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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Ich sah, wie viele Soldaten trotz ihrer dicken Geldbörsen Jasrys Beispiel folgten und Schutzgesten gegen das Böse in Richtung der jämmerlichen Reiter schlugen. Ich versuchte zu ignorieren, wie sich mein Rückgrat versteifen wollte.
    »Ah, das«, erwiderte ich. »Ja, das ist schlecht. Sehr schlecht.« Ich bückte mich, hob die beiden Schwerter auf und reichte Ryson seines, bevor ich meins in die Scheide schob. Dann ließ ich mir von Jeff meinen Mantel geben und legte ihn mir über die kalten Schultern, bevor ich auch meinen Eschenholzstab nahm. Die Sonne hatte ihren Zenit bereits überschritten, und es begann kühler zu werden.
    »Hier.« Jeff reichte mir eine Börse. Sie war sehr schwer.
    »Was ist das?«, erkundigte ich mich.
    »Dein Gewinn«, antwortete Jeff. »Mearden hat nicht, wie versprochen, eine Wette auf dich abgeschlossen, also haben Groskin, Ryson und ich auf dich gesetzt.«
    Trotz der jüngsten Ereignisse musste ich grinsen und hob die schwere Börse hoch, bevor ich sie neben meiner eigenen, weit kleineren am Gürtel befestigte. »Danke …«
    »Wetten? Habe ich etwas versäumt?«
    Während ich meinen Mantel zurechtzupfte, lächelte ich die Wölfin an, die plötzlich zwischen uns aufgetaucht war. »Alles.«
    »Ach?«, erkundigte sich Kveta. »Und du, kleines Karnickel, bist natürlich mittendrin.«
    »Sieht so aus.« Mein Lächeln wurde schwächer. »Wo bist du gewesen, Kveta? Hast du nach Hauptmann Javes’ Rum gesucht? «
    Kveta verzog das Gesicht. »Allerdings, zusammen mit dem Verwalter des Ehrenwerten Idwal. Ich glaube, wir haben in jede Ecke und jeden Winkel und jedes Versteck geschaut, die diese Burg zu bieten hat. Aber wir haben die Flaschen nicht gefunden.«
    »Hast du auch die Kasernen und Stallungen durchsucht?«, fragte ich sie. »Ich glaube, dort haben Laurel und Wyln ihn gestern Nacht gefunden.«
    »Ah.« Kveta warf einen Blick auf die verbrannten Überreste der Gebäude. Dann schüttelte sie den Kopf. »Ich lasse lieber jemand anderen dort suchen; ich habe meine Nase schon in genug staubige Plätze gesteckt.«
    »Ryson und ich haben die Kasernen heute Morgen durchsucht, Kapitän Kveta«, erwiderte Groskin. »Wir haben keine herrenlosen Rumflaschen gefunden. Aber ich kann ein paar Soldaten abkommandieren, damit sie noch einmal gründlicher nachsehen.«
    »Nein, nein«, lehnte Kveta ab. »Lassen Sie sie ruhig die Feier genießen. Der Verwalter oder, noch besser, der Stallmeister kann die Suche leiten.« Ihr Blick fiel auf Lady Margriet und Berenice, die sich durch die Menge drängten und zu Lord Idwal traten. Obwohl etliche Leute sich wieder den Attraktionen des Jahrmarkts zugewandt hatten, standen noch viele in der Hoffnung herum, dass das Drama weitergehen würde. Sie beobachteten Lady Margriet, die behutsam die Hand auf den Arm ihres Ehemannes legte. Lord Idwal senkte den Kopf und lauschte, als sie ihm etwas zuflüsterte. Dann sprach er ruhig mit Jusson, wobei der König mehrmals den Kopf schüttelte, bevor er sich zu den immer noch neugierigen Leuten umdrehte.
    »Die anvea wird in Kürze stattfinden. Alle, die an dem Wettkampf teilnehmen, begeben sich bitte zur Bühne.«
    Die Leute waren sichtlich enttäuscht, dass sich das Drama nicht fortsetzte, und zerstreuten sich auf dem Gelände des Jahrmarktes. Ich wollte zusehen, wie Wyln gegen alle Freiwilligen antrat, und machte Anstalten, ebenfalls in diese Richtung zu gehen. Im nächsten Moment stand ich Dandelion gegenüber, der immer noch offenkundig streitlustig war. Das Pferd und ich musterten einander, und fast gegen meinen Willen musste ich grinsen. »Du bist ein bösartiges Biest«, sagte ich, »obwohl du rennst wie der Wind.«
    Dandelion hob die Oberlippe und zeigte mir seine gelben Zähne. Dann gestattete er einem Pferdeknecht, sein Zaumzeug zu packen und blieb tatsächlich geduldig und mit gelangweilter Miene stehen, während Kveta dem Knecht eine Nachricht für Kell, Idwals Stallmeister, mitgab.
    »Wirklich interessant«, bemerkte Kveta, während sie Knecht und Pferd nachblickte. »Sag, was ist passiert?«
    Die Wölfin lauschte aufmerksam, als ich ihr die Geschichte von meinem wilden Ritt und den Folgen schilderte. Sie spitzte die Ohren, als ich den weißen Hirsch erwähnte, blieb jedoch stumm, bis ich zu Ende geredet hatte.
    »Ob du nun Lady Gaias Gefährte bist oder nicht, du musst ein ausgezeichneter Reiter sein, wenn du dich auf diesem Tier hast halten können«, sagte sie.
    »Das ist er auch«, antwortete Ryson, »der Beste

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