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Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Titel: Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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muss ich schon sagen. Und wissen Sie zufällig, wie’s mit dem Birkenberger ausschaut? Kriegt der Birkenberger vielleicht auch eine Belobigung? Weil: schließlich war der ja nicht unwesentlich beteiligt an dieser Geschichte.«
    »Nicht unwesentlich, gell. Ja, das hab ich mir gleich gedacht.« Er schnieft wieder ordentlich. Wie viel Schnupftabak passt denn eigentlich rein in so eine Nase?
    »Nein, Eberhofer, da seh ich schwarz. Der Birkenberger,der wird wohl keine Belobigung nicht kriegen. Weil er ja auch gar nicht mehr bei der Polizei ist, gell. Und der Entlassungsgrund war ja, sagen wir einmal, nicht ohne, wenn Sie sich erinnern.«
    Ja, ich erinnere mich. Und trotzdem find ich es scheiße. Der Rudi hat nämlich ganz erstklassige Arbeit geleistet. Wirklich ganz erstklassig.
    »Also, was ist jetzt? Freuen Sie sich über die Belobigung?«
    »Ja, aber der Rudi …«, versuch ich es noch mal. Aber nix. Er lässt mich gar nicht erst ausreden.
    »Herrschaft, Eberhofer. Sie kriegen doch einen schönen Batzen Geld bei dieser Sache. Da ladens’ dann den Birkenberger einmal groß zum Essen ein und alle sind zufrieden, gell. Ich muss jetzt Schluss machen. Hab hier gleich eine Verhandlung. Eine Mehrfachvergewaltigung. Unappetitliche Sache.«
    Dann legen wir auf. Ich lehn mich in meinem Bürostuhl zurück und lass erst einmal alles sacken. Belobigung, denk ich mir so. Ein schöner Batzen Geld. Klingt auch nicht übel. Gar nicht übel.
    »Ah, der Eberhofer, wieder schwer am schuften«, sagt der Bürgermeister, gleich wie er ganz ohne Anklopfen in mein Büro stürmt.
    »Wieso klopfen Sie nicht an, wenn ich fragen darf?«, sag ich so.
    »Anklopfen? Wieso das jetzt. Sie haben doch sonst auch Ihre Tür immer offen.«
    »Ja, aber jetzt war sie zu. Und dann klopft man an. Noch dazu bei einem Beamten, der demnächst vom Polizeipräsidenten persönlich belobigt wird. Verstanden?«
    Der Bürgermeister geht wieder raus, schließt die Tür und klopft an. Na also!
    »Herein!«, schrei ich, und er kommt retour und verdreht die Augen in alle Richtungen.
    »Was ist jetzt eigentlich mit dem Catweazle? Ist er schwer verletzt?«, fragt er dann ganz fürsorglich.
    »Nicht, wie ich ihn zuletzt gesehen hab.«
    »Weil, wissens’ schon: wegen der Versicherung. Weil er ja nicht versichert ist, der Catweazle. Da hab ich mir so gedacht, wir könnten ja einfach über Ihre Versicherung abrechnen. So quasi als Dienstunfall. Sagen wir, Sie sind einfach auf den Baum gekraxelt, weil Sie eine Katze retten wollten. Und dann … Na ja, so was in der Art. So was passiert doch andauernd. Oder? Und dann … dann bleiben Sie ein paar Tage gemütlich zu Hause und kurieren sich aus.«
    Er erzählt das völlig begeistert. Ist von seiner abartigen Idee ganz verzückt, dass er mich am Schluss seiner Worte direkt umarmt.
    »Bürgermeister«, sag ich und wind mich aus seinen Armen. »Bürgermeister, machen Sie sich darüber mal keine Sorgen. Der Catweazle, der schneidet beim Brunnermeier im Garten einfach ein paar Äste oder mäht ihm den Rasen und somit sind die zwei quitt. Bloß keine Panik deswegen.«
    Man kann ihm die Erleichterung richtig ansehen. »Ein paar Äste … quitt … wunderbar«, murmelt er so im Hinausgehen.
    Dann ruf ich mal den Birkenberger an. Schließlich muss er von der Belobigung erfahren, auch wenn er nix abkriegt von diesem Kuchen. Zunächst ärgert er sich ein bisschen darüber. Wie ich ihm aber sage, dass ich ihn ganz groß zum Essen einlad, freut er sich narrisch.
    »In ein Lokal meiner Wahl?«, fragt er mich gleich.
    »In ein Lokal deiner Wahl«, sag ich ziemlich gönnerhaft.
    »Versprochen?«
    »Versprochen!«
    Gut, sagt er, er freut sich. Und er will einen Tisch reservieren.Das Datum wird er mir noch rechtzeitig mitteilen, der Birkenberger. So verabschieden wir uns.
    Auf dem Heimweg komm ich beim Simmerl vorbei, und ein Polo steht vor der metzgereigenen Tür. Drin hockt der Max, Fenster offen, Ellbogen raus. Genauer vielleicht Gipsarm raus. Ich halt kurz an und geh hin.
    »Schönes Auto. Neu?«, frag ich ihn so.
    Er nickt.
    »Ja, das siehst du völlig richtig, Franz«, sagt der Simmerl, wie er sich zu uns gesellt. Er wischt sich die Wurstfinger an seiner Schürze ab und streicht dann ganz andächtig und versonnen übers Autodach. »Nagelneu ist der. Und gar nicht so schiach, gell. Blaumetallic. Und hast du die Spoiler gesehen? Glasschiebedach. Ja. Hat natürlich ein bisserl mehr gekostet. Aber immerhin muss er doch irgendwas hermachen, wenn

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