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Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition)

Titel: Greystone Saga: Mit Schwert und Feder: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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wenigstens seine Rückkehr persönlich mitteilen. Und danach würde er ins Bett gehen. Seit einigen Stunden quälte ihn ein stechender Kopfschmerz, der immer unerträglicher wurde – genau wie der Gedanke, dass seine Reise völlige Zeitverschwendung gewesen war. Er verließ die Bibliothek und stieg den Treppenturm hinauf. Bei der Wache, die am Anfang des Flures zu Joannas Räumlichkeiten stand, blieb er stehen. „Ist meine Schwester in ihrem Zimmer?“
    „Ja, Lord Greystone. Mylady hat sich vor einer Stunde zurückgezogen.“
    Jake ging weiter zu ihrem Zimmer und klopfte an, aber niemand antwortete. Leise öffnete er die Tür. Der Raum war dunkel. Er wollte die Tür schon wieder schließen, da sie scheinbar schon schlief, doch dann fiel sein Blick auf ihr Bett: Es war leer. Er betrat den Raum und schaute sich um. Von Joanna war keine Spur zu sehen. Entsetzen durchfuhr ihn – nicht noch eine Entführung! Er würde es nicht ertragen, wenn Verbrecher seine Abwesenheit ausgenutzt hatten, seiner Schwester etwas anzutun. Jake zwang sich zur Ruhe. Vielleicht gab es eine vernünftige Erklärung. Möglicherweise hatte Joanna das Zimmer wieder verlassen und dabei die andere Richtung gewählt. Er machte sich auf, um den zweiten Wachposten am anderen Ende des Ganges zu befragen. „Ist meine Schwester vor kurzem hier vorbeigekommen?“, erkundigte er sich bei dem Mann.
    „Nein, Mylord. Ich habe gesehen, wie sie ihr Zimmer betrat und seitdem hat sie es nicht mehr verlassen.“
    Bei diesen Worten hätte Jake am liebsten laut nach der Burgwache geschrien, um sofort einen Suchtrupp zusammenzustellen. Doch dann fiel ihm etwas ein. Er lief in Joannas Zimmer zurück, zündete eine Kerze an und sah sich genauer um. Das Fenster stand offen, aber der Raum war in einem ordentlichen Zustand. Keine Anzeichen einer Kampfhandlung. Außerdem hätten die Wachsoldaten in diesem Fall doch etwas hören müssen. Es gab nur eine mögliche Erklärung für ihr Verschwinden – sie war aus dem Fenster geklettert. Jake trat ans Fenster und sah hinaus. Über den Efeu konnte man mühelos hinunterklettern. Ungläubig schüttelte er den Kopf. Joanna hatte Höhenangst. Alleine hätte sie das nie getan. Jemand musste ihr geholfen haben. Aber wer würde nachts in das Zimmer einer Dame einsteigen? Er erstarrte, als plötzlich Charlottes Stimme in seinem Ohr erklang: ‚Ian ist ein geschickter Kletterer und gelangte so ungesehen in mein Schlafzimmer – einen Raum, den mein Vater oder die Diener nie betreten würden ohne vorher anzuklopfen.‘ Jake schlug sich an die Stirn. Was war er für ein Dummkopf gewesen! Er sollte doch am besten wissen, dass Ian absolut in der Lage war, jemandem beim Klettern zu helfen! Es hätte ihn stutzig machen müssen, wie schnell er bereit gewesen war, Joanna zu meiden. Die Wut, die er in sich fühlte, war unbeschreiblich und seine rechte Hand umfasste den Griff seines Schwertes. Es war unerträglich, sich zweimal in so kurzer Zeit sein Versagen eingestehen zu müssen. Erst in Lionsbridge und dann hier. Er wollte nicht wissen, wie lange Ian sich schon heimlich mit Joanna traf. Und was sie dabei taten …
    Der Zorn machte Jakes Kopf ganz klar. Er musste die beiden finden. Wo konnten sie sein? In der Burg sicher kaum. Im Wald war es zu kalt. Ein Gebäude, nahe der Burg, das niemand abends betrat – das Kräuterhaus! Er stürmte aus Joannas Zimmer und rief die beiden Wachen. Zusammen mit ihnen verließ er mit eiligen Schritten die Burg und nahm noch zwei weitere Soldaten aus der Wachstube mit.
     
    Joanna wollte gerade die Tür des Kräuterhauses zuschließen, als sie in der Bewegung inne hielt. „Ian, hast du gesehen? Die Teppiche sind da.“ Sie lief zu einem Tisch in der Ecke und bückte sich, um sie darunter hervorzuziehen. Er kam ihr zu Hilfe und gemeinsam breiteten sie die Teppiche in der Mitte des Kräuterhauses aus.
    „Lass uns keine Zeit verlieren“, sagte er, deutete eine Verbeugung an und wies mit seiner Hand nach unten. „Bitte leg dich auf den Rücken.“
    Sie folgte seiner Anweisung und kaum lag sie ausgestreckt auf dem Teppich, setzte er sich auf sie und drückte ihre Arme fest auf die Erde. Joanna keuchte. Ian erklärte ihr etwas, aber sie konnte sich nicht auf seine Worte konzentrieren. Ihn so auf sich zu sehen und zu spüren, verwirrte sie. Ihr Atem beschleunigte sich, und ein Verlangen überkam sie, ihn zu sich herunterzuziehen …
    „Joanna! Hörst du mir überhaupt zu?“ Seine Stimme holte sie

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