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Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Titel: Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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sagt’s einmal, so viel Kaffee kann doch kein Mensch gar nicht saufen!«, brumm ich jetzt relativ unfreundlich.
    »Kann man schon, besonders, wenn er so lecker ist«, vernehm ich jetzt eine mir wohlbekannte Stimme. Sie kommt aus dem Eck direkt hinter der Tür. Der Besitzer hockt auf dem Schreibtisch von der Silvie und ist der Flötzinger himself. Und er nuckelt genüsslich an einer Kaffeetasse. Die reiß ich ihm aus der Hand.
    »Mach dich vom Acker, Flötzinger! Und kümmer dich gefälligst lieber mal um deine schwangere Gattin«, sag ich und löse damit prompt absolute Geräuschlosigkeit aus. Die Susi hört auf, in ihren Computer zu hacken. Die Silvie hört auf zu kichern. Und der Flötzinger hört auf, peinliche Weisheiten zu verkünden. Aber Flöhe husten. Jede Menge.
    »Ja … ich … ich geh dann mal wieder«, sagt der Heizungs-Pfuscher und erhebt sich vom Schreibtisch. Sendet tödliche Blicke in meine Richtung und schleicht durch die Tür.
    Ein Weilchen ist es mucksmäuschenstill.
    »Die Mary ist schwanger?«, fragt mich die Susi schließlich ganz leise.
    Ich nicke.
    Die Silvie fischt ein Tempo aus ihrer Tasche und rauscht dann durch die Tür Richtung Klo.
    Miese Stimmung hier.
    Da bin ich direkt froh, dass mein Telefon läutet und der Birkenberger dran ist. Er sagt, er ist zufällig ganz in der Nähe und wir könnten uns doch prima in der Mittagspause treffen. Ich sag, treffen könnten wir uns schon, aber nur bei mir daheim. Weil die Oma nämlich heut ein Kartoffelbratl macht. Und das will ich ums Verrecken nicht verpassen. Also lad ich den Rudi kurzerhand auf den elterlichen Hof ein und geb noch schnell daheim Bescheid, damit der Papa ein weiteres Gedeck auflegt.
    Jetzt ist ja die Oma die beste Köchin rund um diesen ganzen Planeten. Und natürlich kocht sie auch Mengen, die keinerlei Ähnlichkeit haben mit haushaltsüblichen Portionen. Allein schon, weil der Leopold frisst wie ein Schleuderaffe. Der Papa und ich stehen ihm darin aber kaum etwas nach. Aber das, was der Rudi so wegputzt, steht in überhaupt keinem Verhältnis zu bisher Bekanntem.
    »Sag einmal, Rudi, irgendwann musst du doch auch sattsein, oder«, sag ich nach seinem neunten Knödel. Die Oma merkt es gleich, weil sie mich anschreit: »Ja, lass ihn doch gefälligst, wenn es ihm schmeckt!«
    Und offensichtlich schmeckt es ihm. Dem Paul schmeckt’s eher weniger. Jedenfalls stochert er kraftlos in seinem Teller herum und schiebt ihn schließlich zur Seite.
    »Der muss dringend zum Arzt«, prophezeit der weise Rudi später, wie wir allein sind.
    »Der will nicht zum Arzt«, sag ich und erklär ihm schnell die Situation.
    »Ja, dann muss halt ein Arzt zu ihm kommen«, sagt der Rudi. »So kann man ihn jedenfalls nicht flacken lassen. Der leidet doch wie ein Viech.«
    Herrschaftszeiten, dass sich der Birkenberger immer und überall einmischen muss! Also ruf ich mal den Brunnermeier an. Nein, sagt er. Das geht nicht. Immerhin wär er jetzt im Ruhestand und ich soll lieber einen von den Kollegen anrufen. Nix, sag ich. Er muss kommen. Und zwar sofort. Weil der arme Paul leidet wie ein Viech. Und er soll doch bitte schön einmal an seinen Eid denken. An seinen hippokratischen.
    Nachdem sich der Brunnermeier mit seinem ärztlichen Arsch hier eingefunden hat, ziehen wir uns in den Garten zurück, der Rudi und ich. Er hockt sich in den Schaukelstuhl und lässt den Blick durch den Garten schweifen.
    »Schön hast es hier, Eberhofer. Sehr schön, das muss man schon sagen.«
    »Deswegen bist aber ja wohl nicht gekommen, oder?«, sag ich und hock mich ihm gegenüber. Der Rudi verschränkt die Arme im Nacken und lehnt sich behaglich zurück. Er genießt den Augenblick sichtlich. Den Augenblick, etwas zu wissen, was ich eben nicht weiß. Mich kann er so aber gar nicht. Ich pflück einen Grashalm und blas darauf rum.
    »Ja, Kreuzkruzifix!«, brummt er schließlich. »Interessiert dich das wirklich einen Scheißdreck, was ich so herausgefunden hab?«
    »Doch, eigentlich schon«, sag ich und werfe den Halm weg. »Also!«
    »Ja, ich bin halt bei dieser Hausladen gewesen. Bei ihr selber und auch bei einigen Nachbarn, wenn du’s genau wissen willst.«
    Aha.
    Er schweigt eine Zeit lang und schaut mich triumphierend an.
    Ich pflück nach einen Grashalm.
    Er schnauft. Ein bisschen theatralisch für meine Begriffe. Aber dann wird er gesprächig, frag nicht! Er redet und redet, und man kann deutlich merken, wie stolz er auf das Resultat seiner erfolgreichen

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