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Grim - Das Erbe des Lichts

Grim - Das Erbe des Lichts

Titel: Grim - Das Erbe des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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Lande zu reisen, und er erblickte auf einem Blumenanger vor der Burg zu Steier Kühnhilde, die Tochter des Schlossherrn, und verliebte sich in sie. Er schlich sich an Kühnhilde heran, nahm sie schnell unter seine Tarnkappe und entführte sie in sein Reich. Sofort zogen tapfere Ritter aus, unter ihnen auch Dietrich von Bern, um sie zurückzuholen. König Laurin stellte sich zum Kampf. Als er sah, dass er trotz seines Gürtels verlor, zog er sich die Tarnkappe über und sprang, unsichtbar wie er nun zu sein glaubte, im Rosengarten hin und her. Die Ritter aber erkannten an den Bewegungen der Rosen, wo der Zwergenkönig sich befand. Sie packten ihn, zerstörten den Zaubergürtel und führten ihn in Gefangenschaft. Laurin aber belegte den Rosengarten, der ihn verraten hatte, mit einem Fluch: Weder bei Tag noch bei Nacht sollte er jemals mehr gesehen werden. Doch er ist noch immer da, der Garten Laurins — und er führt zu dem geheimsten Ort der Zwergenwelt. Mehr kann ich euch darüber noch nicht sagen.«
    Mia sog noch einmal das Bild der blühenden Rosen in sich auf. Dann wandte sie sich dem Schwert zu und sah, wie Carven darauf zutrat. Seine kleine schmächtige Gestalt wirkte hell und strahlend in der gewaltigen Halle, doch als er die Hand nach dem Schwert ausstreckte, sah Mia die Schatten, die hinter den Säulen vortraten. Zwerge waren es, allesamt in kostbare Rüstungen gekleidet. Gerade berührten Carvens Finger das Licht des Schwertes. Im selben Moment sprang einer aus den Reihen der Zwerge vor, riss eine gewaltige Axt in die Höhe und brüllte aus Leibeskräften: »Drafnuk!«
    Im letzten Augenblick stürzte Grim sich vor und bewahrte Carven vor dem tödlichen Hieb. Krachend landete die Axt auf dem Boden, und gleißendes Licht brach aus dem Krater, den sie geschlagen hatte. Die gewaltige Halle zerbrach, wieder wurde Mia durch die Luft geschleudert und landete schmerzhaft auf den Hügeln Taras. Stöhnend kam sie auf die Beine.
    »Da war wohl jemand nicht begeistert, uns in der Nähe des Schwertes zu sehen«, seufzte Remis und schüttelte sich den Schnee aus den Haaren.
    Hortensius zuckte mit den Schultern. »Mein Volk schützt, was ihm anvertraut wurde. Und unser Ziel ist nun klar: Der Rosengarten von König Laurin. Er ...«
    Seine Worte gingen in plötzlichem Donner unter. Mia fühlte noch den gewaltigen Magiestrom, der über sie hinwegraste, dicht gefolgt von einem Beben im Erdinneren, das sie von den Füßen riss. Die gerade noch jungen Eichen wuchsen in rasender Geschwindigkeit zu gewaltigen Bäumen mit schwarz flammenden Blättern heran. Feuer und Blitze zerrissen den Nachthimmel, Mia hörte Grim einen derben Fluch ausstoßen. Im nächsten Moment packte er sie und zog sie auf die Beine.
    »Lauft!«, brüllte er so laut, dass der Widerhall seiner Stimme ihr den Atem nahm. »Lauft um euer Leben!«

Kapitel 31

    it ausgebreiteten Schwingen eilte Grim dicht über die Erde hinweg, den Arm fest um Mia geschlungen. Ströme aus gewaltiger Magie rasten hinter ihnen durch die Luft. Er hörte das Stöhnen in der Erde, als sich etwas durch ihr Inneres schob. Unterirdische Gesteine wurden in magischem Feuer zu Staub zermahlen, überall brachen Geysire aus Flammen aus dem Boden. Grim musste ihnen ausweichen, sprang über plötzlich aufklaffende Schluchten, aus denen glühende Erdklumpen schossen wie tödliche Waffen, und duckte sich unter zischenden Feuerklumpen. Nicht nur einmal wurde der goldene Wall getroffen, den er über sich und Mia gelegt hatte. Schwarze Risse zogen sich über den Schutz, Grim keuchte unter der Anstrengung, ihn aufrechtzuerhalten. Direkt vor ihnen sprengte ein gewaltiger Felsen die Erdkruste auf, wie ein blutender Stern schoss er in den Nachthimmel. Schnell zog Grim die Schwingen um seinen Körper, schützte Mia mit den Armen und schlug einige Male hart auf dem Boden auf. Er kam auf die Beine, eine Schramme zog sich über Mias Stirn, doch ansonsten war sie unverletzt. Schnell griff Grim nach ihrer Hand und zog sie über die gerissene Erde in Richtung des Friedhofs — dorthin, wo die Magie schwächer wurde.
    Dicht hinter ihnen raste Asmael mit Hortensius, Theryon und Carven auf dem Rücken dahin. Remis krallte sich mit schreckverzerrtem Gesicht an den Arm des Feenkriegers. Schwer atmend ließ Grim sich hinter einen der Grabsteine fallen, die durch die erste Welle der Magie durch die Luft geschleudert und am Rand der Hügel Taras liegen geblieben waren. Theryon und Hortensius sprangen von Asmaels

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