Griffin, Forrest u. Krauss, Erich
Sumpfkreaturen gehört, die keinen Respekt vor sich selbst, geschweige denn vor ihrer Umgebung haben, könnt ihr das Duschen oder Wäschewechseln gleich ganz sein lassen. Dafür ist es zu spät – ihr habt eure Mitmenschen bereits traumatisiert. Sucht euch einfach den nächstbesten massiven Gegenstand, und rammt euer Gesicht so lange dagegen, bis euch die Lichter ausgehen. Ihr seid Bazillenschleudern in Menschenform und habt kein Recht auf menschliche Gesellschaft.
Ich schlage einen so harten Ton an, weil ich schon mehrfach Opfer mangelnder Hygiene geworden bin. Bei einer dieser Attacken trug ich einen fiesen Staphylokokkeninfekt davon. Ich erspare euch die genaue medizinische Definition (zu faul, um den Mist nachzuschlagen), ihr müsst auch eigentlich nur wissen, dass es eine Riesenscheiße ist. Man übersieht es wahnsinnig leicht. Wenn die Haut an einer Stelle infiziert ist, wird sie rot, schwillt an und tut weh. Aber bei regelmäßigem Grappling hat man ständig irgendwelche Blessuren. Es ist nicht einfach, zwischen normalem Verschleiß und einem ekligen Staph-Infekt zu unterscheiden, der unbehandelt schlimme Folgen nach sich ziehen kann, bis hin zu Lähmung und Tod. Da ich meinen Körper regelmäßiger Dresche aussetze, ist mir genau das passiert. Ich habe mich bei einem verkeimten Idioten mit reinrassigen Staphylokokken angesteckt und nichts bemerkt und bin dann nach Georgia geflogen, um im Hardcore-Gym zu trainieren. Am ersten Tag machten wir Ausdauertraining, was ich eigentlich gut kann, doch trotzdem waren alle viel besser als ich. Ich war erschöpft wie ein zwergwüchsiger Schauspieler nach einem Ewok-Fantreffen. Ob ich mir im Flugzeug eine Grippe eingefangen hatte? Ich wartete ab, fühlte mich aber von Tag zu Tag schwächer. Schließlich suchte ich eine Ambulanzpraxis in Athens auf. Offenbar kennen die Ärzte in solchen Einrichtungen den Unterschied zwischen einem Staphylokokken-Infekt und ihrem eigenen Hinterteil nicht, denn dieser verschrieb mir Antibiotika für eine Nebenhöhlenentzündung. Er meinte, ich solle abwarten, und das versuchte ich. Nach ein paar Tagen glaubte ich wirklich, ich würde sterben.
Dann flog ich nach Las Vegas zurück und ging zu einem richtigen Arzt. Inzwischen hatte sich auf meinem Knie eine juckende, rötliche Stelle gebildet. Der Arzt diagnostizierte sie als Staphylokokken-Infektion, drückte ein wenig Eiter heraus und verschrieb mir ein Antibiotikum. Ich war mehr als erleichtert, die Ursache meines Elends gefunden zu haben, da mir ein Kampf in England gegen Lyoto Machida bevorstand. Ich musste meine vier Buchstaben wieder ins Training kriegen, aber es sollte nicht sein. Obwohl ich die verschriebenen Pillen schluckte, wurde es immer schlimmer. Als die Schmerzen unerträglich wurden und mein allgemeiner Gesundheitszustand sich weiter verschlechterte, ging ich zu einem anderen Arzt. Er machte ein paar Tests und stellte fest, dass ich Staphylokokken im Blut hatte. Ganz große Scheiße. Am Ende war ich fünf Wochen auf Antibiotika und musste meinen Kampf gegen Machida absagen.
Verzeiht mir die langwierige Geschichte. Ich hoffe, ich habe euch damit einen gehörigen Schrecken eingejagt. Staphylokokken sind furchtbar, genau wie alle anderen Bakterien und Pilze, die man sich von dreckigen Matten und ungewaschenen Trainingspartnern holen kann. Um euer Risiko so gering wie möglich zu halten, solltet ihr auf saubere Matten in eurem Studio achten. Sprecht den Studioinhaber an, und fragt ihn nach der Reinigungsmethode. Ihr wirkt dann zwar wie ein analfixiertes Arschloch (nein, das ist nicht redundant – ich meine anal im übertragenen Sinne), aber das ist besser, als sich in blindem Vertrauen eine fiese Krankheit einzufangen. Wenn seine Antwort in Richtung »Die Matten müssen gereinigt werden? Echt?« geht, solltet ihr ihm Folgendes beibringen:
Die Matten sollten zweimal täglich mit desinfizierendem Reinigungsmittel gereinigt werden, und zwar zwei Stunden vor jedem Ringtraining. Am besten verwendet man 100 ml Reiniger auf 10 l Wasser.
Straßenschuhe sollten auf den Matten verboten sein. Hunde und andere Tiere sind Überträger aller möglichen Bakterien, und sie kacken und wälzen sich überall herum. Wer in einen Hundehaufen tritt und dann auf die Matte spaziert, spendiert seinen Trainingspartnern unter Umständen eine Runde Mattenbrand.
Die gesamte Trainingsausrüstung, also Boxhandschuhe, Schienbeinschoner, Bauch- und Kopfschutz sollten regelmäßig mit Desinfektionsmittel
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