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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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riss.
    Ich drückte mich unwillkürlich tiefer in die weichen Federn des Greifs und widerstand dem Impuls, die Augen zu schließen, damit Lady Margriet mich im Dunkeln nicht fand. Jusson registrierte offenbar, dass sein Mund offen stand, und holte tief Luft, doch bevor er sprechen konnte, beschloss Idwal, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
    »Na, na, Margriet«, begann er beschwichtigend.
    »Mama«, sagte Berenice gleichzeitig und bewies damit, dass sie genauso dumm war wie ihr Vater.
    »Nein«, schnitt Lady Margriet beiden das Wort ab. »Auf euch beide zu hören, hat nichts gebracht.« Sie wies mit der Hand durch die Große Halle. »Außer einem zerstörten Haus.«
    »Das ist nicht meine Schuld!«, dröhnte Idwal. »Der König hat diesen Wahnsinn …!«
    »Und wer hat Seine Majestät hierher eingeladen?«, unterbrach Lady Margriet ihren Gemahl. »Und, was noch wichtiger ist, aus welchem Grund wurde er eingeladen?«
    »Mama«, versuchte Berenice es noch einmal.
    »Still!«, befahl ihr Lady Margriet. »Das Maß ist mehr als voll. Der Vertrag wird erfüllt.«
    »Aber ich will ihn nicht heiraten!«, jammerte Berenice.
    »Und, glaubt Ihr etwa, ich wollte Euch heiraten?«, brummte der Lord des Forsts.
    Berenices Klagen brachen unvermittelt ab. »Wie bitte?«
    »Jemand, der keinen Funken Ehre im Leib hat?«, erkundigte sich der Grüne Lord. »Jemand, der seinen eigenen und den Schwur seiner Familie bricht, weil es ihm so besser passt? Jemand, der alles beiseiteräumt und zerstört, das den eigenen Wünschen im Wege steht? Jemand, der so offenkundig und widerlich menschlich ist?«
    Bei diesen Worten hob ich den Kopf und wollte protestieren, dass schließlich nicht alle Menschen eidbrüchige, egozentrische, verwöhnte Blagen wären, aber ich blickte in Lady Margriets Gesicht und ließ mich wieder zurücksinken, bevor sie mich bemerkte.
    »Schön«, meinte Berenice. »Ich will Euch nicht heiraten, Ihr wollt mich nicht heiraten. Blasen wir die ganze Geschichte einfach ab.«
    »So funktioniert das nicht«, erklärte der Lord des Forsts.
    »Dann erklärt Uns, wie es funktioniert«, mischte sich Jusson ein, bevor Berenice reagieren konnte. »Wer seid Ihr und was hat es mit diesem Das-ist-mein-Land-Gerede auf sich?«
    »Dieses Land war schon mein, als die Sonne noch jung am Himmel stand«, erwiderte der Lord des Forsts.
    Es wurde ruhig in der Halle. Lord Wylns Augen wurden rund vor Staunen, während Jussons Miene keinerlei Regung zeigte.
    »Er ist der Herr des Waldes, Ehrenwerter König«, brach Laurel die Stille. »Der Lord des Forsts, und er war vermutlich schon hier, als der erste Baum gesprossen ist.«
    »Lord des Forsts«, wiederholte Jusson. Er blickte zu dem Wandteppich hoch und begegnete dem starren Blick des Hirschs. Das Tier war nicht der Gefährte von Lady Gaia, wie Laurel, Wyln und ich zunächst angenommen hatten, sondern der Oberste Kamerad des Grünen Lords. Jussons Blick glitt zu dem geschnitzten Wandschirm mit den Darstellungen der Waldbewohner, die den Lord umringten. Schließlich sah er ihn selbst an. »Ihr seid der ›Hüter‹?«
    Über das Gesicht des Grünen Lords huschte so etwas wie Belustigung. »Nennt man mich hier so?«
    »Ein Wesen in dem Wald, der die Burg umringt«, erklärte Jusson. »Eines, das Mearden vor Schaden schützt, jedenfalls den Legenden zufolge.«
    »Legenden?« Der Grüne Lord richtete gereizt den Blick auf Idwal. »Ihr habt mich zu einem Mythos gemacht?«
    »Genau genommen hat Lady Berenice behauptet, Ihr würdet nicht existieren«, stellte Jusson richtig.
    Ich fing Berenices wütenden Blick auf und zuckte mit den Schultern. Prinzessin Rajya bemerkte natürlich unser kleines Zwischenspiel, was sie offenbar genug belebte, um kurz auflachen zu können. »Arme Sra Berenice, sind Sie so betrogen worden? Ist Ihnen nicht klar gewesen, dass der König Sro Hase nach dem befragen würde, was gesagt wurde und was geschah, als er mit Ihnen davongelaufen ist? Und haben Sie wirklich damit gerechnet, dass er es seinem König nicht sagen würde?«
    »Ganz offenkundig hat er nicht alles erzählt«, grollte Suiden leise. Die Prinzessin öffnete den Mund, schloss ihn dann jedoch klugerweise wieder. Suiden setzte sie neben sich ab, und seine krallenbewehrte Klaue war bedrohlich leer, als er seinen mächtigen Schädel herumschwang und seinen smaragdgrünen Blick auf mich richtete.
    »Ich bin weder Lady Berenice noch Prinzessin Rajya zu nahe getreten, noch habe ich ihnen irgendeinen Schaden

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