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Griffin, Forrest u. Krauss, Erich

Griffin, Forrest u. Krauss, Erich

Titel: Griffin, Forrest u. Krauss, Erich
Autoren: Voll auf die Zwölf
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Gutes sein, aber sie kann auch die größte Scheiße sein. Hier gibt es zweierlei Ansichten. Die erste stammt von dem Philosophen Pascal. Er war zu seiner Zeit ein wichtiger Denker und fand, dass es für die Ordnung und das Funktionieren unserer Gesellschaft hilfreich wäre, die Grundsätze einer beliebigen Religion zu befolgen. Dies gilt sowohl für die allerobersten Gebote – du sollst nicht töten, vergewaltigen oder auf deines Nächsten Rosenbeete pinkeln – als auch für die weniger wichtigen Gesetze, die etwa das Essen von Schweinefleisch verbieten. Wenn wir diese Gebote befolgen, sind wir gut zueinander und beugen einer Infektion mit Trichinen vor. Wir führen ein glückliches und erfülltes Leben. Wenn ihr sterbt, und es gibt einen Gott, dann seid ihr auf der sicheren Seite. Beißt ihr aber ins Gras, und es gibt keinen Gott, dann habt ihr wenigstens ein gesundes Leben gelebt.
    Auf der anderen Seite gibt es die atheistische Sichtweise. Als Anhänger dieser Philosophie glaubt ihr, die Verehrung eines Gottes und das Befolgen bestimmter religiöser Regeln lenke euch vom Leben ab. Religion enge euer Denken ein, koste eine Menge Zeit, die man besser mit Backgammonspielen verbringen könnte, und führe zu Kriegen, die Millionen von Menschenleben fordern. Ich persönlich habe mich für Pascals Überzeugung entschieden, und solange ich nicht im Namen eines Gottes töte, fahre ich ganz gut damit, denke ich. Ich finde aber, man muss an keine bestimmte Religion glauben, um erlöst zu werden. Der Gott, den ich mir vorstelle, verlangt nicht von uns, dass wir uns nach einem ganz bestimmten Plan richten. Er ist zufrieden, solange wir gute Absichten haben. Folglich habe ich mir meine Religion ganz ähnlich zusammengebastelt, wie MMA aufgebaut ist – indem ich mir aus verschiedenen Religionen Teilaspekte herausgegriffen habe, die mir plausibel erscheinen. Ich halte die Zehn Gebote für sinnvoll (ohne den Teil, wo man den Namen Gottes nicht missbrauchen darf), und ich teile einige Ideen des Buddhismus. Mag schon sein, dass man bei dieser Methode womöglich einige wirklich wichtige Aspekte außer Acht lässt, aber mit etwas gesundem Menschenverstand kriegt man das schon hin.
    Die einzige Frage, mit der ich auf diesem meinem religiösen Weg nicht klarkomme, ist die, warum ein existierender Gott so viele Menschen leiden lässt. In den flüchtigen Momenten meines geistigen Wachseins bin ich zu dem Schluss gekommen, dass diejenigen von uns, die nicht leiden, die Pflicht haben, den Leidenden zu helfen. Wahrscheinlich denkt ihr jetzt: Was hast du denn zur Verbesserung der Welt beigetragen, Forrest? Abgesehen davon, dass ich mit 14 Jahren im Obdachlosenheim ausgeholfen habe, nicht viel. Jetzt habt ihr die Chance, besser zu sein als ein UFC-Kämpfer, und ich verspreche euch, dass ich meine Prioritäten ändern werde. Ihr werdet schon sehen. Mein ehrenvollster Moment wird der sein, in dem ich die TV-Kommentatoren Ann Coulter, Bill Maher und Bill O’Reilly abknalle. Damit leiste ich meinen Beitrag zur Verbesserung der Welt.
    Forrest
    PS Wenn euch dieses Nachwort grenzdebil vorkommt, dann liegt das daran, dass es von einem Grenzdebilen geschrieben wurde. Ehrlich, mein IQ liegt nur 17 Punkte über der Debilitätsgrenze. Ich habe das erfahren müssen, als ich im ersten Studienjahr einen IQ-Test gemacht habe. Die Dame, die mir das Ergebnis übergab, kam nicht etwa an und rief: »Mensch, Sie sind ja strunzdumm!« Es war viel schlimmer, denn sie brachte es mir nämlich so schonend bei, wie eine Mutter ihrem fünfjährigen Sohn erklären würde, dass sein Hund vom Trecker überfahren worden ist.
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