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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Herrn von Mearden. »Aber keine von ihnen erreichte das Erwachsenenalter, bis jetzt.«
    Totenstille breitete sich in der Halle aus. Ich hob den Kopf und sah Idwal entsetzt an. In diesem Moment trat Finn zu mir. Besorgt legte er sanft seine Finger unter mein Kinn und hob es an, um die Seite meines Halses zu betrachten. Dann stieß er einen leisen Schrei aus und richtete sich hastig wieder auf. Er warf einen kurzen Blick auf seinen Onkel, den Jusson immer noch an der Schulter hielt, und sah den geschwärzten Dolch in der Hand des Königs. Seine Miene verfinsterte sich, als er das Blut auf der Klinge des Dolches betrachtete, und er gab Laurel ein Handzeichen. Der Faena kam zu uns und untersuchte ebenfalls meinen Hals. Ich erschauerte, als er mir über den Schnitt strich, bog den Kopf zurück und wollte ihn fragen, ob etwas nicht stimmte. Der Schauer verstärkte sich zu einem eisigen Gefühl, als ich seine gefletschten Zähne sah, die weiß und scharf in der Morgensonne glänzten. Der Blick seiner bernsteinfarbenen Augen war auf Kveta gerichtet. Die Wölfin jedoch verzog nur höhnisch das Gesicht, und ihr gesundes Auge funkelte boshaft.
    »Verstehe«, wiederholte Jusson mit ausdrucksloser Miene. »Seid Ihr wirklich sicher, dass Ihr in diese Familie einheiraten wollt?«
    »Es gibt keinen Beweis für irgendwelche Untaten!«, fuhr Idwal empört hoch.
    »Er muss es tun, Ivers Sohn«, überging Wyln die Behauptung des Hausherrn. »Der Vertrag ist unterzeichnet, die Verlobungsschwüre wurden geleistet. Sie zu brechen wäre nicht nur zum Schaden von Mearden; die schädlichen Konsequenzen könnten durchaus auch auf den Rest des Königreiches übergreifen.«
    »Schädliche Konsequenzen?«, warf Thadro ein.
    »Zum Beispiel Unfruchtbarkeit«, erklärte Wyln. »Von Feldern und Vieh. Und auch von Menschen …«
    »Einen Moment«, unterbrach Jusson den Feuerwandler, als seine Aufmerksamkeit von Laurel und Finn abgelehnt wurde. Ohne die Hand von Cais’ Schulter zu nehmen, kam er mit seinem Haushofmeister zu mir herüber. Wyln, Thadro und Suiden folgten ihm. Der Hauptmanndrache ließ Munir nicht los, während er Prinzessin Rajya sanft vor sich herschob. Die Soldaten aus Freston und Tural folgten ihnen, und auch Jeff sowie Arlis schlossen sich ihnen an. Ihre Haltung und ihre Gesichter wirkten gelassen. Das änderte sich jedoch schlagartig, als Jusson Thadro das Messer gab, sich bückte und mein Kinn anhob. Ich hörte, wie Lady Margriet entsetzt keuchte, während Suidens dumpfes Grollen durch die Halle rollte.
    »Knochen und blutige Asche, Hase!«, stieß Jeff entsetzt hervor.
    »Was denn?«, wollte ich wissen und versuchte jetzt, der Hand des Königs auszuweichen. »Was ist los?«
    »Ein bisschen mehr Druck, Zweibaums Sohn, und Ihr wärt gestorben«, sagte Wyln und drängte Finn zur Seite. Dann hockte er sich vor mich und schob Jussons Finger von meinem Kinn. »Und zwar sehr schnell.«
    »Ach so.« Ich entspannte mich, als meine Angst nachließ, dass Kveta mir einen fürchterlichen Bann an den Hals gehext haben könnte. »Klar, ich meine ja, Ehrenwerter cyhn , das habe ich bereits bemerkt.«
    »Tatsächlich, Cousin?«, erkundigte sich Jusson.
    »Ich habe die Klinge gespürt, Euer Majestät.«
    Jusson richtete sich auf und nahm Thadro den geschwärzten Dolch ab. »Diese Klinge?« Er nahm seine Hand von Cais’ Schulter, untersuchte den Dolch und fuhr mit dem Finger über das getrocknete Blut bis zu der Rune, die auf der Klinge unmittelbar unter dem Griff eingraviert war. Ich sah, wie sich seine Miene änderte; der finstere Ausdruck und die scharfen Linien traten deutlich hervor … Mühsam richtete ich mich auf.
    »Nein, Sire! Nicht!«
    Cais und der Greif waren zum Glück schneller als ich. Der Greif riss Kveta hastig aus der Reichweite des Königs, während Cais Jusson um die Taille packte und ihn zurückzog, als er sich gerade auf die Wölfin stürzen wollte.
    »Das wäre Mord, Euer Majestät«, sagte Thadro und trat vor den König.
    Es wäre jedenfalls falsch gewesen. So falsch, dass es den Thron besudelt hätte und damit auch das Königreich. Meine Beine zitterten, und ich sank auf den Boden zurück, da erfüllte ein metallischer Geschmack meinen Mund. Ich drehte mich um und sah gerade noch, wie Kveta einen Zauber gegen Jusson wirkte. Bevor ich reagieren konnte, flogen jedoch meine Kugeln zu Jusson und absorbierten den Bann, den sie gegen ihn gewirkt hatte. Sie schwebten vor dem König, und ich grinste die Wölfin an.
    »Ganz von

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