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Grippe

Grippe

Titel: Grippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wayne Simmons.original
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unglückseliger Taumel unterdessen nichts weiter zu bedeuten als ein lästiges Ärgernis.
    »Na toll«, stöhnte er kopfschüttelnd. »Genau das brauchen wir jetzt.«
    Geri lachte sich etwas Schwermut von der Brust.
    »Was?«, fragte er, da er es sofort persönlich nahm.
    »Ach, nichts«, beruhigte sie ihn. Er gehörte unumwunden zu der Sorte Mann, die einen wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte, wenn man den Schuss nicht gehört hatte. »Zielwasser getrunken?«, fragte sie.
    »Hä?«, tat er begriffsstutzig. Sie zweifelte daran, dass er schon richtig wach war.
    »Zielwasser«, betonte sie und drückte ihm das Gewehr in die Hand, das sie vom Rücksitz genommen hatte. »Und das hier war noch im Handschuhfach«, fügte sie hinzu, um einen Teleskop-Zielsucher hervorzuziehen. »Passt wahrscheinlich irgendwie an deine Waffe.«
    Sie sah zu, wie Lark es befestigte. Dann zog er den Durchladehebel halb zurück, bis er einrastete, ehe er ein neues Magazin aufsteckte. Schließlich löste er den Hebel wieder, damit er nach vorne rutschte, um die Kammer zu laden. Geri wunderte sich, dass Lark so viel über Feuerwaffen wusste, auch weil sie wieder an die Lektion denken musste, die er ihr erteilt hatte. Mit dem Gewehr war er zwar nicht so behände, doch wozu die einzelnen Teile gut waren, wusste er genau.
    »Zwei Monate Wehrdienst«, bemerkte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen. »Bin unehrenhaft entlassen worden, weil ich Drogen vertickt hab.«
    Geri lachte.
    » Bist du jemals kein Gauner gewesen?«, fragte sie scherzhaft.
    »Okay, fahr die Scheibe runter«, bat er, als das Gewehr schussfertig war.
    Geri tat es, während Lark nach hinten klettern musste, um den langen Lauf inklusive Schalldämpfer aus dem Fenster strecken zu können. Sie sah zu, wie er sich um eine bequeme Haltung bemühte, die ihm erlaubte, zu zielen und die Waffe frei zu schwenken.
    » Na, behagt ’ s?«, spöttelte sie.
    »Nicht so richtig«, antwortete er. »Ich muss wohl oder übel aussteigen, so hab ’ ich zu wenig Platz , vor allem gegen so viele.« Er robbte wieder auf den Beifahrersitz, zog das Gewehr neben sich und langte nach dem Türgriff.
    »Sei vorsichtig.« Geri legte ihm die Hand auf den Arm.
    Er schaute sie brüskiert an, als ob sie ihn bespuckt hätte.
    »Hör mal, Kriegsspielzeug ist mir in die Wiege gelegt worden«, lamentierte er.
    »Gewiss«, höhnte sie. »Vielleicht Wasserpistolen, aber kein MG.«
    » Dann pass mal auf!«, widersprach er. Sie lachten gemeinsam. » Herzchen, die Flohbeutel mach ich mir nichts, dir nichts platt.«
    Er stieg aus und lief um den Landrover herum, um sich mit Blick auf seine Ziele auf die Haube zu stützen. Sein erster Schuss beeindruckte Geri. Trotz des Schalldämpfers zuckte sie zusammen, als der Rückstoß des Gewehrs die Karosserie vibrieren ließ. Allerdings hatte Lark getroffen, ein sauberes Loch im Kopf einer ältlichen Dame am Rande der Meute hinterlassen. Sie fiel um, ohne sich aufzubäumen, und keiner der anderen schien sich darum zu kümmern.
    Lark arbeitete sich langsam durch den Mob, wobei er stets auf die Köpfe zielte und zumeist traf. So dezimierte er die Toten einen nach dem anderen, als seien sie ruhig grasende Rinder. Einige schwärmten aus, und Geri hörte ihn fluchen, wohl weil er sich selbst unter Druck setzte, um bei ihr zu punkten. Die verbliebenen Leichen zuckelten Richtung Fahrzeug, da sie anscheinend bemerkten, wo die Gefahr lauerte.
    » Shit«, vernahm sie, als es Lark nicht mehr gelingen wollte, auch nur annähernd zu treffen. Er geriet in Panik, was sie nervös machte. Die nächste Kugel traf einen in die Brust. Sie sah zu, wie der Leichnam rückwärts stolperte und umkippte, sich jedoch gleich wieder wie ein Besoffener aufraffte. Lark hantierte am Gewehr, während sich der Tote weiter dem Landrover näherte.
    »Schieß schon!«, brüllte sie wenig hilfreich hinter der Scheibe, während sie ihre Tür verriegelte.
    »Ich versuch ’ s ja«, verstand sie, »aber das Ding hat Ladehemmungen!« Die Kreatur kam auf ihn zu, die Augen wie gewohnt ausdruckslos leer. Als Geri sie besser sah, erkannte sie eine Polizeiuniform und dachte einen entsetzlichen Moment lang, es sei George. Für Norman war der Tote zu klein, jedoch zum Glück auch glatzköpfig und älter. Dies konnte sie feststellen, wenn auch nicht viel mehr unter dem schwieligen Gesicht und der Kruste aus geronnenem Blut.
    Lark plagte sich weiter mit dem Gewehr, er zielte und schüttelte es sogleich, da es nicht

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