Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Titel: Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
Vom Netzwerk:
da fliegt schon ein Kissen. Und der Kaffee muss warten, auch wenn er noch so gut riecht.
    Aber danach gibt’s dann doch den Kaffee, und er schmeckt fast genauso gut wie er riecht, obwohl er schon ein Weilchen steht.
    Die Susi will, dass wir gemeinsam ins Büro fahren. Was natürlich Sinn machen täte. Gar keine Frage. Aber ich muss erst noch mal dringend nach dem Paul schauen. Drum eben getrennt.
    So richtig fit ist er nicht, der Paul. Aber immerhin sitzt er am Frühstückstisch und isst einen Grießbrei mit Zucker und Zimt. Die Oma bringt ihm Tee und streichelt seine Wange. Der Papa verdreht die Augen in alle Richtungen, sagt irgendetwas von »sterbender Schwan« und geht dann nach draußen. Ich schieb mir noch schnell eine Butterbreze hinter die Kiemen, geb der Oma ein Bussi auf die Backe und schau nach dem Ludwig. Der liegt im Hof und würdigt mich keines Blickes. Fühlt sich vernachlässigt, hasst es, wenn ich des Nächtens auswärts bin.
    »Du, Papa, kannst du dich um den Ludwig kümmern?«, frag ich, wie ich ins Auto steig.
    »Aber logisch. Du hast deine Susi. Die Oma hat ihren Lustgreis. Und ich hab den Ludwig. Jeder kriegt das, was er verdient, gell, Ludwig«, sagt er irgendwie in einem komischen Ton und tätschelt dem Ludwig seinen Kopf. »Was hast du eigentlich für einen Scheißaufkleber da hinten auf deinem Wagen?«, hör ich ihn noch, aber da bin ich auch schon weg.
    »Der Bürgermeister will mit dir sprechen, Franz«, sagt die Susi, wie ich mir in ihrem Büro einen Kaffee einschenk. Die andern zwei Kolleginnen grüßen freundlich und haben diesen Ich-weiß-was-du-letzte-Nacht-gemacht-hast-Blick drauf.
    »Ah, Eberhofer«, sagt der Bürgermeister, kaum dass ich zur Tür drin bin. »Gut, dass Sie da sind. Hatten Sie eine angenehme Nacht? Setzen Sie sich doch.«
    Ich setz mich auf seinen Schreibtisch. Er räuspert sich kurz, steht auf und geht zum Fenster. Dann will er wissen, was ich schon rausgefunden hab. Über unseren Herrn Doktor. Und den Zahnarzt natürlich auch. Fragen über Fragen.
    »Alles der Reihe nach, Bürgermeister. Danke der Nachfrage, aber die erste Hälfte der Nacht war furchtbar, dafür war die zweite umso besser«, sag ich so.
    »Häha. Schön. Sehr schön. Und weiter! Was ist mit unseren Ärzten? Wissens’ da schon was?«
    »Genau, unsere Ärzte. Also, der eine ist noch nicht bei Bewusstsein, der Brunnermeier. Und unser werter Zahnarzt ist wohlauf. Zimperlich bis zum Dorthinaus, aber wie gesagt: wohlauf.«
    »Wohlauf, soso. Und haben Sie schon was rausgefunden? Wegen den Umständen, mein ich«, will er noch wissen. Dann aber läutet mein Telefon.
    »Bürgermeister«, sag ich noch. »Sie sehen’s ja selber …«
    Der Stopfer Karl ist am Apparat. Zuerst bin ich mir gar nicht so sicher. Weil er so dermaßen in den Hörer nuschelt, dass ich kaum was verstehe. Aber dann merk ich es schnell. An seiner leicht verklemmten Stimme.
    »Warum flüsterst du denn so?«, frag ich zuerst.
    »Ja, Mensch, weil das sonst keiner hören soll, verstehst. Ich hab deine Liste abgearbeitet, Franz. Heimlich natürlich, ist ja eigentlich nicht mein Zuständigkeitsgebiet«, wispert er.
    »Und, was hast du denn jetzt Informatives für mich?«
    »Also, wenn es wirklich einer von denen war, die der Barschl verräumt hat, dann ist die Auswahl sehr begrenzt. Ich hab das genau überprüft, und im Grunde kommen eh nur zwei in Frage. Die anderen fallen aus verschiedenen Gründen aus. Beinbruch, Auslandsaufenthalt, Knastaufenthalt und so weiter und so fort.«
    »Prima! Und die zwei heißen?«
    »Wimmer, Felix und Grablonski, Victor. Letzterer war der Zuhälter von der Frau Barschl, wenn du’s genau wissen willst. Und beide waren zur Tatzeit hier in der Gegend. Auf Alibis hab ich sie natürlich nicht gecheckt. Das geht dann doch zu weit.«
    »Wunderbar, Karl. Das hast du großartig gemacht. Und das mit den Alibis mach ich schon selber, keine Angst.«
    Dann häng ich ein. Häng ein und fahr zur Frau Barschl.

Kapitel 11
    Sie will mich gleich küssen, wie sie mir die Tür aufmacht. Aber ich glaub, ich muss da einiges klarstellen. So sag ich ihr gleich mal, dass sie bitte ihre Zunge aus meinem Hals nehmen soll. Und dass sie diese Geschichte von neulich einfach vergessen soll. Weil da nix war. So rein gefühlsmäßig. Hormone, nichts weiter. Und sowieso geht es einfach nicht. Weil sie momentan meine Hauptverdächtige ist und ich beim besten Willen keine Fortsetzung haben kann. Und auch nicht haben will. Und dass sie mich

Weitere Kostenlose Bücher