der Untersuchung des Steins beobachtet, aber bei Dyfrigs Worten sah ich den Doyen an. »Ich wollte keine Aufmerksamkeit, Euer Eminenz«, erwiderte ich. »Und ich habe gern in der Garnison Dienst getan.«
    »Wirklich?« Dyfrigs weiße Brauen bildeten einen dicken Strich auf seiner Stirn. »Selbst als dieses Krebsgeschwür Slevoic auftauchte?« Er wartete nicht auf meine Antwort. »Nun, jetzt sind Sie nicht mehr in der Garnison. Und ganz gewiss sind Sie nicht mehr der einfache Soldat, der Sie einmal waren.« Er deutete auf mich. »Seht ihn an, Euer Majestät! Er war einmal ein ganz normaler Junge. Und seht, als was er zurückgekommen ist, zurückgekehrt mit derselben Magie, die ihn von hier entführt hat. Flammen, Federn, Zöpfe, dazu eine Spur der Zerstörung in seinem Kielwasser! Und seht Euch das an!« Er deutete durch die Halle. »Ein Mord, wo sich seit Jahren keiner mehr ereignet hat, die Schändung eines Toten und eine Widerwärtigkeit, die nach …«
    »Hase, warum siehst du so aus?«, unterbrach Jusson Dyfrigs Tirade.
    Ich starrte den König einen Moment an, bis ich verstand und den Mund verzog. »Weil ich ein geborener Magier bin, Euer Majestät.«
    »Das weiß ich!«, fuhr Dyfrig mich an.
    »Tatsächlich?«, antwortete Jusson. »Sie wissen es? Aber verstehen Sie es auch?« Er schob sein Haar über die Ohren zurück, und plötzlich wirkte sein Gesicht fremdartig, schien nichts Menschliches mehr an sich zu haben. Dyfrigs Schreiber starrten den König erschrocken an, während Wyln neben mir leise summte.
    »Wir haben uns verändert, Euer Eminenz«, sagte der König, dessen Augen golden glühten. »Wir verändern uns nicht, werden uns nicht verändern und werden uns auch nicht vielleicht ändern. Wir haben uns verändert, hier und jetzt.«
    Dyfrig stieß den Atem aus. »Wie Ihr meint.«
    »Das meine ich. Und das meint auch Seine Heiligkeit der Patriarch. Wie es auch die Beweise meinen, die vor Ihren Augen liegen. Hase ist das, was er schon immer war, ein mächtiger Magier, ganz gleich, wie er aussieht, und ungeachtet dieser verdammten Feder. So wie auch ich bin, was ich schon immer war.« Jusson ließ sein Haar wieder sinken. »Ich hätte mich nicht für Freston interessiert? Seit ich regiere, denke ich daran. Ich habe Prinz Suiden hierhergeschickt, als er bei mir Zuflucht vor seinem tyrannischen Onkel suchte, dem Amir von Tural. Als Hase vor seinem korrupten Meister floh, habe ich ihn unter Suidens Obhut hierher abkommandiert.« Der König sah meine Überraschung. »Du glaubst, ich hätte es nicht gewusst, Cousin? Der Quarant hat mir von Magus Karestes entflohenem Schüler berichtet, lange bevor der Magus mir letztes Frühjahr die Nachricht schickte, dass er dich zurückhaben wollte.«
    »Jawohl, Sire.« Mein Herz hämmerte, als ich daran dachte, wie entschieden Kareste nach mir gesucht hatte und wie schutzlos mein Versteck gewesen war.
    »Ich habe Suiden und Hase hergeschickt«, sagte Jusson, »weil das hier der sicherste Ort war, den ich kannte. Aber so wie wir uns verändert haben, haben sich auch andere verändert. Beschuldigen Sie nicht mich, das Böse nach Freston gebracht zu haben. Es hat hier auf uns gewartet.«
    »Nein, das hat es nicht«, widersprach Dyfrig. »Das hat es nicht.« Er rammte das Ende des Stabes auf den Boden, und die Glocken klingelten. »Wir haben das nicht in uns. Nicht dieses Übel, diesen Schmutz.«
    »Es wartete bereits«, wiederholte Jusson. »Angefangen bei dem Oberschließer Menck und seiner erpresserischen, raffgierigen Seele. Krebsgeschwür? Er war ein Mann, der es sich zur Gewohnheit gemacht hat, ungestraft zu prügeln, zu rauben und zu plündern. Ungestraft, Doyen. Sie haben mich aufgefordert hinzusehen. Nun, sehen Sie selbst hin!« Jusson deutete auf den

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