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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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die Truppe auf jeden Fall scharf im Auge behalten, bis wir herausgefunden haben, warum Meister Rodolfo seine Frau vor Hases Nase als Köder hat baumeln lassen.«
    »Dass es vielleicht irgendwann ›Wylns Theatertruppe‹ heißt, hat natürlich überhaupt nichts damit zu tun«, grollte Laurel leise.
    Ein Hauch Rosa überzog Wylns Wangen.
    »Das müssen wir dem König melden«, erklärte Thadro finster. »Ebenso wie das versuchte Attentat und die frühere Verbindung zu den Schmugglern.«
    »Ja.« Chadde seufzte, sammelte die Quittungen und Papiere ein und schob sie zu einem ordentlichen Stapel zusammen. »Ich freue mich nicht gerade darauf, Seiner Majestät erzählen zu müssen, dass nicht nur Helto und Bram entkommen sind, sondern dass wir keinerlei Beweise gefunden haben, die Helto mit ungesetzlichen Aktivitäten in Verbindung bringen. Selbst wenn wir ihn fangen, wird er frei ausgehen, wenn er seine Unschuld nur laut und lange genug vor den richtigen Leuten beteuert.«
    »Aber es gibt Beweise, ehrenwerte Friedenshüterin«, widersprach Laurel.
    Chadde sah hoch. »Welche denn?«
    Laurel deutete auf den Teppich. »Der ist in den Grenzlanden hergestellt worden. Nur gibt es keinen Handel zwischen den Grenzlanden und Iversterre; noch nicht, jedenfalls. Woher hat ihn der Besitzer des Hauses also?«
    Alle sahen zu Boden. »Aus den Grenzlanden?«, fragte Thadro. »Das ist kein Perdan?« Er bückte sich. »Nein, Ihr habt recht. Es ist keiner. Die Turalier stellen keine solchen Teppiche her.«
    Das stimmte. Perdanische Teppich wiesen für gewöhnlich komplizierte, bunte und klare Muster auf. Dieser hier bestand aus weichen Grün- und sanften Brauntönen, die ineinanderflossen und an einen Waldboden im Sommer erinnerten.
    »Es ist ein Muster aus den Grenzlanden«, erklärte Laurel und grub seine Fußkrallen in den Boden. »Die Farbe und die Fasern kommen aus einer unserer Provinzen.«
    »Aber Ihr treibt Handel mit dem Qarant«, erwiderte Beollan. Er hatte seinen finsteren Blick von Wyln losgerissen und ebenfalls den Teppich betrachtet. »Er könnte über einen Händler hierhergekommen sein.«
    Laurel schüttelte den Kopf, und seine Perlen klickten. »Nein. Waren aus den Grenzlanden dürfen nicht ins Königreich der Menschen geliefert werden. Und da der Qarant seine Produkte an genügend anderen Orten verkaufen kann, hält er sich an unsere Bedingungen.«
    »Das stimmt«, pflichtete ich ihm bei, während ich mit dem Stiefel über den dicken Teppich fuhr. »Mein Pa hat den Vorsitz des Forsthandelskonzils geführt, und die Teilnehmer weigerten sich strikt, mit Iversterre Handel zu treiben.« Ich verzog die Lippen. »Es ging ums Prinzip.«
    Ums Prinzip und um tiefsitzende Abneigung und Misstrauen. Viele der langlebigen Faena erinnerten sich noch an die Zeit, als Iversterre ihnen gehört hatte. Wie auch die Elfen. Sie erinnerten sich ebenfalls daran, wie sie vertrieben worden waren. Ich sah Wyln an, der ebenfalls den Teppich musterte. Er bückte sich, fuhr mit der Hand darüber, richtete sich auf, trat an den Rand und klappte eine Ecke hoch, um die Rückseite zu untersuchen. »Er stammt aus dem Forst Belde«, meinte er nachdenklich. »Das Volk dort verkauft keine Waren an den Qarant. Sie treiben nicht einmal mit Provinzen der Grenzlande Handel, in denen Menschen leben.«
    »Sagtet Ihr nicht, dass Euer Volk Lord Hase als die große Hoffnung unserer Zeit betrachtet?«, warf Beol lan ein.
    »Einige Wunden reichen sehr tief, Lord der Gemarkung«, erwiderte Wyln und blickte auf die vielen Menschenfüße auf dem Teppich. Plötzlich weiteten sich seine Augen, und er starrte die Holzmöbel an.
    »Es ist kein Elfenholz«, meinte Laurel. »Ich habe das überprüft, während Ihr mit der Truppe beschäftigt wart.«
    Wyln warf Laurel einen kurzen Seitenblick zu.
    »Also wollt Ihr sagen, dass dieser Teppich aus den Grenzlanden hierhergeschmuggelt wurde?«, erkundigte sich Thadro.
    Laurel zuckte mit den Schultern. »Es gibt zwar die vage Möglichkeit, dass ein Teppich aus Belde auf irgendwelchen verschlungenen und ungesetzlichen Pfaden in einer Eurer großen Hafenstädte landet, aber ich bezweifle sehr, dass er dann auf einem solchen Boden zu liegen kommen würde.«
    »Zwei Teppiche«, sagte ich nach einem Blick ins Schlafzimmer.
    »Das ist vollkommen ausgeschlossen«, meinte Laurel.
    Chadde musterte den Faena und fing dann an, die Quittungen zu durchwühlen. Schließlich zog sie eine hervor und hielt sie hoch. »Zwei Teppiche von Meister

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