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Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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sich wieder. »Sie haben also vor, ein Weilchen hier bei Boring's zu verweilen, ja?«
    »Ich bin zu müde, um nach Hause zu gehen. Ich muss sowieso auf Trueblood warten.«
    »Wissen Sie, für einen, der so viel Geld und Muße hat, sind Sie eigentlich gar nicht weit gereist.« »Ich war in Baltimore.«
    »Soll das heißen, Florenz hat Ihnen nicht gefallen?« »Oh, gefallen hat es mir schon. Florenz gefällt schließlich jedem.«
    »Wäre jedenfalls zu hoffen.« »Und man kann gar nicht anders«, fuhr Melrose fort, »als einen Ort wie San Gimignano mit seinen Türmen ins Herz zu schließen. Oder Siena, das aussieht, als hätte ein Charismatiker es in den Schlaf gewiegt, und es sei noch nicht recht wieder aufgewacht. Dort ist alles eng - die Straßen, die Häuser - und alles hat ein Echo.«
    Er seufzte. »Bloß hat Trueblood mich die ganze Zeit in der Gegend herum gejagt, von einem Renaissance-Experten zum nächsten - alles Masaccio-Kenner. Können Sie sich vorstellen, Ihr ganzes Leben nur einer Sache zu widmen?«
    »Wenn ich mir ein paar von meinen Fällen anschaue, vermutlich schon.«
    Melrose steckte sich eine Zigarette an, blies den Rauch weg von Jury in die andere Richtung und legte den Kopf schräg, um sich die Bücher anzusehen.
    »Was ist das? «
    Jury schaute auch kurz hin. »Ein paar Bücher übers Gärtnern.«
    »Na, mich laust der Affe. Wollen Sie jetzt auf Ihre alten Tage noch Erbsen züchten?«
    »Ich nicht.«
    Melrose nahm das größere Buch zur Hand und blätterte es flüchtig durch. »Ein Narr und sein Garten.«
    Er lächelte. »Das ist ja mal ein ganz neuer Ansatz zum Gärtnern.«
    »Es ist der etwas sauertöpfische Ansatz. Ich fand, es passt besser zu Ihnen als Goldige Gerti und ihre Gartenwicke oder Lottertage mit Lobelien.«
    Melrose nahm das Buch und schlug es auf. »Ich mag die kleinen Zeichnungen.« Er drehte das Buch herum, um Jury einen unglücklichen Gärtner zu zeigen, der das Petunienbeet niedertrampelte.
    Der junge Higgins brachte ihnen ihre Drinks, stellte jedem ein Glas in Reichweite und nahm das alte von Melrose mit.
    »Heute wird aber nicht gewettet«, sagte Melrose zu Jury. »Was haben wir denn heute zum Abendessen, Higgins?«
    Sein kleines Silbertablett vor die Brust haltend und leise in eine zur Faust geballte Hand hüstelnd, sagte der junge Higgins: »Wir haben Rinds- und Nierenauflauf und Schweinebraten. Beides sehr schmackhaft.«
    »Keine Portobello-Champignons?«
    Der junge Higgins sah ihn verständnislos an. »Sir?« »Schon gut. Danke, Higgins.« Als der Diener devot davongeschlichen war, fing Melrose an zu kichern. »Verstehen Sie, wieso ich hierher komme? Was will man mehr als ein Etablissement, in dem sie noch nie von Portobello-Champignons gehört haben?«
    »Hier hat man doch seit dem Großen Kriege von kaum etwas gehört, oder?«
    »Hoffen wir, dass es so bleibt.« Melrose nahm sich wieder Ein Narr und sein Garten vor. »Hören Sie mal her.« Er lachte. »>Er hat schon etwas Mörderisches an sich, wenn er dichte Hecken gnadenlos in abscheuliche Schwäne und Urnen verwandelt, wenn er zurecht stutzt und säbelt und schnippelt. Ein gar gefährlicher Geselle, der mit spitzem Pflanzenheber einfach zustechen muss. < Doch, das gefällt mir.« Er legte das größere Buch beiseite und nahm das kleinere zur Hand: Die Gartenfibel.
    »Das da ist mehr oder weniger ein Grundkurs im Gartenbau.« »Ziemlich grundlegend, was?« Er drehte es so herum, dass Jury die Kletterrose sehen konnte. »Vielleicht sollte ich es mal mit Gemüse versuchen und bei der alljährlichen Gartenschau in Sidbury weiße Rüben einreichen. Moment mal! Sie sagten, diese Bücher wären >für Sie<, also für mich. Wieso sind diese Bücher für mich?«
    Jury tat es mit einem Schulterzucken ab. »Ich dachte, sie erweisen sich vielleicht als nützlich.« Jury nahm einen Schluck Whisky. Ah, schmeckte der gut hier! Die bewahrten das Zeug bestimmt in einem Kellertresor auf. Er achtete nicht auf Melrose' Blinzeln. »Also, was haben Sie und Trueblood denn so getrieben?«
    »Was wir getrieben haben? Habe ich Ihnen doch gerade erzählt. Wir sind überall hingefahren und haben irgendwelche Experten aufgesucht. Nennen Sie mich von nun an den führenden Renaissancekunstexperten von ganz Long Piddieton - nein, ich korrigiere - im gesamten Landkreis von Long Pidd - also inklusive Sidbury, Watermeadows und den Blue Parrot. Alles bis hinauf nach Northampton. Und vielleicht Northampton noch mit dazu!«
    »Und was ist bei diesen

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