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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Vermutlich würde es in den folgenden Tagen und Wochen eine Reihe von donnernden Predigten setzen, in denen er gegen Untreue, die Ungeheuerlichkeit, seinen Lord vor einem König in Verlegenheit zu bringen, und Gewalt gegen einen Doyen der Heiligen Kirche wettern würde. Als er jetzt fertig war, stand Idwal auf und entließ seine Gäste mit einem unmissverständlichen »Gute Nacht«. Dann verbeugte er sich vor Jusson.
    »Eigentlich war vorgesehen, nach dem Dinner zu tanzen, Euer Majestät«, erklärte Idwal mit einem Lächeln, das so gar nicht zu seinen immer noch vor Wut grünen Augen passte. »Aber ich glaube, in Anbetracht der Vorfälle wäre es wohl das Beste, diesen Punkt fallen zu lassen.«
    »Da stimmen Wir Ihnen zu«, erwiderte Jusson, liebenswürdig lächelnd. »Nach den Strapazen Unserer Reise, wären Wir froh, früh zu Bett gehen zu können.«
    »In diesem Fall bitte ich Euch, mich zu entschuldigen«, meinte Idwal. »Ich möchte mich gern um meine Familie kümmern. «
    »Selbstverständlich.« Jussons Blick glitt zu Lady Margriet und Berenice, die nebeneinanderstanden.
    »Danke, Euer Majestät …«
    »Wir werden Uns sofort in Unsere Gemächer zurückziehen«, unterbrach Jusson ihn, packte Idwals Arm und schob seine Hand darunter. »Würden Sie Uns begleiten, Idwal?«
    Der Lord verstummte mitten im Satz und sah den König mit seinen grünen Augen an. Dann blickte er sich um. Die Halle hatte sich rasch geleert, und die Städter verstopften bei ihrem Versuch zu flüchten den Ausgang. Nur die Gäste, die auf der Burg übernachteten, waren geblieben. Ich sah mich ebenfalls um und bemerkte Bertram, der den Burgbediensteten half, die Tische abzuräumen. Ich winkte ihn zu mir. Einmal hatte ich ihn zurückgelassen, ein zweites Mal sollte mir das nicht passieren.
    »Selbstverständlich, Euer Majestät«, antwortete Idwal.
    Der Lord lächelte, und die Lachfalten um seine Augen kaschierten fast seinen zornigen Ausdruck. Dann hob er die Stimme und richtete seine Worte an die übrigen Gäste. »Wir werden uns nach den Aufregungen dieses Abends zurückziehen. Wer von Ihnen noch nicht seine Gemächer aufsuchen möchte, kann selbstverständlich die Gastfreundschaft der Halle genießen. Noch einmal, gute Nacht und Gottes Segen.«
    Dann drehte Idwal sich um und führte Jusson die große Treppe hinauf, begleitet von Lady Margriet und Berenice. Meine Hoffnung, unbemerkt davonschlüpfen zu können und Arlis und Jeff in den Kasernen Gesellschaft zu leisten, wurde von einem kurzen Nicken Thadros im Keim erstickt. Er befahl mir unmissverständlich, Seiner Majestät zu folgen. Ich folgte ihnen, die Hand fest auf Bertrams Schulter gelegt. Eine beachtliche Gruppe von Leuten heftete sich an unsere Fersen: Javes, Jussons Adlige, die Königstreuen und, zu meiner Überraschung, der Hauptmann der Bewaffneten. Suiden dagegen war nicht bei uns, ebenso wenig wie Wyln und Laurel. Aber ich hörte das Klicken von Zehennägeln und sah, dass Kveta sich den Weg durch die Leute auf der Treppe gebahnt hatte und jetzt zwischen Javes und mir ging. Sie grinste, als sie meinen Blick bemerkte. »Ein ausgesprochen lohnender Abend«, sagte sie leise. »Ich bin um einige Goldmünzen reicher.«
    Ich musste unwillkürlich ebenfalls grinsen. »Mistress Fraukes Tochter hat wahrhaftig einen knallharten rechten Haken.«
    Javes’ Hand glitt unwillkürlich zu seiner Geldbörse und legte sich schützend darauf, als wollte er verhindern, dass noch mehr Münzen entkamen, während er gleichzeitig mit den Schultern zuckte. »Trotz ihrer guten Rechten möchte ich morgen früh nicht in ihrer Haut stecken, wenn sie die Strafe ihres Lords für die heutigen Vorfälle bekommt.«
    »Das ist allerdings wahr, Wolf Damas’ Sohn«, erklärte Kveta. Erneut stieß sie mit der Nase gegen seine Hand. »Wo wir gerade von morgen sprechen: Wir hatten bislang keine Gelegenheit, einen Termin für unser Treffen zu vereinbaren.«
    Javes’ Zerstreutheit verpuffte. »Allerdings nicht. Ich hatte bisher keine Chance, mit Seiner Majestät oder dem Lordkommandeur zu sprechen, aber ich glaube, dass morgen Vormittag von beiden als Termin akzeptiert werden würde.«
    »Falls ich nichts anderes höre, suche ich Euch morgen früh auf. Bei der Gelegenheit kann ich dann auch gleich Eurem König meine Beglaubigungsschreiben präsentieren.« Kveta sah sich um, als könnte sie in dem Wald aus Knien und Schienbeinen etwas erkennen. »Hast du die Ehrenwerten Wyln und Laurel gesehen, Hase?«
    Ich warf

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