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Grisham, John

Grisham, John

Titel: Grisham, John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Anw
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besser geht. Wie schön für dich. Aber was ist mit
uns? Dein Leben wird perfekt sein, unser Leben könnte ruiniert sein. Baxter, du
bist auf dem falschen Weg. Lass das Mädchen in Ruhe."
     "Ich
kann mich doch bei Elaine entschuldigen, ohne zuzugeben, dass ich ein
Verbrechen begangen habe. Ich werde nur sagen, dass ich etwas falsch gemacht
habe und mich dafür entschuldigen will"
     "Ihre
Anwältin ist nicht dumm. Sie wird ein Aufnahmegerät zu eurem Treffen mitbringen,
wahrscheinlich eine Videokamera." Kyle trank einen Schluck von seiner
Diätlimonade und musste an das erste Video denken. Wenn Baxter es jetzt sehen
würde, wenn er sehen würde, was er und Joey mit Elaine gemacht hatten, während
sie besinnungslos dalag, würden ihn seine Schuldgefühle zusammenbrechen lassen.
    "Ich
muss was unternehmen."
     "Nein,
musst du nicht", erwiderte Kyle, der zum ersten Mal etwas lauter wurde. Er
hatte nicht erwartet, dass Baxter so starrsinnig sein würde. "Du hast
nicht das Recht, unser Leben zu zerstören."
     "Dein
Leben zerstöre ich doch gar nicht. Du hast nichts Unrechtes getan."
      
Ist sie wach?, fragt Joey. Die Worte hallen im Gerichtssaal wider. Die
Geschworenen starren die vier Angeklagten finster an. Vielleicht haben sie
Mitleid mit Kyle und Alan, denn es gibt keine Beweise dafür, dass sie das
Mädchen vergewaltigt haben, und sprechen sie frei. Aber vielleicht sind sie
auch von der ganzen Bande so angewidert, dass sie alle vier ins Gefängnis
schicken.
    "Ich
werde die Schuld auf mich nehmen", sagte Baxter "Warum bist du
eigentlich so versessen darauf, dich in mehr Schwierigkeiten zu bringen, als du
dir vorstellen kannst? Du riskierst, im Gefängnis zu landen. Wach endlich
auf!"
     "Ich
werde die Schuld auf mich nehmen", wiederholte Baxter wie ein Märtyrer.
"Ihr werdet freigesprochen."
    "Du
hörst mir ja gar nicht zu. Das Ganze ist erheblich komplizierter, als du
glaubst."
    Ein
Schulterzucken. "Kann schon sein."
    "Verdammt
noch mal, jetzt hör mir endlich zu!"
    "Ich
höre dir zu, Kyle, aber ich höre auch Gott zu."
    "Gegen
Ihn komme ich natürlich nicht an ... "
     "Und
Er führt mich zu Elaine. Zur Vergebung. Und ich glaube, dass sie mir zuhören
wird, dass sie mir vergeben wird und dass sie vergessen wird." Baxter
klang entschlossen und fromm, und Kyle wurde klar, dass er keine Argumente mehr
hatte, die er ihm an den Kopf werfen konnte.
    "Warte
vier Wochen", bat Kyle. "Du darfst jetzt nichts überstürzen. Joey,
Alan und ich sollten bei der Sache ein Mitspracherecht haben."
    "Komm,
wir gehen. Ich mag nicht mehr hier sitzen."
     
Sie spazierten noch eine halbe Stunde durch das Village, bevor Kyle, der
todmüde war, sich verabschiedete.
     
Als drei Stunden später sein Handy klingelte, schlief er tief und fest. Es war
Baxter. "Ich habe mit Elaine gesprochen", verkündete er stolz.
"Ich habe ihre Telefonnummer herausgefunden, sie angerufen, geweckt, und
dann haben wir uns ein paar Minuten unterhalten."
    "Du
Idiot", rutschte es Kyle heraus, bevor er es verhindern konnte.
    "Eigentlich
ist es ziemlich gut gelaufen."
    "Was
hast du zu ihr gesagt?" Kyle stand im Bad und spritzte sich mit einer Hand
Wasser ins Gesicht. In der anderen Hand hielt er das Handy.
    "Ich
habe ihr gesagt, dass ich bei dem, was passiert ist, immer ein schlechtes Gefühl
hatte. Ich habe nichts zugegeben, nur, dass ich Zweifel habe."
    Gott
sei Dank. "Was hat sie gesagt?"
    "Sie
hat sich dafür bedankt, dass ich sie angerufen habe. Dann hat sie angefangen zu
weinen und gesagt, dass ihr nie jemand geglaubt hat. Sie ist immer noch der
Meinung, vergewaltigt worden zu sein. Sie hat gesagt, sie hat immer gewusst,
dass Joey und ich es waren, während du und Alan irgendwo in der Nähe gewesen
seid und zugesehen habt."
    "Das
ist nicht wahr."
    "Wir
werden uns in ein paar Tagen treffen und zusammen Mittag essen, nur wir beide,
in Scranton."
    "Tu's
nicht, Baxter, bitte tu's nicht. Du wirst es dein ganzes Leben lang
bereuen."
    "Ich
weiß, was ich tue. Ich habe stundenlang gebetet, und ich vertraue darauf, dass
Gott mir beisteht. Sie hat mir versprochen, ihrer Anwältin nichts von unserem
Treffen zu erzählen. Du musst Vertrauen haben."
    "Sie
arbeitet für ihre Anwältin, in Teilzeit. Hat sie dir das gesagt, Baxter? Nein,
hat sie nicht. Du wirst in eine Falle laufen. Dein Leben wird vorbei
sein."
     "Mein
Leben fängt gerade erst an. Kyle, hab Vertrauen. Gute Nacht." Das Gespräch
war zu Ende, die Leitung tot.
     
    Am
nächsten Morgen flog Baxter nach

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