Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 20 - Inspektor Jury kommt auf den Hund NEU Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
wie vor zwei Tagen bequem gemacht und betrachtete noch einmal dieselben Polizeifotos. Dann musterte er Jury. »Sie machen Witze.«
    »Nein.«
    »Meine Geliebte? Das hat Harry behauptet?«
    Jury nickte. »Wohl eher seine eigene. Sie lebt - oder lebte - in Venedig. Er traf sich vermutlich in Florenz mit ihr, als er Ben Torre besuchte, den er offenbar kannte. Die dortige Polizei wird Torre befragen, um herauszufinden, was genau vor sich ging, doch ich habe keine Zweifel, dass es ziemlich genau mit dem übereinstimmt, was Harry Chief Inspector Dryer erzählte.«
    Hugh gab ihm die Fotos zurück. »Und ich hielt Harry eigentlich für recht harmlos.«
    »Das ist er nicht.«
    »Aber diese ganze Geschichte, die er Ihnen erzählte -«
    »Ach, die leugnet Harry natürlich rundweg ab. Nicht ganz allerdings, er achtete schon darauf, dass die diversen Leute, die er benannte, tatsächlich existieren. Ben Torre etwa. Und die Grundstücksmaklerin hatte wirklich mit der Frau verhandelt, die sich Glynnis Gault nannte und von der wir jetzt wissen, dass es Rosa Paston war. Die Echtheit seiner Geschichte musste ausreichend belegt werden, damit ich sie glaubte, aber nicht so sehr, dass jemand anderes mir abnahm, was ich erzählte. Die Polizei von Surrey etwa wurde gar nie eingeschaltet.«
    »Aber warum? Warum tat er es? «
    Jury lachte. »Eigentlich kennen Sie Harry wirklich nicht, Mr. Gault. Harry hat ein massives Ego. Er wollte zumindest über einen Teil Ihres Lebens Kontrolle haben. Das, glaube ich, ist der Grund, dass er es tat. Ich frage mich, ob er Ihrer Frau gegenüber eine gewisse Abneigung verspürte -«
    »Glynnis? Wieso?«
    Jury zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht. Vielleicht war sie ein Hindernis, stand ihm beim Zugang zu Ihnen im Wege.«
    »Und deshalb ermordete er ihr Double? Das ist Wahnsinn.«
    »Er hat Rosa Paston nicht wegen ihrer, sagen wir, symbolischen Rolle erstickt - er tötete sie, um sie loszuwerden. Dann sah er eine Möglichkeit, Ihre Frau in massive Schwierigkeiten zu bringen. Doch das war auch wiederum bloß - wie sollen wir sagen ? - so ein >Extrabonbon< bei dem ganzen Konstrukt. Meine Vermutung ist, Rosa Paston wurde umgebracht, weil sie Harry Ärger machte. Sie war ihm lästig, er wollte sie sich vom Hals schaffen. Wann er die ganze Aktion ausbrütete, weiß ich nicht. Vermutlich als sie anfing, ihm zu unbequem zu werden.«
    Hugh schüttelte den Kopf. »Ich werde daraus einfach nicht schlau.«
    »Da ist also eine Frau, die sich für die echte Glynnis Gault ausgibt. Wie lange dauerte es, bis DCI Dryer herkam, um Sie beide zu befragen? Nicht lange. Besonders natürlich Mrs. Gault, denn Sie selbst hatten für den fraglichen Nachmittag damals ja ein Alibi. Sie waren immer hier. Aber Ihre Frau hatte kein Alibi.«
    »Moment. Wollen Sie damit sagen, Glynnis steht unter Verdacht?«
    »Inzwischen nicht mehr. Aber für die Polizei von Surrey zählte sie womöglich durchaus zu den Verdächtigen. Und vergessen Sie nicht, Harry hat diese Frau nicht umgebracht, um Ihre Frau in Misskredit zu bringen. Das war bestimmt nicht der Hauptgrund. Vielleicht spielte das überhaupt keine Rolle.«
    »Wie war noch mal ihr Name?«
    »Rosa Paston. Vielleicht wollte sie, dass er sie heiratete. In jedem Fall machte sie ihm vermutlich gewaltigen Ärger. Und Ärger mag Harry nicht, er mag nichts, was seine trügerische Welt irgendwie bedrohen könnte. Oder vielleicht sollte ich sagen, seine >wahnhafte< Welt«, überlegte Jury.
    Hugh lachte. »So wie Sie es sagen, hört er sich nach einem total verrückten Vogel an, Mr. Jury.« »Oh, das ist er auch. Sie sehen ziemlich skeptisch aus, Mr. Gault. Genauso, wie Harry Sie natürlich gern hätte.«
    »Diese ganze Wahnsinnsaktion, nur um sich einer Frau zu entledigen - Verzeihung, das klingt jetzt schrecklich gefühllos, aber Sie wissen schon, was ich meine.«
    »Ja. Harry ist ein unglaublich cleverer Bursche. In den paar Monaten, die Sie ihn hier kannten, machte er vermutlich einen recht vernünftigen Eindruck auf Sie. Trotz der Tatsache, dass er hier drin war.«
    »Sie wissen aber ja, dass er aus freien Stücken in die Klinik gegangen ist, so wie ich auch.«
    »So erzählte er es jedenfalls.« Jury zuckte die Achseln.
    »Sein Arzt, Dr. Santiago, es ist übrigens auch meiner, der würde es wissen. Haben Sie schon mit ihm gesprochen?«
    »Nein. Aber ich schaue gleich noch mal bei ihm vorbei.« Jury zögerte, sah hinunter auf das Teppichmuster. Kamele mit baldachinüberdachten Sattelsitzen, schlau

Weitere Kostenlose Bücher