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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Zeltes.
    Sie waren nicht die Einzigen, die sich von dem Tross entfernten. Bertrams Pony hatte auf den steilen, gewundenen Bergpfaden ohne Probleme mit den Schlachtrössern Schritt gehalten. Jetzt sprang der Jüngling aus dem Sattel und ging dorthin, wo Jussons Chefkoch seine Helfer überwachte, die in Kochtöpfen rührten und gleichzeitig etwas am Spieß grillten. Im Schein der Lagerfeuer konnte ich sehen, wie der Chefkoch respektvoll beiseitetrat, als sich Bertram ihm näherte. Offenbar hatte auch er in der Herberge gegessen.
    Weder Jusson noch Suiden hatten eine Bemerkung über Bertram und sein Pony fallen lassen, als wir unsere Mittagsrast gemacht hatten. Beide waren mit einem Essenskorb versorgt. Ich vermutete, dass Thadro Jusson aufgeklärt hatte, denn der König schien von der Anwesenheit des Jünglings nicht überrascht zu sein. Aber obwohl Jusson und auch Suiden es gelassen hinnahmen, dass Bertram mir zugeteilt worden war, hielt ich es für ratsam, mich eine Weile unsichtbar zu machen, und stieg in gebührendem Abstand vom Schein der Kochfeuer ab. Doch bevor ich auch nur einen Schritt tun konnte, tauchte eine Gruppe von Soldaten der Bergpatrouille und der Königsstraßen-Patrouille aus der Dunkelheit auf. Sie sollten das königliche Gepäck bewachen. Einer trat vor; es war Ryson. Selbst in der Dunkelheit konnte ich sehen, wie angespannt er war.
    »Hase.« Rysons Stimme klang gepresst, als er auf die anderen deutete. »Sagen Sie ihnen, dass ich es nicht wusste. Sagen Sie ihnen, dass ich nicht wusste, dass Slevoic überlebt hat.«
    Ryson gehörte zu Suidens Bergpatrouille und schlug sich im Kampf ganz anständig. Doch abseits vom Schlachtfeld war er eine Katastrophe. Selbst in einer Garnison voller Infamie war er dafür berüchtigt, dass er herumspionierte und intrigierte, dass er Wasser und Seife mied und weniger Verstand als ein schwachsinniges Schaf besaß. Außerdem hatte man ihn als einen von Slevoics Handlangern letztes Jahr wegen Verschwörung und Hochverrat angeklagt, nachdem die Pläne des Scheußlichen aufgedeckt worden waren. Zu Rysons Glück hatte Jusson es politisch für angebracht gehalten, ihm einfach nur auf die Finger zu klopfen und ihn dann Hauptmann Suiden zu übergeben, statt ein besonders schmerzhaftes Exempel an ihm zu statuieren. Hilfreich für ihn war außerdem, dass niemand wirklich glaubte, Slevoic hätte ihm etwas Bedeutsames verraten. Denn viele Leute, einschließlich meines Leibwächters Arlis, behaupteten, dass der Scheußliche seine verräterischen Ränke geheim gehalten hatte.
    Obwohl von himmelschreiender Dummheit, begriff Ryson, wie knapp er dem Kriegsgericht und dem Galgen entkommen war. Noch bevor wir nach Freston zurückgekehrt waren, bemühte er sich zu beweisen, dass ein Wiesel sein Verhalten ändern konnte. Es gab sogar Gerüchte, die behaupteten, er hätte tatsächlich gebadet. In Wasser. Mit Seife. Als ich gegen Magus Kareste und Slevoic in dem verzauberten Wald Seiner Gnaden Loran kämpfte, hatte Ryson seinen ehemaligen Mentor gejagt, als der im Dickicht hatte fliehen wollen. Was nicht gerade besonders schlau war, weil der Scheußliche selbst als angehender Feuer-Magus ebendiesen Wald kurz zuvor in Brand gesetzt hatte. Jetzt stand ich etliche Monate später auf einer anderen, von Bäumen umringten Lichtung und blickte in Rysons bekümmertes Gesicht. Ich konnte mich noch sehr gut an Slevoics lang anhaltenden, ersterbenden Schrei erinnern und an das Blut auf dem Drachenhaut-Wappenrock des Scheußlichen, den Ryson zurückgebracht hatte. Gewiss, beides hätte leicht eine Täuschung sein können, aber ich erinnerte mich auch an die gezackte Narbe, die von Slevoics Auge bis zu seinem Mund reichte, als ich ihn zuletzt in dem trüben Spiegel in der Höhle des schwarzen Hexers gesehen hatte.
    Ich richtete meinen Blick auf die Gruppe hinter Ryson. Sie war angewachsen und bestand jetzt aus Königstreuen, den Bewaffneten der Adeligen und sogar einigen Bediensteten und Lakaien des Königs. »Er wusste es nicht, Jungs«, erklärte ich.
    »Er sah wirklich tot aus«, beteuerte Ryson. »Er lag auf dem Boden und überall war Blut. Und die Bäume …« Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Ich hätte vielleicht genauer nachsehen wollen, aber ich hielt es nicht für eine gute Idee, dort zu lange zu bleiben.«
    »Das war es auch nicht«, stimmte ich ihm zu. Angesichts der grenzenlosen Wut des Waldes hatten sich sogar Wyln, Seine Gnaden Loran und selbst Laurel geweigert, ihn zu

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