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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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die Flammen herausziehen.
    »Ich sagte Halt!« Thadro drehte mich herum, und plötzlich schien alles wieder in normaler Geschwindigkeit zu geschehen. Ich sah den Lordkommandeur an, bereit, ihn anzufauchen, wenn er mich zurechtweisen wollte. Aber Thadro hatte offenbar ein anderes Opfer im Visier. Er schaute Helto an, der immer noch von Laurel gegen die Wand gedrückt wurde.
    »Ich könnte diese Kaschemme augenblicklich niederbrennen lassen, wegen des Mordversuchs an dem Thronfolger. Ich könnte sie mit allem niederbrennen lassen, was sich darin befindet, sodass Ihnen nur noch die Kleidung bleibt, die Sie am Leib tragen. Wenn ich wollte, könnte ich die auch noch ins Feuer werfen.« Thadro grinste bösartig. »Oder aber ich könnte Leutnant Lord Hase gewähren lassen.«
    Heltos Augen traten aus ihren Höhlen, entweder vor Angst oder weil Laurels Tatze ihm die Luft abschnürte. »Mylords, Sirs, in dieser Verwirrung … Er wollte nicht … Die Katze und der Elf … Es war ein Unfall!«
    »Wer ist der?« Chadde sah den Schankkellner an. »Und wo ist Jeb?«
    »Jeb ist gestern Abend in sein Dorf gegangen, weil man ihn benachrichtigt hatte, dass sein Vater krank geworden war. Bram hat zufällig nach Arbeit gesucht, und ich habe ihn eingestellt.«
    »Ein Fremder spaziert durch das Tal und sucht nach Arbeit? Und Sie haben zufällig eine Stelle frei? Wie außerordentlich passend«, staunte Chadde. »Obwohl mich das nicht überraschen sollte, da Sie ja ebenfalls zufällig ins Tal gekommen sind, als Elaf sich entschlossen hat, das Kupferschwein zu verkaufen.«
    »Zufall«, würgte Helto heraus. »Aber wir können das sicherlich wie zivilisierte Menschen besprechen, Chadde …«
    »Ich bin immer gern bereit, mich zivilisiert zu benehmen«, erwiderte Chadde. Dann sah sie sich um und deutete mit dem Daumen zur Tür. »Raus. Alle.«
    Die Gäste und Huren musterten Wyln und seinen Käfig aus Feuer. Dann sahen sie Laurel an, dessen Krallen sich noch immer in Heltos Hals gruben. Danach glitten ihre Blicke zu mir. Sie gingen rasch hinaus, und der Letzte schloss unaufgefordert die Tür hinter sich. Jeff wollte an der Tür Posten beziehen, aber Thadro hielt ihn auf.
    »Sie und Arlis fesseln Bram und sperren ihn in eine Stallbox, bis wir ihn nach Freston bringen.«
    Jeff warf mir einen besorgten Blick zu, trat dann neben Arlis an die Theke, und beide fesselten den Schankkellner mit seinem eigenen Gürtel, bevor sie ihn hinausführten. Während Chadde und Thadro einen Tisch und ein paar Stühle aufstellten, ging ich zu dem Bolzen, der immer noch in der Luft hing. Er fiel in meine ausgestreckte Hand, und die Luft um ihn herum zog sich sofort zu einer Kugel zusammen und schwebte zu der Stelle über meiner Schulter, wo die beiden anderen zusammenrückten, um ihr Platz zu machen.
    »Netter Trick«, meinte Chadde, die mich beobachtet hatte. »Ich habe gehört, dass Sie einmal eine ganze Salve Pfeile gestoppt haben, Lord Hase. Stimmt das?«
    »Während der Rebellion«, kam Thadro mir zuvor. »Hätte er das nicht getan, wären viele Menschen gestorben, einschließlich Seiner Majestät. Und meiner Person.«
    »Ein sehr netter Trick also.«
    »Es ist der Wind«, sagte ich und schob den Bolzen in meinen Gurt. »Er tut, was ihm gefällt.«
    Die Friedenshüterin zog skeptisch die Brauen zusammen. »Ich erinnere mich, dass Sie das gestern Nacht schon einmal sagten …«
    »Chadde«, stieß Helto erstickt hervor.
    »Vielleicht können wir darüber später noch sprechen, Mylord«, meinte Chadde. »Meister Laurel, wenn Ihr so freundlich wärt.«
    Laurel ließ Helto los. Der Wirt stolperte von der Wand weg und beugte sich dann vor, die Hände auf die Knie gestützt, während er hustend nach Luft rang. Chadde packte seinen Arm, führte ihn zum Tisch und drückte ihn sanft auf einen Stuhl. »Ich würde Ihnen ja etwas zu trinken anbieten«, meinte sie und setzte sich ebenfalls, »aber ich fürchte, dann müssten Sie noch stärker würgen.«
    »Wenn meine Gäste guten Wein und schmackhaftes Bier wollten, würden sie in den Hirschsprung gehen«, stieß Helto rau hervor und massierte seine Kehle. Ich konnte die roten Male auf seiner Haut sehen, die Laurels Krallen hinterlassen hatten. Ein interessantes Muster.
    »Ich weiß«, fuhr Chadde fort, während Thadro neben ihr Platz nahm. »Sie geben Ihren Kunden, was Sie haben wollen: schlechtes Bier, noch schlechteren Branntwein, präparierte Würfel und diebische Huren. Und natürlich ihr liebstes Spielzeug, eine stets

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