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Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Titel: Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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mischt sich die Panida ein. Wirft tödliche Blicke auf ihren Gatten und gibt mir die Sushi zurück.
    »Also«, versuch ich es noch mal. »Das da ist der Paul.«
    Sie lächelt verschämt und sagt schließlich »Pa-haul.« Der quält sich ein Lächeln ab.
    »Und du bist die Uschi, hab ich gehört«, sagt er leise.
    »Su-shi!«, verbessert das kluge Kind und beugt sich dabei weit nach vorne. Alle lachen. Alle außer dem Leopold natürlich. Sonst ist das Essen aber ziemlich gut. Das Fleisch ein Traum. Innen saftig und außen resch. So wie es sich gehört. Wenn er auch nicht mehr allzu viel tut, der Papa, aber grillen kann er, gar keine Frage. Der Paul isst Salat und Gemüse, und die Oma schneidet ihm alles ganz klein. Die Panida schneidet auch alles ganz klein, natürlich für die Sushi, und ich bin froh, dass ich gleich zugreifen kann, ohne erst noch jemanden mit mundgerechten Happen versorgen zu müssen.
    »Was hast du eigentlich für einen Scheißaufkleber auf deiner Karre?«, fragt mich der Leopold beim Kaffee, gleich nach dem göttlichen Mahl.
    »Mein Auto, mein Aufkleber!«, sag ich so.
    Der Papa schüttelt den Kopf.
    »Ja, Panida«, sagt der Leopold ziemlich schrill und erhebt sich. »Dann werden wir jetzt mal unser Scheißkind nehmen und nach Hause fahren.«
    Hohohoho!
    Ich helf der Oma dann beim Abwasch, und der Papa gibt sich die Beatles in voller Dröhnung. Nach gut einer Stunde wird’s mir zu blöd und ich zieh ihm den Stecker.
    »Es wohnen noch andere Menschen hier, solltest du das vergessen haben«, schrei ich ihn an.
    »Die Oma ist taub und du … du hörst es doch sowieso kaum, da in deinem Saustall drüben«, brüllt er zurück.
    »Wir haben aber einen Gast hier. Und noch dazu einen kranken. Da kann man ja wohl etwas Rücksicht erwarten.«
    Er winkt nur ab. Winkt ab und macht sich auf den Weg zum Wolfi. Was mir wiederum die Entscheidung abnimmt, ebenfalls dorthin zu wandern.
    So geh ich mit dem Ludwig die Runde und schau hinterher noch schnell beim Flötzinger vorbei. Der hockt vor seinem Haus auf einer Bank und blinzelt in die Abendsonne.
    »Servus, Franz. Was verschafft mir die Ehre?«, begrüßt er mich.
    »Alles gut überstanden, du alter Kastrat?«, frag ich und setz mich daneben.
    »Alles bestens«, sagt er, schaut runter auf seine überflüssig gewordenen Eier und grinst. »Der Eingriff war ein Klacks. Kann ich wärmstens empfehlen. Und jetzt: Freie Fahrt für freie Bürger, kann ich nur sagen«, sagt er grinsend und zwinkert verschwörerisch. Dann dreht er sich um und klopft an das Fenster. »Mary!«, schreit er. »Geh, sei doch so gut und bring uns zwei Halbe!«
    Die Mary ist so gut.
    »Na, Mary«, sag ich, wie sie mir mein Glas herreicht. »Schluss mit Fortpflanzung?« Sie wird rot wie ein Mohnfeld, schaut ihren Mann strafend an und geht.
    »Auf die Liebe!«, sagt der Flötzinger und prostet mir zu.
    »Freie Fahrt für freie Bürger«, grins ich und nehm einen Schluck Bier.

Kapitel 12
    Am nächsten Tag beim Frühstück ist ein Gekeife in der Küche, das kann man gar nicht erzählen. Weil die Oma nämlich dringend zum Einkaufen muss. Und das tut sie bevorzugt mit mir. Drum sagt sie zum Papa, dass er sich um den Paul kümmern soll. Dem geht’s heute eh schon viel besser, und die meiste Zeit schläft er sowieso. Aber um halb zehn braucht er seine Medizin. Und zwar dringend. Nein, sagt der Papa, er hat den Alten nicht eingeladen und wird sich jetzt hüten, ihn zu hüten. Und aus. Und er könne ja die Oma wunderbar zum Einkaufen fahren und der Franz kann sich derweil um den Alten kümmern. Freilich kann die Oma das alles nicht hören. Dafür hört’s der Paul umso besser. Und sie … sie will sowieso auf gar keinen Fall mit dem Papa zum Einkaufen fahren, weil der keine Ahnung vom Autofahren hat. Nicht die geringste.
    Ich trink dann mal lieber meinen Kaffee aus, schnapp mir eine Semmel und brech auf. Der Paul, der hockt hinten im Lehnstuhl und wirft flehende Blicke in meine Richtung.
    »Also gut«, sag ich und dreh mich um. »Wo genau ist diese Scheißmedizin?«
    Die Oma versteht mich auf Anhieb. Kramt eine Schachtel aus ihrer Schürze hervor und legt sie auf den Küchentisch. Ich nehm das Päckchen und drück’s dem Papa in die Hand.
    »Halb zehn!«, sag ich noch und deute der Oma den Ausgang. Die zieht die Schürze aus, nimmt Tasche und Jackeund triumphiert rüber zum Papa. Dann küsst sie den Paul auf die Stirn und entschwebt durch die Haustür. Aldi, Lidl, Wochenmarkt. Alle Sonderangebote,

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