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Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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werden. Ein derart gewissenhafter Polizist wie Sie kann Gemmas Geschichte gar nicht ignorieren.«
    Mickey biss in das süße Teilchen und sagte, den Mund voller Krümel: »Okay, okay. Ich habe es eben ziemlich eilig. Was für ein Motiv könnte einer haben, dieses kleine Mädchen umzubringen? Wer ist sie? Ein Mündel, da sitzt einem ja das Jugendamt im Nacken. Wissen Sie etwas über ihre Herkunft?«
    »Nein, weil ich noch nicht mit Oliver Tynedale gesprochen habe. Ich nehme an, er weiß als Einziger Bescheid.«
    Mickey hockte vor seiner Tasse und sinnierte stirnrunzelnd. »Sie glauben doch nicht, dass sie mit Oliver Tynedale direkt verwandt ist, oder?«
    »Es ging mir schon durch den Kopf. Könnte ja sein. Ihre Ähnlichkeit mit Alexandra Tynedale ist frappierend.«
    »Aber nicht mit Maisie. Kann gar nicht sein.«
    Jury lachte. »Da stimme ich Ihnen allerdings zu. Maisie hat so was an sich -«
    »Na, und ob sie was an sich hat. Zum Beispiel, dass sie nicht Alexandra und Ralph Herricks Tochter ist. Das ist doch was.« »Merkwürdig. Sie hat das schwarze Haar, die dunklen Augen... und doch. Sie sieht nicht aus wie Vivien Leigh. Gemma schon, in Miniaturausgabe.«
    »Wie Liza.«
    »Was?«
    »Das sagten Sie ihr doch immer, wissen Sie nicht mehr? Manche finden, sie sieht aus wie Vivien Leigh oder Ciaire Bloom.«
    Jury musterte ihn skeptisch. »Vivien Leigh und Ciaire Bloom sehen sich doch überhaupt nicht ähnlich. Unsere Kellnerin sieht aus wie Vivien Leigh, falls Ihnen das noch nicht aufgefallen ist.« Mickey drehte sich um und sah sie an. Sie lächelte quer durch den Raum zu ihm herüber. Zu ihnen beiden. »Sie sieht aus wie Ciaire Bloom.«
    »Nein, tut sie nicht.«
    Dieses Hin und Her ging eine Weile so weiter.
    Schließlich fragte Mickey: »Wann wollen Sie denn mit der guten alten Kinderfrau Kitty sprechen? Alias Maisies echter Mutter?« »Heute. Sie haben ja bereits mit ihr gesprochen. Was für einen Eindruck machte sie?«
    »Den der Mutter einer Betrügerin.« »Ist das Ihr objektives Urteil?«
    Mickey kniff Jury leicht in die Schulter. »Dafür sind Sie zuständig - für die Objektivität.« Er nahm die Hand weg und meinte achselzuckend: »Sie werden ja sehen.«
    Das Lachen blieb Jury im Hals stecken. »Ich werde sehen? Soll das heißen, ich werde Ihnen zustimmen, dass Maisie in Wirklichkeit Erin Riordin ist und Kitty Riordin ihre Mutter? Mickey, Sie haben nichts in der Hand außer diesen alten Fotos - «
    »Und meinem Instinkt. Sie haben selbst gesagt, ich habe immer einen guten Riecher.«
    »Habe ich das? Ich möchte wetten, Ihr Instinkt ist von diesen Bildern ziemlich beeindruckt. Mickey was ist, wenn ich Ihnen nicht zustimme? Was ist, wenn ich herausfinde, dass Maisie Tynedale wirklich die ist, die sie zu sein vorgibt?«
    »Dann lasse ich die Sache fallen.«
    Jury wich überrascht zurück. Er wollte, dass Mickey sich diese Möglichkeit offen hielt, war sich aber nicht sicher, ob er wollte, dass Mickey so viel Vertrauen in seine, Jurys, Fähigkeiten setzte. »Hören Sie, Rieh, Sie sind der beste Bulle, den ich kenne. Und wenn's um Zeugenvernehmungen geht, sind Sie auf jeden Fall der beste. Sehen Sie bloß, wie viel Sie aus diesen Leuten herausgekriegt haben und ich nicht. Mann, ich wusste ja nicht mal, dass diese kleine Gemma Trimm existiert.«
    »Ich bin bloß zufällig auf sie gestoßen, durch einen glücklichen Zufall. Ich war draußen spazieren.«
    »Trotzdem... « Mickey seufzte. »Wie geht es Liza denn?«
    Sie war schon mit Mickey verheiratet gewesen, als Jury sie kennengelernt hatte. Liza hatte früher selbst bei der Metropolitan Police gearbeitet, als Sergeant, und hatte ihre Sache sehr gut gemacht. Dann war sie schwanger geworden und hatte ihren Job aufgegeben.
    »Wunderbar. Liza weiß, was ist und wie es ist. Sie weiß es einfach. Es ist fast so, als könnte sie meine Gedanken lesen, sie hat eine fast magische Intuition. Sie weiß auch, wie das hier ist.« Mickey ballte eine Faust und trommelte sich sanft gegen die Brust. »Sie meckert auch nicht wegen meiner Raucherei. Andere schon, meine Kollegen auch, als ob der Abschied vom Glimmstängel mir das Leben retten würde. Man hat mir ein neues Schmerzmittel verpasst, viel besser als das alte.«
    Jury hätte gedacht, zumindest die Schmerzen könnten die Ärzte ihm ersparen, wenn auch sonst nichts. »Haben Sie starke Schmerzen?«
    »Schon bisschen.« Mickey schwenkte den Kaffeesatz in der Tasse.
    Schon bisschen bedeutete natürlich sehr. Als ob dagegen etwas

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