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Grim - Das Erbe des Lichts

Grim - Das Erbe des Lichts

Titel: Grim - Das Erbe des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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Immer schon waren Zwerge herausragende Konstrukteure, und ... Nun, was wäre, wenn es uns gelänge, die Luft zu erobern?« Er zwinkerte hinter seiner Brille. »Aber ich will euch damit nicht langweilen. Ihr seid gewiss nicht grundlos gekommen, oder irre ich mich?«
    Theryon nickte ernst. »Wir brauchen dringend Eure Hilfe. Mein Name ist ...«
    Der Baron legte ihm die Hand auf den Arm. »Ich weiß, wer du bist, Theryon Adlersohn, und ich heiße dich und deine Gefährten willkommen. Dein Großvater war ein guter Freund von mir, ehe er sich aus dieser Welt zurückzog. Er teilte meine Leidenschaft für die Geheimnisse der Luft, musst du wissen. Folgt mir und erzählt, was euch zu mir führt.«
    Grim wechselte mit Mia einen Blick. Sie hatte wieder etwas Farbe bekommen, aber noch immer hörte er ihr Herz, das aufgeregt gegen ihre Rippen schlug. Gemeinsam folgten sie Folpur zum Kamin und ließen sich auf steinernen Schemeln nieder, die sich auf einen Fingerzeig des Barons aus dem Boden geschoben hatten.
    »Ihr wisst, dass die Feenkönigin in die Welt der Menschen eingedrungen ist«, begann Theryon.
    Folpur nickte ernst. »Ich hörte davon. Lange ist es her, dass Gerüchte über die Königin des Schnees zu mir drangen, und auch wenn ich vermutete, dass es Umstände dieser Art sein würden, wenn ihr Name aus der Dunkelheit ins Licht tritt, ist es doch eine Überraschung, dass es auf diese Weise geschah. Sie brachte das Zepter der Menschen an sich, nicht wahr? Und sie leitete den Sturz der Grenze ein.«
    Grim nickte düster. »Nicht mehr lange und sie wird ihren Plan von der Vernichtung der Menschheit in die Tat umsetzen. Doch wir können sie nicht aufhalten. Sie ...«
    »Ja«, unterbrach ihn Folpur. »Niemand kann eine Fee aufhalten, die Böses im Sinn hat.« Ein Funkeln ging durch seinen Blick, als er Grim ansah.
    Grim zog die Brauen zusammen. Hatte der Zwerg seine Gedanken gelesen? Er fixierte Folpur mit seinem Blick, doch der Baron verbarg jedes Geheimnis hinter der Maske des freundlichen Zwergenherrschers.
    »Ich ahne, aus welchem Grund ihr gekommen seid«, fuhr er fort. »Ihr habt von jenem gehört, der einst die böse Fee Morrígan und ihre Schergen auf dem Blutfeld von Tara besiegte — von jenem Menschen, der Hoffnung zu Zwergen und Menschen zurückbrachte und beide Völker einte — für eine sehr lange Zeit.«
    »Der Krieger des Lichts«, flüsterte Remis ehrfurchtsvoll und zog alle Blicke auf sich, was er mit verlegenem Husten überspielte.
    Theryon wandte sich wieder dem Baron zu und nickte. »Aus diesem Grund sind wir gekommen. Er ist der Einzige, der die Macht hat, die Feen zu bezwingen. Doch seine Spur verliert sich in den Nebeln der Zeit. Die Zwerge Irlands waren seit jeher eng mit dem Orden der Sternenritter und ihrem Anführer verbunden. Wir hofften, dass Ihr uns etwas über seinen Nachfahren berichten könnt und darüber, wo wir ihn finden können.«
    Folpur lächelte ein wenig. »Ihr glaubt an ihn?«, fragte er kaum hörbar.
    Grim spürte, wie sein Blut in seinen Ohren anfing zu rauschen. Der Blick des Zwergs brannte auf seiner Stirn, er wusste, dass der Baron ihn prüfte, und er hörte, wie Mia den Atem anhielt, als Folpur seinen Blick auf sie richtete.
    »Menschenkinde, sagte der Zwerg, und plötzlich lag eine ungewohnte Kälte in seiner Stimme. »Glaubst du an die Legenden der Zwerge?«
    Mia erwiderte seinen Blick, aber ihre Hände hatte sie in ihrem Schoß so fest ineinander verkrampft, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. »Ich glaube an die Hoffnung«, erwiderte sie leise.
    Folpur stieß die Luft aus, hart und schneidend. Grim sah, wie sich die Wärme aus seinen kastanienbraunen Augen zurückzog, wie seine Haut grauer wurde und seine Hand sich fest um seinen Schemel schloss. Plötzlich schien er ebenso blass und farblos zu sein wie das Flugschiff, an dem er baute. Nur seine Haare flammten in wildem Feuer wie zuvor. »Hoffnung«, murmelte der Baron. »Wie kannst du als Mensch dieses Wort in den Mund nehmen? Du weißt nicht, was es bedeutet.« Sein Blick glitt zu Boden, er schien in Gedanken zu versinken.
    »Ich weiß, was es bedeutet, keine Hoffnung zu haben«, erwiderte Mia, und ihre Stimme war so klar und fest, dass Grim für einen Moment kein anderes Geräusch mehr wahrnahm. Er sah sie von der Seite an, ihr dunkles Haar, ihr bleiches, schmales Gesicht und ihre Augen — diese außergewöhnlich grünen Augen, die wirkten wie das Meer bei einem Gewitter. Er kannte sie, das hatte er zumindest bisher

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