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Grimes, Martha - Inspektor Jury gerät unter Verdacht

Grimes, Martha - Inspektor Jury gerät unter Verdacht

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury gerät unter Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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aufgebaut.«
    »Sie müssen sich doch nicht rechtfertigen, jedenfalls nicht mir gegenüber.«
    Sie schaute zu ihm hoch und schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr. »Danke.«
    »Vertrauen Sie Kingsley?«
    Das schien sie wirklich zu überraschen. »Warum um alles in der Welt sollte ich ihm nicht vertrauen?«
    Er lächelte und zuckte mit den Schultern. »Nur so.« Wußte sie, daß er nach London gefahren war? »War er mit Jane Holdsworth befreundet?«
    Helen war verblüfft. »Ja. Warum?«
    »Auch nur so.«
    Wie um ihn zu verteidigen, sagte sie: »Maurice trinkt zuviel. Aber er ist ein sehr guter Arzt. Lassen Sie uns hineingehen, ja? Danke für das hier.« Sie ließ das Jackett von den Schultern gleiten und gab es ihm zurück.
    Ein paar Augenblicke lang gingen sie schweigend nebeneinander her, dann fragte Melrose: »Glauben Sie, daß Alex recht hat?«
    »Was den Tod seiner Mutter betrifft?«
    Sie waren an den Stufen zur Verandatür angelangt. Melrose sah, daß Hawkes die Mäntel verteilte. »Ja. Daß es Mord war.«
    »Wahrscheinlich war es das«, sagte sie und trat ins Licht. Darauf wollte er nichts mehr sagen.
    »Es gab ja wirklich kaum Gelegenheit, Sie kurz zu sprechen, Mr. Plant«, sagte Lady Cray. »Sie sind wirklich ein äußerst beliebter junger Mann.«
    »Ich bin weder sonderlich beliebt noch jung, aber trotzdem vielen Dank. Mir ist aufgefallen, daß Sie mich den ganzen Abend nicht aus den Augen gelassen haben. War irgendwas Besonderes?«
    Die Gäste zogen ihre Mäntel an, wollten eigentlich gehen, redeten sich aber noch einmal fest. Lady Cray war in einem zu dem Abendkleid passenden Cape auf ihn zugeflogen; sie war zum Aufbruch bereit, wollte aber vorher unbedingt noch mit ihm reden. Sie hatte sich bei ihm untergehakt und manövrierte ihn zum Kamin, den er nun im Rücken hatte, während sie frontal davorstand.
    »Ja, also da ist in der Tat etwas sehr Besonderes.« Sie hustete ein paarmal und öffnete die Tasche, um nach einem Taschentuch zu suchen. »Ich kann meins nicht finden. Kann ich Ihres benutzen?«
    Sie schaute immer wieder kurz nach oben und über seine Schulter. »Wie bitte? Sicher.«
    »Danke schön.« Sie schlug das Taschentuch auf, fuhr damit in ihre Tasche, brachte schnell ein paar Papiere zum Vorschein und hob das Taschentuch zum Mund.
    Melrose klappte der Kiefer herunter.
    Sie lächelte. »Bitte, Mr. Plant. Lassen Sie sich nichts anmerken. Dr. Kingsley und Madeline Galloway starren genau zu uns herüber.«
    »Wie -?« Und dann fiel ihm der große Spiegel über dem Kaminsims ein.
    »Der Spiegel. Sie können uns sehen, aber keiner kann uns hören. Und tun Sie Ihr Taschentuch wieder in Ihre Jackettasche. Hübscher Anzug. Armani, nicht wahr?«
    Er seufzte. »Ich bin wirklich ein hundsmiserabler Spion.«
    »Ach, Sie machen es ganz gut. Ich hätte es nicht gemerkt, wenn Alex es nicht Adam und Adam es nicht mir erzählt hätte. So ist gut, gucken Sie weiterhin so, als wäre nichts geschehen.«
    »Ist es so gut?«
    »Ja, es sieht ganz natürlich aus. Lächeln können Sie, aber zeigen Sie ansonsten keine Reaktion! Ich habe Ihnen gerade fünf Briefe gegeben, die an Jane Holdsworth gerichtet sind. Bitte -« Sie ahnte, daß er eine Frage stellen würde. »Ich erkläre es später. Jetzt nur dies: Sie waren in Dr. Kingsleys Büro versteckt.«
    »Sie verblüffen mich, Lady Cray.«
    »Das verstehe ich; aber zeigen Sie es freundlicherweise nicht.« Wieder huschte ihr Blick zum Spiegel hoch. »Wir haben sie nicht gelesen.«
    »>Wir    Ungeduldig sagte sie: »Adam und ich. Wir finden, sie sollten direkt zur Polizei.«
    »Durch mich?«
    »Durch Sie. Sie brauchen nicht ganz so dumm zu gucken. Stellen Sie nur keine Fragen, denn ich habe keine Zeit, sie zu beantworten. Gute Nacht, Mr. Plant.« Sie lächelte süß und streckte die Hand aus.
    Er erwiderte ihr Lächeln, obwohl es ihm etwas schwerfiel. »Das ist ja zum Verrücktwerden, Lady Cray.«
    »Genau das findet meine Familie auch.«
    Er sah, wie sie Genevieve, die auf sie zukam, entgegenschritt, zum Abschied ein paar Dankesworte sagte und dann verschwand.
Dritter Teil - Bringt alle Rechtsanwälte um
    Pete Apted, Queen’s Counsel, saß mit den Füßen auf dem Tisch da. Er verzehrte gerade ein Würstchen in Blätterteig und brütete über einer Akte in seinem Schoß, als Jury hereinkam.
    Es war ein offenes Geheimnis, daß der Anwalt Pete Apted, Q. C, die höchsten Honorare in der ganzen Stadt kassierte. Die Klienten beschwerten sich nicht. Er verlor niemals einen

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