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Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Titel: Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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Gang! Hochschalten! Bremsen!« So geht das eine Weile und wir schauen uns das an, der Ludwig und ich. Dann entdeckt mich der Max und sein pickeliges Gesicht leuchtet gleich wie die untergehende Sonne von Malibu. Er stößt seinen Vater mit dem Ellbogen.
    »Franz! Servus! Warst mit dem Ludwig?«, fragt der mich jetzt und steigt aus. Ich nicke.
    »Was wird das hier, wenn’s fertig ist?«, muss ich wissen und geh mal um das Auto rum. Erstklassiges Teil, keine Frage.
    »Du, der Max, der braucht dringend noch ein paar Fahrstunden, verstehst? Über dreihundert PS die Kiste. Twin-Power Turbo mit variabler Turbinengeometrie und Common-Rail-Direkteinspritzung. Da brauchst ja eigentlich schon fast einen Pilotenschein dafür. Und der Max … der Max hat das Autofahren in einem Polo gelernt. Verstehst? In einem Polo!«
    »Soso. Und jetzt soll er das Autofahren in einem 7er BMW lernen. Mit dreihundert PS. Wo er dir doch erst vor kurzem den Vorgänger an die Wand gesetzt hat.«
    »Ja, mei. Der Bub braucht doch ein anständiges Auto. Was Gescheites unterm Arsch praktisch. Und das mit diesem kleinen Unfall … das haben wir mit unserem Versicherungstantler wunderbar geregelt. Der hat das schon gedeichselt. Und kriegt dafür jetzt ein Weilchen sein Fleisch für umsonst. Capito?«, lacht der Metzger.
    Der Max hat langsam seine alte Gesichtsfarbe zurück, aber die Pickel sind noch da. Er steigt aus der Turbokarre. Hat die Hände tief in den Hosentaschen vergraben und den Kopf gesenkt und gesellt sich schließlich zu uns.
    »Tolle Kiste, Max«, sag ich zu ihm.
    Er zuckt mit den Schultern und wirkt wenig begeistert.
    »Gefällt sie dir nicht?«, frag ich weiter.
    »Doch, schon«, druckst er herum. »Eigentlich schon.«
    »Aber?«
    »Mei, ich hätt halt viel lieber einen Polo oder so«, sagt er.
    »Einen Polo!«, ruft sein Vater hämisch. »Ja, das ist doch kein Auto, Depp! Glaubst, ich lass mir nachsagen, dass ich meinem einzigen Sohn kein anständiges Auto kaufen kann! So weit kommt’s noch! Einsteigen! Und zwar hurtig!«
    Die zwei steigen in den Wagen und die Motivationen könnten wohl kaum unterschiedlicher sein. Und der Ludwig und ich, wir machen uns auf den Heimweg. Das heißt, vorher gibt’s noch einen kurzen Abstecher zum Wolfi auf ein Bier. Das ist schön.
    Am nächsten Vormittag mach ich mich dann relativ zeitig auf den Weg nach Freising. Ich geb noch schnell im Büro Bescheid. Die Susi fragt nach wegen abends. Wegen Schnackseln und so weiter. Und der Bürgermeister will wissen, ob ich noch mal kurz nach dem Brunnermeier schauen kann. Ich muss beides verneinen. So leid’s mir auch tut. Und dann bin ich quasi auch schon unterwegs.

Kapitel 13
    Ein schmächtiger Mann mit Oberlippenbart und Boxershorts öffnet mir die Tür. Also die Tür von der Frau Barschl. Ich bin einigermaßen überrascht. Oder wär ich gewesen, wenn ich nicht durch der Susi ihre wunderbaren Unterlagen bereits über den Aufenthalt des mageren Bartträgers hier auf dem Laufenden gewesen wäre.
    »Victor Grablonski?«, frag ich ihn gleich und zeige meinen Dienstausweis.
    »Ich hab diese Tunte nicht abgemurkst, wenn Sie deswegen hier sind«, sagt er, dreht sich um und geht vor mir her in die Küche. Die Frau Barschl steht am Herd und brät Eier.
    »Herr Eberhofer«, sagt sie freundlich, aber förmlich. Sie sieht umwerfend aus. Trägt ein schwarzes Nichts mit Federn, die ständig um ihren zarten Hals umherplustern. Umwerfend, wirklich.
    »Möchten Sie auch ein paar Eier?«, fragt sie mich und deutet auf die Pfanne. Die Pfanne interessiert mich einen Scheißdreck. Noch weniger die Eier. Ich kann nicht aufhören, diese wunderbaren Federn anzustarren.
    »Ist was?«, fragt mich jetzt der Dürre und guckt in die Richtung, in die ich selber gucke. Das reißt mich in die Wirklichkeit zurück. Und so lass ich jetzt alles mal auf mich wirken. Also: Er steht da nur in diesen winzigen Shorts, und sie … sie wäre nackig ohnehin deutlich züchtiger. Und manbraucht jetzt nicht unbedingt so arg viel Phantasie, um zu ahnen, was da läuft. Ich kann mir ein gewisses Neidempfinden nicht verkneifen und erinnere mich an das sehr kurze, aber extrem intensive Zusammentreffen mit der Ivana. An diese wunderbaren Stunden, wo sie mir schier mein Gehirn weggeblasen hat. Und ich muss sagen, diese Federn, die pausenlos an ihrem schmalen Hals entlangflirren, die machen mich fast wahnsinnig.
    »Eier?«, fragt der Grablonski jetzt noch mal, und diesmal deutlich eindringlicher. Ich schüttel

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